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Sinnvoll oder Eingriff in die persönliche Freiheit

********lack Frau
19.358 Beiträge
Themenersteller 
Sinnvoll oder Eingriff in die persönliche Freiheit
Heute habe ich diese Zeilen gelesen

Washington (AFP) - Erstmals soll in den USA die Bevölkerung einer ganzen Stadt auf den Aids-Virus getestet werden. In der Hauptstadt Washington, die die höchste HIV-Infektionsrate des Landes hat, startete eine entsprechende Kampagne, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg sollten sich so viele der 560.000 Einwohner der Stadt dem freiwilligen Test unterziehen wie möglich, sagte sie.

Die Kampagne ist auch als Aufruf dazu gedacht, den Aids-Test zum Bestandteil routinemäßiger ärztlicher Untersuchungen zu machen. Dieser Test solle genauso üblich werden wie etwa die Messung des Blutdrucks, sagte die Sprecherin. Laut Schätzung eines Sprechers der privaten Whitman-Walker-Klinik in Washington gibt es in den USA etwa eine Million Menschen, die HIV-positiv sind. Etwa ein Drittel von ihnen wisse nichts von der Infektion.
Quelle Yahoo

Ich würde diese Möglichkeit begrüßen, denn sie würde vieles vereinfachen. Sonst bin generell nicht für "angeordnete" Schutzmaßnahmen, aber hier würde ich eine Ausnahme machen.
Kann man die Verantwortung noch dem Einzelnen überlassen?
Wäre das ein Eingriff in Eure persönliche Freiheit?
Die Diskusionen hier zeigen ja auf, daß viele das total unterschiedlich sehen.

Eure Einstellung dazu, würde mich interessieren.
WiB
**********en_ni Frau
9 Beiträge
Ich bin auch der Meinung das es als zwingende Schutzmaßnahme gerechtfertigt wäre das alle sich diesem Test unterziehen müßten.Es ist aber auf jeden Fall ein Eingriff in die persönliche Freiheit wenn man dazu per Gesetz verpflichtet wird.Für mich wäre das aber auch ein sinnvoller da es um Menschenleben geht.Es gibt genügend unsinnige Gesetze die wir auch befolgen müssen.
****ub Mann
1.137 Beiträge
Sorry, dem kann ich mich nicht anschliessen.

Warum? Ich bin grundsätzlich ein Feind angeordneter Maßnahmen. Klar, es geht um Menschenleben, sehe ich ein. Viele Menschen machen keinen Aids-Test, auch das sehe ich ein. Aber ehrlich gesagt steht die persönliche Freiheit des Einzelnen bei mir weit dicker auf die Fahne geschrieben.

Keiner weiss, was mit den Daten, die bei dieser Massen-Untersuchung gesammelt werden, geschehen wird. Die Datensammelwut der Regierungsstellen (und nicht nur deren) stimmt mich schon sehr nachdenklich. Eine derartige Informationsquelle weckt Begehrlichkeiten bei Staat und Wirtschaft, und die Folgen könnten katastrophal sein. Es könnte bedeuten, das Menschen keine Arbeitsstellen mehr bekommen, weil sie HIV sind.

Genauso beunruhigt mich die Nachverfolgbarkeit eines Menschen, Bewegungsprofil genannt. Dieses wird erstellt aus Daten der Mobilfunkbetreiber (wo war das Handy wann eingeloggt?), EC-Automaten, ... auch das sehe ich sehr kritisch. Ich halte nichts von RFID-Chips in Pässen und Ausweisen. Ich verabscheue Video-Überwachung. Hab da mal nen Beitrag in nem Blog von nem anderen Forum geschrieben, ich such den mal raus, mom:

Im Rahmen der Sicherheitsvorkehrungen zur Fussball-WM wurden Kameras installiert, Personendaten abgeglichen, genetische Daten von potenziellen Störenfrieden genommen und und und. So, nun ist also unsere abgesicherte WM im vollen Gange... und danach? Wer glaubt denn, das die Kameras abgenommen werden? Wer glaubt denn, das die erhobenen Daten gelöscht werden? Hinterher wird man uns erzählen, wie sicher doch alles durch diese Überwachung geworden ist, und wie dringend es an immer mehr Orten benötigt wird.

Kameras verhindern Verbrechen? Nein, wenn dann verlagert sich das Verbrechen nur an Orte, die eben nicht Videoüberwacht sind. Zudem verhindert Videoüberwachung kein Verbrechen, sondern hilft nur bei der Aufklärung. Aber es geht noch weiter: Nach dem Reisepass mit RFID-Chip demnächst dann also auch Personalausweis und Gesundheitskarte (am besten noch kombiniert in einer Karte) mit derselben Technik, auslesbar auf 3 Metern Entfernung, problemlos von jedermann, der sich ein bisschen mit der Technik auskennt. Gratulation!

Es geht unseren Staat einen verdammten Dreck an, wann ich mich wo mit wem zu welchem Zwecke treffe. Es geht den Staat einen Scheiss an, wo ich mich gerade aufhalte. Der Staat, unsere gewählten Vertreter, versuchen nach und nach, unser Grundgesetz, das sie zu verteidigen geschworen haben, abzubauen - dies könnte man schon fast als Verfassungsfeindlich einstufen.

"Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit." - Ja, Freiheit bedeutet, aufzupassen und immer wachsam zu sein, aber diese Kontrollgeilheit hat nichts mehr mit Wachsamkeit zu tun, denn sie hebelt die Freiheit des Einzelnen aus.

Kurzum: Ich bin dagegen... und zwar gegen fast alles, was in diesen Bereich fällt! So, und jetzt schlagt auf mich ein, aber eine Diskussion ohne Gegenseite ist keine Diskussion, gelle? Ihr braucht mich also. *zwinker*
******_nw Mann
343 Beiträge
@****ub

Dem wäre lediglich hinzuzufügen, wie weit diese Kontrolle im Internet gehen soll. Es ist geplant, dass bald mindestens 6 Monate lang jederzeit nachgesehen werden kann, wann wer mit wem kommuniziert hat. Die Inhalte von Emails, Messengergesprächen, Telefonaten und anderer Kommunikation mittels technischer Systeme wird schon seit Jahren von Geheimdiensten automatisch überwacht, siehe Echelon und dergleichen.

Im realen Leben ist geplant, an vielen Stellen Nummernschilder automatisch zu erfassen.

Flugdaten wurden und werden unkontrolliert an die USA weitergegeben.

Bei Internetprovidern werden Daten gespeichert, die jederzeit abgerufen werden können.

Regelungen bezüglich dessen, was für Strafverfolgungsbehörden erlaubt ist, werden regelmässig gebrochen, Sicherheitslücken in den Systemen dieser Behörden führen immer wieder zur öffentlichen Verfügbarkeit solcher Daten.

Im Endeffekt wird es wohl schon in Kürze so sein, dass jedes Unternehmen jederzeit erfahren kann, welcher Mitarbeiter (oder Bewerber) wann wo war, welche Krankengeschichte er hat, welche sexuellen Präferenzen, ob er fremd geht oder seiner Frau treu ist, ob es Strafanzeigen gegeben hat, wofür er sein Geld ausgibt. Was Unternehmen mit solchen Daten machen, dürfte klar sein, oder?

Deshalb würde ich angeordnete Tests massiv ablehnen. Begrüssen würde ich es, wenn man so einen Test wie einen Schwangerschaftstest gestalten könnte, also so, dass er problemfrei zu Hause anzuwenden ist und per Bargeld gekauft werden kann - natürlich ohne RFID. Leider scheint das weder möglich noch gewünscht zu sein..

Schöne neue Welt...

frozen
********lack Frau
19.358 Beiträge
Themenersteller 
@****ub

Kurzum: Ich bin dagegen... und zwar gegen fast alles, was in diesen Bereich fällt! So, und jetzt schlagt auf mich ein, aber eine Diskussion ohne Gegenseite ist keine Diskussion, gelle? Ihr braucht mich also. Wink

Also ich sehe Diskussionen aus verschiedenen Sichtweisen gerade als spannend und bereichernd an, sonst hätte ich das Thema ja nicht gepostet!

Und aus Sicherheitstechnischen Verständnis gesehen, sollte es dann doch eher die Frage sein, wie man das Datensicher machen kann.
Geht das überhaupt?

@****eN

Vielleicht führt es ja dann (wenn das nicht anders geht unter dem Datenschutzaspekt) zu einem solcher Testmöglichkeit, die bezahlbar ist.
Vielleicht statt in der Apotheke im Gesundheitsamt?
Vielleicht dann auch kostengünstiger bzw umsonst?

WiB
******_nw Mann
343 Beiträge
@********lack:

Es KÖNNTE dazu führen, wenn der Datenschutz gewollt wäre. Aber unser Staat (allerdings nicht nur unserer) und die Wirtschaft haben ein stärkeres Interesse an Totalüberwachung, als an Datenschutz. Deshalb wird das wohl leider nicht zustande kommen, selbst wenn es machbar wäre.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Wenn ich den Textabschnitt jetzt richtig verstanden habe, dann ist das ganze freiwillig. Sprich, wenn der Test nicht bis zum 30.xx.2006 gemacht wurde, dann stehen keine Ordnungshüter vor der Türe und machen eine Zwangsblutabnahme.
Es soll Routine werden wie eine Blutdruckmessung - die ja auch nicht verpflichtend ist, nicht?

Die Möglichkeit, kostenfrei einen Aids-Test zu machen, ist auf jeden Fall zu begrüßen, und wenn das dann auch noch entsprechend anonym stattfinden kann(wieviele Leute hält wohl die Angst vor Gemunkel davon ab, sich zu vergewissern? Ich weiß ja nicht wie konservativ es gerade da zugeht...) ist es sicher positiv.

Der nächste Schritt wäre natürlich, wie vertraulich die Daten behandelt werden. Es mag nun vorurteilsbehaftet sein, aber inzwischen würde ich einer Regierung Bush auch fast so etwas wie eine "Infizierten-Kartei" zutrauen - natürlich ganz im Sinne des Schutzes der gesunden Bevölkerung *gr2*

Fazit - solange kein Zwang dabei ist - Daumen hoch. Wäre da aber eine Zwangsmaßnahme (Bußgeld bei Ablehnung des Tests o.ä.) einbegriffen, so würde ich in den USA wahrscheinlich versuchen, eine Klage wegen vorsätzlicher Körperverletzung anzubringen - und endlich Millionär werden *zwinker* *ggg*

Darki
*******466 Mann
37.498 Beiträge
So wie ich den Artikel lese...
Soll es ja nur Ziel sein, dass möglichst viele Leute den freiwilligen Test mitmachen. Von Zwang zum Test konnte ich in dem Zitat nix lesen. Wenn per Werbecampagne möglichst viele Leute zum freiwilligen Test gehen, dann sehe ich daran eigentlich nichts Verwerfliches oder mögliche Datensammelwut. Ich nehme mal an, in den USA sind die Tests genauso anonym wie in D. Es geht also nur darum, dem Einzelnen seine Verantwortung gegenüber seinem(/n) Partner/n ins Bewustsein zu rufen.

Gruß
Feli
********lack Frau
19.358 Beiträge
Themenersteller 
@****eN

Das heißt also, man muß auf die Einsicht der Dringlichkeit hoffen und an die Erfinder der Geräte die Tests vereinfachen ohne das Testverfahren unsicherer zu machen.
Bei vergleichsweise anderen Erkrankungen (z.B.Diabetes)gehts ja auch und davon sich auch Millionen betroffen.
Der einzige Unterschied (bei positivem Befund)ist, daß nicht sicher gestellt werden kann, das der Erkrankte damit dann verantwortungsbewußt umgeht!

Aber zeigt die Problemation nicht auf, daß nicht nur die Forschung der Krankheit wichtig ist, sondern auch die Folgeproblematik die sich daraus ergibt?
WiB
****ub Mann
1.137 Beiträge
Richtig, das ist auch das, was ich ja schon erwähnte: Im Grunde hebeln die Staaten dieser Welt Grundgesetze aus. Grundgesetze, die sie zu verteidigen vorgeben.

Man muss einfach sagen, das die Menschen, die die Grundrechte erarbeitet haben, nicht dumm waren. Sie wussten, warum diese Rechte so wichtig sind. Überlege mal, du hättest eine Diktatur, die auf diese Datenbanken zugreifen könnte - das würde sie unangreifbar und absolut unaushebelbar machen, denn eine koordinate Revolution wäre nicht möglich. Alleine schon aus diesem Aspekt heraus muss sich bei diesen Gedanken einfach alles sträuben.

Die Datensicherheit ist definitiv nicht gewährleistet - wie gesagt weckt die Existenz solcher Datenbestände schnell Begehrlichkeiten bei Staat und Wirtschaft. Sie wollen da ran, und sie werden Mittel und Wege finden. Von daher kann man es nur ablehnen. Weiterhin hat der CCC (ChaosComputerClub) doch bereits bewiesen, wie leicht sich RFID-Chips in Pässen auslesen und manipulieren lassen. RFIDs mit Betriebssystem - nur eine Frage der Zeit, bis sie geknackt sind. Iris-Erkennung -> ist schon geknackt, genauso wie Fingerabdruck-Scan. Es ist also so, das man sinnlose Maßnahmen einsetzt - warum? Weil sie Sicherheit bieten? Nein, weil sie helfen, Daten zu sammeln. Weil sie helfen, den Weg für noch weitreichendere Kontrollen zu ebnen.

Einzelne Datenbänke an sich sind nicht gefährlich - aber wenn du diese Daten mit Querverbindungen abgleichst, weisst du ALLES über einen Menschen. Und wenn ich sage alles, dann meine ich das auch so! Und das kann - das DARF - nicht das Ziel sein, oder?

Unter dem Vorwand der Sicherheit wird nach und nach das Grundgesetz ausgehebelt und die Menschen wird nach und nach ihre Grundrechte entzogen. Und DAS darf man einfach nicht zulassen.

Solche Aktionen wie der von WiB genannte Aids-Test dienen dazu, diese Daten zu sammeln. Sie dienen dazu, die Akzeptanz von Kontroll-Mechanismen zu fördern. Genauso Kundenkarten in Läden. Die gibt es nicht, weil die Läden den Menschen etwas Gutes tun wollen - schau, man kann sehen, wer wann wie oft und was einkauft. Das lässt Rückschlüsse zu:

Morgens/Vormittag eingekauft? Vermutlich arbeitslos.
Viel eingekauft? Familie.
Kondome? Eine aktive Person.
...

Und wenn diese Daten dann mit anderen Daten zusammenkommen... [b]seufz[/b]
****ub Mann
1.137 Beiträge
@Feli
Ja, es beginnt alles immer freiwillig - irgendwann dehnt man es aus, weil man auch die anderen erfasst haben will. Und dann wird es irgendwann zu einer Pflicht. Es heisst doch:
Die Kampagne ist auch als Aufruf dazu gedacht, den Aids-Test zum Bestandteil routinemäßiger ärztlicher Untersuchungen zu machen. Dieser Test solle genauso üblich werden wie etwa die Messung des Blutdrucks, sagte die Sprecherin.
Das zeigt doch, in welche Richtung es gehen soll, oder?
******_nw Mann
343 Beiträge
@**li und Darkling:

Eine solche "Infiziertendatei" dürfte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in den USA existieren. "Anonym" dürften diese Daten nur bedingt sein. Siehe auch: http://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=1822
Man sollte vielleicht Wissen, dass die amerikanischen Geheimdienste auch an Industriespionage beteiligt sind - also die heimische Industrie mit Daten versorgt, die eine Behörde wie ein Geheimdienst erhalten kann.

@********lack:
Ja, es ist richtig. Sobald Daten über Infizierte irgendwo gesammelt wurden, entstehen Begehrlichkeiten bei Staat und Wirtschaft. Diese Folgeproblematik wird kaum veröffentlicht und folglich auch kaum bekämpft..

@****ub
Leider wahr..
********lack Frau
19.358 Beiträge
Themenersteller 
@****ub

Gerade deswegen habe ich ja auch den Titel für den Thread gewählt.
Jetzt bleibt es doch zu hoffen, das man die Problematik aus Datenschutzsicht mit dem Wohle des Einzelnen und zum Schutz der Allgemeinheit unter einen Hut bekommt!!

Und ich kann alle Menschen verstehen (meist sind das EDV-ler), die mehr Hintergrundwissen über die technischen Abläufe haben, die diese Bedenken haben *schließlich lebe ich ja selbst mit einem zusammen *zwinker* *

Aber es ist doch auch nicht einzusehen, daß die Probleme eine postive Sache, zum scheitern verurteilt, nur weil Regierungen Daten zweckentfremdet nutzen wollen.

WiB
****ub Mann
1.137 Beiträge
Tja, wir werden überwacht, und wer überwacht die Überwacher? *ggg*

Dabei wurden die Vorschriften der EG-Datenschutzrichtlinie, die gerade bei Datentransfers in Länder außerhalb der EU hohe Voraussetzungen vorschreibt, ignoriert.

Das meine ich ja - man umgeht Gesetze, und irgendwann sind diese einfach wirkungslos. Gesetze, die die Privatsphäre jedes Einzelnen schützen sollten. Gesetze, die verdammt nochmal wichtig sind. Gesetze, die man sich nicht so aushöhlen lassen darf.
******_nw Mann
343 Beiträge
@****ub

Ich sehe, wir sind völlig einer Meinung...

@********lack:

Diese Datenschutzproblematik entsteht dadurch, dass Behörden sich nicht an Gesetze halten, selbst wenn sie existieren.

Die einzige Lösung wäre deshalb ein anonymer freiwilliger Test. Kostenfrei zu entnehmen aus einem Grabbelkorb fernab jeglicher Kameras und ohne RFID. Hälst du es für realistisch, dass sowas jemals zustande kommt? Ich leider nicht...
****ub Mann
1.137 Beiträge
@WiB
Mist ertappt - ja auch ich bin EDVler... wieder aufgeflogen. *zwinker*

Ja, es ist eine gute Sache... aber die Regierungen machen es nicht weil es etwas Gutes ist, und da liegt das Problem. Sie arbeiten mit Hintergedanken bei allem, was sie tun - wenn sie Gutes tun, dann haben sie nahezu IMMER einen schmutzigen Hintergedanken dabei. Wie in meinem Quote erwähnt am Anfang: "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit." Wenn wir nicht aufpassen, was dort mit unseren Grundgesetzen geschieht, dann haben wir sie bald nicht mehr.

Aber vielleicht bin ich auch nur paranoid... *crazy*
****ub Mann
1.137 Beiträge
@****eN:
Ja, scheint so als wären wir uns da einig. *g*

Die Idee mit dem Aids-Test aus der Grabbelkiste gefällt mir - das wäre eine Lösung, die akzeptabel wäre. ABER: Wenn man dann weiss, das man Aids hat, muss man zum Arzt, und da wieder Daten lassen. Du siehst, eine Lücke findet sich immer. Aber zumindest schränkt diese Vorgehensweise die Menge an Daten, die die Regierungen bekommen, ein. Allerdings müssen auch die Daten von Infizierten Menschen geschützt werden - und wie du schon sagtest, hat da der Staat kein Interesse dran.
*******466 Mann
37.498 Beiträge
Was nutzt Datensammeln?
Was nutzt dem Staat denn die Datensammelei, wenn er niemals zugeben könnte, diese Daten zu besitzen?

Meinst du, George Bush interresiert es, ob John Doe HIV+ ist? Was sollte man mit dieser Info anfangen? Vor allem, wenn man offiziell diese Info gar nicht haben dürfte. Zwangsmaßnahmen verbieten sich ja von daher von vornherein, weil sich dann die Frage aufwirft, woher "der Staat" weiß, dass eine einzelne Person infiziert ist.

Ich frage mich auch, was mit dem Datenwust der Flugdaten passiert, den die Fluggesellschaften melden müssen. Wie nutzt man solche Daten? Wird der Flug nach Guantanamo umgeleitet, wenn jemand statt dem Schweinefilet einen Salat mit Putenbrust nimmt?

Datenerfassung schön und gut, aber was ist mit der Auswertung und vor allem, welche Maßnahmen werden überhaupt aufgrund der Daten ergriffen?

Und noch ein Aspekt: Je mehr Daten aus unterschiedlichen Quellen vorliegen, um so schwieriger wird es überhaupt, ein Profil aus all den Datensätzen zu extrahieren. Je mehr Datenquellen verknüpft werden müssen, um so mehr Aufwand ist zu betreiben, um diese Daten einer Person zuzuordnen. Irgendwann wird es einfach uninterresant, den "gläsernen Bürger" anzustreben, weil der dazu benötigte Rechenaufwand in keinem Verhältnis zu dem daraus gezogenen Nutzen steht.

Wie interresant kann es für eine Kaufhauskette sein, zu wissen, das Lieschen Müller jede Woche Chips kauft und mit Karte zahlt, letztes Jahr in die Türkei (all inclusive) geflogen ist und auf dem Flug das Bordmenü bestellt hat und sich regelmäßig Liebesfilme in der örtlichen Videothek ausleiht?

Gruß
Feli
********lack Frau
19.358 Beiträge
Themenersteller 
aber dann reicht es doch nicht, das es Gesetze gibt, sondern dann muß man auch die Konsequenzen einfordern, wenn dagegen verstoßen wird!
Und das dann Überregional!

Und dazu muß man erst aufklären, damit die Menschen, die nicht soviel Hintergrundwissen haben, erst mal wissen worum es geht!!

Ihr denkt das wäre aussichtslos?
Aber die Gesundheitskarte steht doch nach nach der Krankenkassenkasse schon im Raum!
Und gegen den KK-Chip konnten wir uns schon nicht wehren.

WiB
********lack Frau
19.358 Beiträge
Themenersteller 
@**li

Solange man damit Geld verdienen oder Macht erlangen kann, sehe ich das aber so und es entspricht auch den Tatsachen.
Dem Bürger sind ja die Auswertungsmöglichkeiten gar nicht klar und alle denken "ich habe ja ein reines Gewissen". Das das bei Daten, die negative Auswirkungen haben können, stellt sich meist da erst heraus.
Und man bekommt schon unaufgefordert einen "nette Einladung zum Bücherkauf" wenn man einmal irgendwas auf einer Seite angeklickt hat!
Wieso meinst Du eigentlich, bekommt man neuerdings eine Flut von Anrufen, wenn man z.B: an einer Unterschriftsaktion teilgenommen hat.
Die Daten werden "unter der Hand" verkauft.
Und für Regierungen braucht man nur das Wort Terror anzusprechen und alle Türen gehen auf!

WiB
****ub Mann
1.137 Beiträge
@**li:
Was es nutzt? Es ist Wissen, und Wissen ist M A C H T! Nur darum geht es. Woher weiss die regierung Bush, das die Leute, die in Guantanamo Bay eingelagert sind, Terroristen sind? Woher wissen Geheimdienste all diese Dinge?! Denk mal drüber nach...

@**b:
Es gibt Aufklärung über die Problematik und die Konsequenzen. Der CCC macht das seit Jahren, die datenschutz.de-Seite genauso. Das Problem aber ist, das Menschen, die sich damit beschäftigen, als paranoide Spinner angesehen werden und somit deren Rufe ungehört verhallen.

Richtig, es steht alles im Raume. Nur wenn Bürger nicht an dem Dialog über die Maßnahmen beteiligt werden sondern alles nur über ihre Köpfe hinweg entschieden wird, kann man es nicht ändern. Regierungen machen, was sie wollen. Gab ja auch die Überlegung, das man die Gesundheitskarte mit dem Personalausweis quasi "kreuzt", um so nur noch eine Karte für beides zu haben. Endlich Platz im Portmonee, richtig? Nein, denn es sind nur noch mehr Daten in einer Karte. Der nächste Schritt danach ist nur noch, das du eine Karte hast mit einer Nummer und alle Daten über dich in einer zentralen Datenbank liegen - und dann gibt es keine Privatsphäre mehr.

Du hast richtig erkannt: Im Grunde... was hat man zu verbergen? Ich mag BDSM, hab ne Freundin... kann doch jeder wissen, so schlimm ist das nicht. Ist es nicht? Doch ist es. Denn es erzeugt ein sehr genaues Bild von dir - du würdest aufgrund deiner Sexualität oder deinen genetischen Veranlagungen ausselektiert werden können. Und das ist eine sehr grosse Gefahr, die du richtig erkannt hast.
Ich halte DIESE Sache auch für ein sehr sinnvolles Ding. Denn ich bin der Meinung, dass immernoch viel zu viele Menschen viel zu leichtfertig mit ihrem Leben umgehen was das Thema HIV/Aids angeht. Immernoch machen sich viel zu viele Leute keine Gedanken darüber, ob sie bei einem ihnen fremden Menschen mit Gummi Sex haben sollten bzw wie gefährlich dies sein kann. Sicherlich ist die Gefahr sich mit HIV anzustecken - wie bereits in einem anderen Thema (HIV-Phobien und Unwissenheit - oder so ähnlich) nicht sooo gross wie sich mit Hepatitis zu infizieren, aber genau dies ist für immer noch viel zu viele Menschen Anlass dazu es einfach OHNE Gummi zu machen ohne sich bewusst zu sein, dass eine HIV-Infizierung auch beim 1. GV passieren kann.
Daher bin ich der Meinung, dass so eine Aktion nur positiv sein kann, da dann auch endlich mal die "Dunkelziffern" von HIV-positiv-Menschen an den Tag kommen würde, was dann vielleicht endlich mal ein wenig mehr Leute zum Denken bringen würde.
So, das ist meine Meinung *g*
******_nw Mann
343 Beiträge
@**li

Du hast leider ein paar Kleinigkeiten nicht bedacht oder vielleicht nicht gewusst...

Was fängt man mit Daten an.. George Bush interessiert es sicher nicht. Aber fast alle Unternehmen. Diese Daten werden an Unternehmen weitergegeben. Auch wirst du niemals eine Stelle bei einer Regierungsbehörde bekommen, wenn du HIV infiziert bist. Das heisst: Arbeitslos auf Lebenszeit. Da vielerorts noch vermutet wird, nur Homosexuelle oder sexuell ausschweifend lebende könnten sich mit HIV infizieren, kann es auch dazu kommen, dass du bei einer Vergewaltigung in der Nähe deines Aufenthaltsortes sofort zum Hauptverdächtigen wirst - inklusive Festnahme. Es gibt noch mehr, aber das als Beispiel reicht vielleicht schon?

Die Auswertung selbst: Die Daten der Flugpassagiere werden durchaus auf solche Menübestellungen hin ausgewertet. Bestellst du den Putensalat passiert erstmal nichts. Aber deine Daten werden schnell verknüpft. Hast du einen Geschäftspartner im Iran, mit dem du des öfteren telefonierst, wird dein Gepäck garantiert höchst aufmerksam durchsucht, schlimmstenfalls landest du in Untersuchungshaft.. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird dein Besuch in den USA jedenfalls genauer beobachtet, mittels Kreditkarten zum Beispiel. Welches Hotel sucht er auf, mit wem wird aus diesem Zimmer telefoniert (ruf deinen Geschäftspartner an und du wirst auch persönlich überwacht) und so weiter...

Der Rechenaufwand. Ja, der ist mit zunehmend mehr Daten immer höher. Wo ist das Problem? Behörden sind die Betreiber der grössten Superrechner. Das ist schon seit vielen Jahren so und hat sich auch nicht geändert. Rechenaufwand ist nichts, was Behörden zu fürchten hätten..

Die Kaufhauskette dürften diese Daten sehr wohl interessieren. Denn sie könnten mehr an ihr verdienen, wenn sie das wissen.
• kauft jede Woche Chips -> abfragen ob übergewichtig, wenn ja, Kleidung in Sondergrössen, Diätpillen und dergleichen anbieten.
• neue Chipssorte persönlich anbieten
• Türkische Acessoires anbieten
• türkische Lebensmittel anbieten, zum Beispiel Döner
• Parfums und Pflegeprodukte anbieten
• DVDs mit Liebesfilmen anbieten
Alles das dient der Kundenbindung. Und wenn man seinen Kunden so genau kennt, wird man ihm ganz sicher auch Angebote machen, die der Kunde gerne nutzt. Für Geld. Oft wohl mehr Geld als die Konkurrenz, die diese Daten nicht hatte und deshalb auch kein persönliches Angebot machen konnte. Lieschen Müller kauft dann irgendwann nur noch bei dieser Kette, und zwar für mehr Geld als sie eigentlich müsste...

Gruss,

frozen
*******466 Mann
37.498 Beiträge
@****ub:
Datensammlungen != Wissen. Ein riesiger Datenwust ist noch lange kein Wissen. Und zum "Gläsernen Bürger" fehlt einfach die Rechenpower, bzw. das Interesse daran, Unsummen einzusetzen, um an Daten zu kommen mit denen man dann eh nichts anfangen kann.

Wie die USA Terroristen "erkennt"? Denunziation! Die Terroristen sind die Hexen des 21. Jahrhunderts. Du glaubst doch nicht wirklich, dass es im Irak verwertbare Datenbestände gibt, die auf terroristische Akte schließen lassen?

Gruß
Feli
********lack Frau
19.358 Beiträge
Themenersteller 
@****ub

Und in den Vordiskussioen wird immer erst mal nur das positive einer solchen Gesundheitskarte in den VOrdergrund geschoben.
Keine lästigen langen Gespräche mehr über Vorerkrankungen und Behandlungsmethoden, keine langen Wege mehr, die Diagnosen sich aus Befunden anderer Fachärzte ergeben, alles griffbereit "und zum Wohl des Einzelnen".
Und das einige Risiko steht im Raum, wenn man mal diese Karte vergessen oder verloren hätte.
Das die Daten dann aber erfaßt sind und damit auch mißbraucht werden können, ist vielen gar nicht klar.

*Ps Das ist einigen nicht mal aus der Sichtweise klar, daß jeder Beitrag hier im Net steht und weltweit verfügbar ist *zwinker*

WiB
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