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Wie schützt ihr euch hier bzw. im "normalen Leben" vor allzu plumpen Menschen. Respektive Anmachen. Hier? Im "normalen Leben"? Spielt ihr tough?
Anfangs dachte ich hier bei Joy: Oh mein Gott, wo bin ich denn hier gelandet? Um mir das eine oder andere fern zu halten, veränderte ich am laufenden Band mein Profil, bis ich mich selbst nicht mehr erkannte. Dann erreichte ich den Punkt der Aufsessigkeit. Mir war alles egal und der Ironie-Button wurde zum besten Freund. Doch eines Tages ging es nicht mehr anders.
Ich begann zu filtern, was begegnet dir hier eigentlich? Es gibt viele, die nach meinem Rat fragen. Es gibt viele, die wollen mehr über mein Leben erfahren. Es gibt richtig viele, die einfach nur ein Kompliment nach dem anderem schicken. Manche von ihnen hängen Rosen mit dran. Dann gibt es einige, die lesen nicht und versuchen dich noch für dieselbe STunde zu daten, egal ob er dabei in München, Augsburg wohnt oder noch ein Ticket für den Surferstrand auf Teneriffa freihat (ist kein Witz, wurde genau dort hin eingeladen) Und dann gibt es noch diejenigen, mit denen man sich gerne auf der Mainstreet locker leicht über alles und jenes unterhalten kann und will.
Es galt also zu unterscheiden, was will ich hier überhaupt und was kannst du mal locker leicht und easy verarbeiten oder gar eiskalt brünett mit nur wenige Worten direkt in die Eier treten.
Die Taktik ist eigentlich zu entdecken, was will ich und wie bekomme ich es? Der Rest fällt in die Kategorien der Kummerkästen (brr) und fieses Ablästern...
Es ist also eine Mischung aus eigenem sensiblen Auftreten und eiskaltem Abservieren.
Im normalen Leben, schärfe ich meine Beobachtungsgabe. Ich nehme vermutlich mehr um mich herum wahr, wie andere es glauben mögen. Dazu gebe ich mich selbst oft introvertiert. Es gibt jedoch einige wenige, die genau das Gegenteil von mir behaupten und diesen Menschen stehe ich wirklich nahe und würde mit ihnen auch Pferde stehlen können. VIele halten mich für schüchtern, zurückhaltend und zurückweisend. Viele glauben mich zu kennen und merken erst bei Nachfragen, dass sie eigentlich gar nichts von mir wissen.
Dieses Phänomen muss ich in den vergangenen Wochen auch auf den Joyclub übertragen haben. Denn die Nachfragen, was will ich eigentlich und der eine Beitrag passt nicht zum anderem, die häufen sich.
Ich möchte die Chance nutzen um einmal klar zu stellen. Der Joyclub ist eine Community und nicht mein Tagebuch.
Oder gebt ihr euch in eurer Sensibilität hier wie im "normalen Leben" preis? Hofft ihr auf Gleichgesinnte oder fürchtet ihr die Reaktionen auf Sensibilität?
Ich denke, das oben benannte beantwortet einiges. Ich habe jedoch die Chance erhalten, ein Großteil meiner Emotionen in meinen Arbeiten zu verarbeiten. In der Regel erreichen diese Emotionen diese Menschen und ich habe überwiegend ein positives Feedback. Somit treffe ich auf Gleichgesinnte. Meine Erfahrung sagt mir jedoch, dass Gleichgesinnte mich nicht vorwärts bringen. Ich brauche die Herausforderung, meine Sensibilität in den unterschiedlichsten Facetten präsentieren zu dürfen. Meine Gefühle zu unterdrücken würde bedeuten, mich selbst einzusperren.
Ich weiß zwar, dass ich auf diese Weise schon die eine oder andere Diskussion im Keim erstickt habe, weil man die dann schonungslose Offenheit nicht von mir erwartet hat. Man warf mir dann schon das eine oder andere Mal Besserwisserei vor. Doch unter die Lupe genommen, kann von Besserwisserei nicht die Rede sein, denn alle Faktoren, die ich dann kompakt und offen auf den Tisch knalle wurden von anderen bereits einmal, manchmal sogar zwei Mal genannt.
Nur weil ich mich oft in die Beobachtungsposition begebe, bedeutet es noch lange nicht, dass ich keine eigene Meinung besitze. Ein Test bei der Konkurrenz zu Joy ergab einmal, dass ich beide Seiten, die der Introvertiertheit sowie die der Extrovertiertheit sehr gut vertreten kann.
Die Zeiten, dass ich mit meiner eigentlich sensiblen Art mich immer zurückhalte oder gar hinten anstelle, diese gehören in jedem Fall der Vergangenheit an. Kämpfen werde ich jedoch nur, wenn ich merke, dass es sich zu kämpfen lohnt. Die anderen werden mich nie wirklich verstehen und begreifen können.