@ velvetnight
Also, dass es uns wirtschaftlich gesehen besser geht als damals ist absolut unbestritten. Was das mit den materiellen Werten angeht bin ich nicht ganz Deiner Meinung, denn die gab es in ähnlichen Formen damals auch schon und da waren sie im Verhältniss teurer als jetzt und dennoch hatte sie fast jeder (Autos, Fernseher, Urlaub, ...). Generell stimme ich Dir aber zu, dass man bestimmte Luxusgüter definitiv höher ansetzten muss als ein Kind (Zweitwagen, eigenes Haus, eigenes Pferd - wenn auch günstiger als ein Kind im Monat, Golfmitglied in einem teuren Club, ...). Auch stimmt es, dass wenn man zu sehr aufs finanzielle fixiert ist, dass man ein Kind höchstwahrscheinlich auch sehr materielle erziehen würde, was auch meiner Meinung nach nicht sooooo der Hit ist.
Allerdings bin ich nich ganz so der Meinung, dass die heutige Zeit sooo sehr für Kinder spricht - zwar wahrsheinlich mehr als damals, aber ansich eben meiner Meinung nach nicht sooo sehr.
Zwar sind die Gefahren wie Kriege, Hungersnöte, Seuchen, etc stark gesunken, wo ich Dir voll und ganz Recht geben muss - auch die medizinische Versorgung ist stark in ihrer Qualität her gestiegen, allerdings muss ich Dir in folgendem Punkt absolut widersprechen:
Die Bildungsmöglichkeit für Kinder sind heute sehr stark vom Einkommen der Eltern abhängig und dies wird immer schlimmer. Wer also sehr weit kommen möchte muss dazu auch Eltern haben, die dies finanzieren können und wollen. Hier scheitert es bereits oftmals dabei dem Kind die Fachhochschulreife oder das Fachabitur zu finanzieren, da dies nur über weiterführende Schulen geht, die zwar staatlich gefördert werden, man aber dennoch fast überwiegend kinder aus gut situiertem Elternahus dort sieht. Noch schlimmer ist es auf dem Gymi, dort wuseln von Jahr zu Jahr mehr Kinder aus gutem Elternhaus rum als welche aus der Mittelschicht oder sogar Unterschicht. Da ein hoher Abschluss aber heute sehr hoch gewertet wird wirkt sich das natürlich später auch auf die beruflichen Chancen und damit den Verdienst aus. Studium ist dann endgültig die krasse Auswahl an reich und arm. Hier kommen nur Studenten aus gutem Elternhaus hin oder Studenten die sich während dem Studium den Arsch aufreissen um sich dies zu finanzieren weil sie aus ärmeren Verhältnissen kommen. Kommt nun nächstes Jahr die Studiengebühr wird dies noch schlimmer werden. Diese schon frühe Aussortierung führt dann dazu, dass in gehobenen Positionen noch mehr Leute aus gehobenen Elternhaus zu finden sind als auf Gymi und im Studium, da diese oftmals zum vorhandenen Geld auch noch Geschäftsbeziehungen mitbringen, die einen leichteren und sichereren Berufseinstieg in gute Positionen möglich machen. Und wie bereits erwähnt wird heute die schulische Bildung doch so hoch gewertet, dass diese sogar in normalen Ausbildungen zu krasser Aussortiererei kommt. Und da haben halt dann die mit dem höheren Abschluss die besseren Karten. Da die mit höherem Abschluss oftmals auch aus besserem Hause kommen ist auch hier die Chance auf Bildung keinesfalls gleich.
Nun, zu den Werten die wir vermitteln können, stimme ich Dir wieder voll zu. Zum Punkt danach stimme ich Dir auch - bis auf das mit den Schulen und Unis - voll zu. Auch mit dem PUnkt, dass wir neben der Arbeit mehr Zeit haben muss ich Dir voll und ganz zustimmen. Auch verdient der Durchschnittsarbeitende heute mehr für weniger Leistung, allerdings sind auch die Lebensunterhaltungskosten drastisch angestiegen, was dazu führt, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr ausinander klafft und die Mittelschicht so gut wie wech ist. Da die Unterschicht die deutlich grössere ist, müssen auch mehr Leute deutlich genauer aufs Geld schauen. Fakt ist also, dass die große Mehrheit an Menschen heute nicht soooo wahnsinnig viel mehr Geld zum ausgeben hat als damls. Zwar schon etwas mehr, aber auch nicht sooo viel.
Zu der Sache mit der Wahl welcher Elternteil zu Hause bleibt oder wie viel wer arbeitet kann ich Dir auch einerseits Recht geben, denn das steht heute viel mehr Leuten frei als damals. Allerdings ist die Wirtschaft heute auch soooo schnelllebig, dass eine Kündigung heute viel schneller geschrieben ist als damals, folglich der Arbeitsplatz des einzelnen deutlich unsicherer ist als damals. Dies hat wieder zur Folge, dass immer mehr Unternehmen den Arbeiter vor die Wahl stellen - entweder Vollzeit mit vielen Überstunden oder gar nicht bzw nur auf 400,- € Basis.
Daher bin ich der Meinung, dass der finanzielle Aspekt keinesfalls so unwichtig und nur vorgeschoben ist wie Deiner Ansicht nach beschrieben.
Auch die heutige Zeit bietet meiner Ansicht nach nicht sooo viel positiveres für Kinder als damals - jedenfalls in Hinblich auf die schulische und berufliche Zukunft.
Denke ansonsten sind wir beide der Meinung, dass man als Teen keine Kinder kriegen sollte aber es ansonsten jeder Frau selbst überlassen sein sollte ob und wann sie Kinder bekommt.
Das einzige was ich nicht ausstehen kann, sind Frauen die von Harzt IV oder ähnlichem leben und dann unbedingt ein Kind wollen, Frauen die ein Kind wollen um nicht arbeiten zu müssen oder die meinen mit einem Kind ihren Mann bei sich zu halten. Solche Frauen finde ich ehrlich gesagt verantwortungslos, weil ich denke, dass man ein Kind bekommen sollte des Kindes wegen und nicht aus sonstigen Gründen.
LG
Kathi