ist schon ok ;)
Miss "beleidigte Leberwurst" zieht also die Krallen ein und wendet sich hoffnungsvoll wieder dem eigentlichen Thema zu.
Was mich daran interessiert ist ja der Punkt:
Obwohl ich meinen Job nicht ungern mache, da ich in der Lage bin mir meine Klientele auszusuchen, ist es für mich schwer zuzugeben, daß es doch durchaus sexuell befriedigend sein kann.
warum es so schwer fällt, bzw. nicht mal der Versuch unternommen wird, sich vom - wie es Nelly Stockburger nennt - "Dogma der Anständigkeit" zu lösen, obwohl das eigene Handeln, als auch eigene Lusterfahrungen so gar nicht in das Konzept passen.
Das betrifft Männer als auch Frauen und klarerweise auch nicht nur den Pay_6-Bereich.
Das Dogma der Anständigkeit besagt, daß eine sexuelle Frau kein ethisch wertvoller Mensch ist. Einer Frau, die ein selbstbestimmtes sexuelles Leben führt, wird zugeschrieben, daß sie nicht lieben kann. Sie ist sozial unerwünscht und wird als Gefahr für die Gesellschaft betrachtet. Da sie aber insgeheim von Männern und Frauen gewünscht wird, wird das Bild der sexuellen Frau in der bürgerlichen Gesellschaft abgespalten. Hinzu kommt, daß die Gesellschaft keine Stufen zwischen dem Bild der Heiligen und dem der Hure zuläßt.
Im Patriarchat verkörpert die Prostituierte das Bild der sexuellen Frau. Dieses Bild erzeugt verbotene Lust. Diese Lust ist deutlich größer als die, die auf eine Frau entsteht, die dem Dogma der Anständigkeit entspricht. Da aber natürlich auch Prostituierte in ihrem Selbstbild dem Dogma der Anständigkeit entsprechen wollen, wird ihre Tätigkeit von ihnen selbst als negativ bewertet. Zur Rechtfertigung innerhalb ihrer eigenen Subkultur wird z.B. finanzielle Not vorgebracht und ihre Tätigkeit darf ihr keinen Spaß machen.
Im Patriarchat verkörpert die Prostituierte das Bild der sexuellen Frau. Dieses Bild erzeugt verbotene Lust. Diese Lust ist deutlich größer als die, die auf eine Frau entsteht, die dem Dogma der Anständigkeit entspricht. Da aber natürlich auch Prostituierte in ihrem Selbstbild dem Dogma der Anständigkeit entsprechen wollen, wird ihre Tätigkeit von ihnen selbst als negativ bewertet. Zur Rechtfertigung innerhalb ihrer eigenen Subkultur wird z.B. finanzielle Not vorgebracht und ihre Tätigkeit darf ihr keinen Spaß machen.
Das was Nelly da ausführt, deckt sich völlig mit dem - wie du ja auch schreibst - wie sich >=90% der Sexworkerinnen selbst sehen, allerdings deckt es sich eben kaum damit, wie sie (im Club und auch zT. privat) handeln, oder wie sie empfinden, wenn beim Freier Art & Chemie "paßt".
Selbst der unter den Mädelz sicher spielerische fast könnte man sagen Art "Wettbewerb" um das "bessere" (du verzeihst mir jetzt bitte den Ausdruck ) "schlampenhafte" Animierverhalten innerhalb der abgeschlossenen Parallelwelt des Clubs, erweckt bei mir keinesfalls den Eindruck, dass das mit Widerwillen oder innerer Abneigung gemacht wird, sondern eher eben als Spiel, das sich dann bei attraktiven Gästen in durchaus ernstes Interesse und Neugierde wandelt.
Ich vermute ja eher, dass es sogar der Kick des "Unmoralischen" ist, der aus dem Spannungsfeld der inneren Scham und des, diese Scham übertretenden Verhaltens besteht, welcher eine gute und zuverlässige Stimulanz für die Libido darstellt. Ganz ähnlich wie es auch beim (heimlichen) Fremdgehen (M+W) beobachtbar ist.
Als Negativum beim Pay_6 steht dem sicher die (bei Fulltime-Pro's) viel zu grosse Menge als auch die eben überwiegend nicht wirklich passende Chemie/Art der Freier entgegen.