In einer intakten Beziehung passiert das nicht
In einer intakten Beziehung kommen solche Gedanken gar nicht auf
In einer intakten Beziehung geht niemand fremd.
In einer intakten Beziehung kann man offen über alles reden
In einer intakten Beziehung ist man glücklich!
In einer intakten Beziehung ist man sexuell befriedigt und ausgelastet
usw.
Ich persönlich finde: mit all diesen Optionen mutet man der Liebe und den Ansprüchen an Beziehung zu viel zu.
In einer "intakten" Beziehung darf ich Mensch sein mit allen Fehlern und diese hält auch menschliche Unzulänglichkeiten aus.
Weil ich liebe.
Wenn ich hier immer wieder lese wie viele Bedingungen an Liebe geknüpft werden und somit das ureigenste Bedürfnisbild als intakt hingestellt wird, wundert mich nichts wirklich...
Ich denke du bringst Liebe und Beziehung in einen Zusammenhang der nicht sein muss...man kann einen Menschen lieben, ohne mit ihm o.g. Kriterien erfüllt zu sehen (vielleicht nicht so lange, aber es geht eine zeitlang).
Aber an eine 'intakte Beziehung' darf/muss/kann man auch Ansprüche stellen.
Ich finde insgesamt die Schlußfolgerung nicht stimmig, welche Ansprüche an eine Beziehung jeder hat ist sehr individuell. Ich wage zu bezweifeln dass jede Beziehung auch (noch) Liebe beeinhaltet, dies ist eine m.E. sehr idealisierte Vorstellung...siehe auch Zweckbeziehung & Co.
Auch kann ich mich nicht anfreunden, dass du Liebenden die Berechtigung für Anspruchsdenken absprichst. Darf man keine Ansprüche an
sein Leben haben?
Ist so ein Anspruch immer eine Projektion auf den Partner? Oder nicht viel mehr auf die Partner
auswahl??
Und ich denke du wirfst sehr viele verschiedene Punkte in einen Topf, die da nicht zusammen passen:
Allgemeinplätze wie "..passiert das nicht...kommen die Gedanken nicht auf...ist man (immer) glücklich..."
und dann konkrete Kriterien: "...sexuell befriedigt...offen reden..."
Ich glaube viele sehen die letzten Punkte als must-have Kriterien für IHRE Beziehung, ohne dabei den partner und die Liebe zu stark zu belasten oder gar zu überfordern. Ist es nicht legitim in einer "intakten" Beziehung sich glücklich fühlen zu dürfen??
Das würde im Umkehrschluß bedeuten, dass Liebe stärker als die sexuelle Erfüllung, die offene Kommunikation und das Glücksgefühl wäre??
Was für eine Liebesbeziehung wäre das, in der man unglücklich, ungefickt und sprachlos nebeneinander herlebt??
Sorry, das ist mir insgesamt zu pauschal und dogmatisch veranlagt...jeder darf seine Ansprüche und Ideale haben, inwieweit er sie dann umgesetzt und ausgelebt haben will, ist doch ein ganz anderes Thema.
Aber eine 'intakte Beziehung' stellt nunmal Glück, Befriedigung, Verständnis und Offenheit dar, darauf zu verzichten um der ach so schwachen Liebe gerecht werden zu können, ist m.E. eine -mit Verlaub- naive Einstellung...
Und nun Feuer frei
der Sabdi.