Erektionsprobleme? Ich war beim Arzt!
Diese Zeile las ich vor einigen Tagen in einer ganzseitigen Werbung in einer großen Illustrierten - und mußte sofort an einen Fall in meinem stark erweiterten Bekanntenkreis denken.Da ging es um einen 25 Jahre jungen Mann, der nach der Trennung von seiner Ex erstmalig Erektionsprobleme erleben musste, als er mit einer Frau im Bett war, die begann, ihm viel zu bedeuten. Ein Besuch beim Arzt zeigte, daß er kerngesund ist, dennoch bot der Doc an, ihm Pillen zu verschreiben, obwohl klar war, das sein Problem kopfgesteuert war. (Verunsicherung und Trauer wegen der Trennung von der Ex)
Nun hatte der Junge 25jährige das nächste Date vor sich und zweifelte, ob er sich die Pillen holen solle oder nicht.
Ich hatte ihm dringend geraten, schlicht und einfach mit seiner neuen Flamme darüber zu reden, weil ich es zwar für einen Weg halte, der Überwindung kostet, aber dafür ohne Taschenspielertricks auskommt.
Wie er mir später erzählt hat, hat das auch funktioniert, nachdem er sich also überwunden hat, sich zu offenbaren, war nicht nur er stolz darauf, den Mut aufgebracht zu haben, sondern sein kleiner Freund offenbar ebenso! Er konnte also wieder.
Ein ganz anderer Fall ist der der jungen Frau mit Neurodermitis, (da ich auch Neurodermitis habe, damit aber ganz gut lebe, kamen wir ins Gespräch) die ihre Ekzeme beim Sex vor ihrem Partner verborgen halten will - nur ihre "schöne" Haut vor dem Partner zeigen will, obwohl ihr Partner immer wieder beteuert, daß ihn diese Hautstellen nicht stören.
Nun zu meiner Frage:
Warum nur wollen wir immer alle Probleme einfach nur weg haben, indem wir sie mit Pillen zuschütten.
Warum muten wir uns unseren Partnern und letztlich uns selbst nicht so zu, wie wir nun einmal sind.
Wäre das am Ende nicht weit weniger anstrengend? Könnten wir uns nicht über ein stabileres Selbstbewußtsein freuen, wenn wir nicht immer einfach alles nur weghaben wollen?
Was denkt ihr darüber?
lg erwil