Porno statt Pausenbrot?
Wir (Ethikkurs, damals 12. Klasse) haben vor zwei Jahren mal ein Projekt mit ein paar Umfragen darüber gemacht, an der alle Schul(-formen) der Stadt und des Landkreises teilgenommen haben.
Quintessenz war: Je mehr Sex desto besser. Je mehr Sexualpartner, desto cooler ist man. Da herrscht der totale Leistungsdruck. Mit 11 den ersten Porno und das erste Mal, selbstgedrehte Pornos mit 14/15, mit 17 ist man dann stolz auf seine 50 Liebhaber, Fragt man nach den Gründen, heißt es "Wieso? Ist doch nur Sex. Was ist denn dabei?"
Bei meinem Praktikum im Kindergarten hab ich erlebt, dass dort Fünfjährige irgendwelche Stellungen nachgespielt haben. Als ich dann mal "Was macht ihr da?" gefragt habe, kam "So bumsen unsere Eltern.".
Das fand ich schon ziemlich schockierend.
Bei der Umfrage selbst waren es so 10 % von insgesamt 500 Befragten, die so orientiert waren. Also nicht nur ein paar Durchgeknallte.
Küssen ist doof, klar, im Porno wird ja auch nicht geküsst - und verhütet schon gar nicht. Das klingt überspitzt, aber bestimmte Verhaltensweisen könnten wirklich übernommen werden.
Dass Pornos interessant sind, ist normal, das war schon immer so. Aber ich hab das Gefühl, dass das heutztage kaum mehr gefiltert wird. In den Familien wird nicht darüber gesprochen und die Bilder werden nicht als irreal eingeordnet. Das Problem ist sicher in Ballungszentren und sozial schwachen Familien am Meisten vertreten (Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel!). Es zieht sich meines Erachtens aber auch durch die ganze Gesellschaft.
Gewitter von Telefonnummern im TV, "Tittenparade" am Kiosk, Dominas auf Werbeplakaten, Hardcore-Pornographie im Internet... und Kinder und Jugendliche mittendrin.
Da stellen sich doch eine Menge Fragen:
• Was denken sie über die "Ware Sex"?
• Verdirbt sie sie?
• Wie siehts aus mit den Vorstellungen von sexuellem Genuss?