Sex ist, betrachtet von seiner Grundeigenschaft her, ein triebhaft archaisch fundamentiertes biologisches Grundbedürfnis des Menschen, verbunden mit dem unweigerlichen Ziel, seine genetischen Eigenschaften zu repro-duzieren und somit für den Fortbestand und die Entwicklung seiner Spe-zies dauerhaft beizutragen, um diese zu erhalten.
Sex wird dafür meist mit einem, als "besonders viril und prädestiniert er-scheinendem, ebenso daran Interesse signalisierendem Geschlechtspart-ner, gemeinsam kopulierend vollzogen.
Grundlage dazu ist, fast ausnahmslos das direkte, eindeutig und unver-kennbar erkennbare Werben um das situative Zusammenkommen und daran anschließend erstmalige sich wieder Trennen von diesem.
Sex als "animalisch fundamentierte Spielart" kann zwar viele Aspekte bein-halten, doch ist letztendlich der Faktor "Frivol werbendes Balzen" sowie das Platzieren von "subtilen Erotikreizen" eine unverkennbar typische Ei-genschaft sog. "höherer Lebewesen". Sprich - also nicht nur das rein emo-tionale Bauchgefühl ist ausschlaggebend, sondern auch der Kopf und vor allem die Seele, da der Mensch letztendlich eine Bio-psycho-soziale Entität darstellt, die sich in einer Interaktion zwischen Sich und ihrer, sie umgeben-den Umwelt agierend verhält.
Ufff. Stöhn ...
So könnte man die Frage auch angehen, um zu einer Antwort zu kommen.
Ich finde, dass jedes Alter und jede Situation ihre ganz bestimmten ge-setzmäßigen Eigenschaften und Dynamiken hat. Solange man jung und im "Experimentieralter" ist, dominieren häufig ONS und das Ausprobieren aller möglicher Arten und Formen von sexuellen und auch erotischen Spiel-arten. Je älter man aber wird, umso mehr man sich in einer Paarbindung befindet, umso mehr tritt der "Bis dass der Tod euch scheidet Liebeeffekt" auf. Liebe wandelt sich meist in all-tagsbezogene Gewohnheiten und Be-quemlichkeiten um. Aus welchen Gründen auch immer, hat dies zwangsfolg-lich auch Auswirkungen auf die intimen Momente der Zweisamkeit. Wie heißt es doch so schön: "Appetit kann man sich holen, doch gegessen wird zuhause" - getreu der supergenialen Beschreibung von Dr_Feelgood (!Klasse!).
Doch was ist es, was einen dazu bringt oder beide, einen Seitensprung, Dreier, Swingerclub oder ... zu tun.
Klar ist meines Erachtens, dass eine sog. offene, tolerante und auf gegen-seitiger Achtung und Vertrauen basierende Partnerschaft existieren muss, damit diese dauerhaft keinen Schaden davon trägt, sofern natürlich auch gewollt, und das Risikoergebnis eines "Alleingangs" auch mit einkalkuliert und akzeptiert wurde.
Ein dabei verspürter oder erfahrender Kick kann die vielfältigsten Ursachen und Gründe dafür haben. Doch ob auf Dauer? Ich bezweifle es. Sind sie doch fast immer nur aus temporär situativen Ursachen, Lust und Laune heraus entstanden. Zumeist basieren diese auf Hormongesteuerten und Auslöseverursachenden Reizen und Stimmungsbildern.
Aber das, auf Lust und Leidenschaft basierende Spiel der erotischen Reize, also der Trinität von Körper, Geist und Seele, mag durchaus dem Einen oder Anderen Partner, sowie im Idealfall auch Beiden einen zusätzlichen Kick für ihr ureigenstes "Sexualleben" bringen.
Ja, da kann es einfach nur die Lust auf ein Spiel von oberflächlichem sowie innerlich tiefem Hautspüren sein. Die Freude dem Anderen etwas Gutes antun zu wollen (sofern auch von diesem akzeptiert, gewünscht, gewollt). Den Kick, ihn dabei zu sehen und zu beobachten, wie er sich in einer sehr intimen Situation verhält, in der man ansonsten voll und ganz mit einge-bunden und "verblendet" ist. Der jeweilige "Kickfaktor" ist dabei sehr in-dividuell und nuanciert verschieden-artig, wie all die erotisch-sexuellen Spielarten, -möglichkeiten und Toleranzbereiche es ermöglichen und je nach Vorlieben und Neigungen es zulassen. Dies setzt jedoch ein Kennen bzw. Kennenlernen wollen seines eigenen Ichs und Körpers, sowie dem des Partners voraus.
Ob letztendlich die Liebesdefinitiv kaskadierende Staffelung von Sex, Eros, Agape nur auf einen Menschen beschränkt sein soll oder muss? Das kann jeder nur für sich allein oder in der Paarbe-ziehung für sich gemeinsam entscheiden.
Ich selbst finde es sehr schön, wenn man sich mit einem Menschen dem man sehr zugetan ist und auch eine vertrauensvolle Beziehung und/oder eine Seelenverwandtschaft besitzt, sich wirklich inniglich Haut an Haut gegenseitig annähern und spüren darf. Das sich zaghaft aneinander berührende Spiel der Körper und Leiber, das sich zu einem aneinander-drängend, drückend und reibendem Verbinden und Verschlingen führt, um letztendlich in einem engen und aller engstem Zusammensein zu münden, wird somit zum Geschenk des Anderen. In diesem Moment spielen die Sinne Fangus und alle Reize werden intensiver wahrgenommen und em-pfunden. Der Wechsel von Wärme und Kühle, Weichheit und Härte, Ruhe und Sturm, Spiel und Obsession - ein geniales Gefühl.
Ja - und da bleiben doch die unzähligen Kickmomente und Ambitionen für einen ONS, Seitensprung, Dreier, Swingerclubbesuch, etc. letztendlich als auslösende Ursache außen vor.
Meines Erachtens ist es einfach die in uns tief innewohnende Urlust auf Nähe, Berührung, Trieb, Lust, Leidenschaft, Herzpochen, Alltagasaben-teuer, Bauchschmetterlinge, Kopfkino und vieles, Vieles mehr.
Wichtig ist doch, dass letztendlich Beide als "Sieger" aus diesem "Wettbe-werbsspiel" hervor-gehen. Das Achtung, Respekt, Anstand, Diskretion, Hy-giene und Gesundheit als urmenschlichste Triebfedern erhalten bleiben - und dann kann es dazu kommen, dass aus diesen Spielarten sich Neue Horizonte eröffnen, Neuland erschlossen, Augen geöffnet und auch Wärme und Geborgenheit ergeben. Doch aber auch Schmerzen und Verletzlich-keiten, wenn vorab keine klaren Regeln, Grenzen und Stop-Codes verein-bar wurden.
Ja es ist schön, wenn man vor Lachen Tränen vergießen kann, sich ge-meinsam durch frivole kleine Alltagszeichen an schöne Gemeinsamkeiten erinnern kann und damit dem Leben eine neue Dimension hinzufügen kann. (@********ta4u: sehr gut zum Ausdruck gebracht!)
Mein Resumee: Wir sind häufig und oft getrennt unterwegs. Somit auch die Möglichkeit der Even-tualitäten und Chancen gegeben. Wir haben etwas vereinbart und daran versuchen wir uns zu orientieren und zu halten.
Doch - was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, auch wenn sich vielleicht das Gefühl von Eifer-sucht seinen Weg bahnen will und bahnt. Doch habe ich ein 100%-Anrecht auf den Anderen? Ich denke Nein. Man kann vieles gemeinsam gehen und machen, vielleicht annähernd 100%, doch niemals wirklich 100%.
Aber - wenn solch ein Erlebnis uns wieder mehr zusammenbringt; wir wie-der mehr Lust auf-, zu- und aneiander haben, dann ist und kann ein ONS, Seitensprung, SCB auch eine Bereicherung sein. Was dazu der Auslöser letztendlich war - sei dann dahingestellt. Ob mitgeteilt oder nicht - das zielbezogene Ergebnis zu Gunsten des "Refreshings" der Partnerschaft - das ist es doch.
Vielleicht trägt ein solches Ereignis zu einer weiteren Annäherung bei, auch tiefste, insgeheime Wünsche und Sehnsüchte gemeinsam erleben zu wol-len und letztendlich auch zu tun.
Das OB, WANN, WIE, WO, mit WEM und WARUM ist letztendlich egal in sei-ner Fragestellung. Wichtig ist nur, dass beide es wollen bzw. akzeptieren und daraus Freude, Kraft und Mut für Neues herausziehen und schöpfen können.
Ein "Seitensprung (MF)" oder "-wechsel (FF, MM)", ein Dreier (FFM oder FMM), gar ein Swingerclubbesuch (F/M x n) sollte meines Erachtens immer auf der Grundlage von Zuneigung, Vertrauen und Freundschaftlich ver-bundenen Gefühlen basieren. Ansonsten ist es im Nachgeschmack fade und schal. Und wer mag sich schon gerne freiwillig dies antun.
Also der Kick liegt für mich in der Frische und aromatischen Würze der All-tagsbereicherung. Begonnen im Kopf, über Bauch und Leib zur Seele und Verbundenheit.