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SSC / RACK

*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
SSC / RACK
Nachdem an anderer Stelle schon wie wild mit Begriffen um sich geschleudert wird... denke ich mal das es an der Zeit ist einen der absoluten Grundbegriffe in der SM-Welt zu beleuchten.

Oder besser gesagt 2er dieser :

SSC und Rack

zur Einleitung was ist das?

SSC :

"Das Englische „safe, sane, consensual“ bedeutet soviel wie „sicherheitsbewusst, mit klarem Verstand und einvernehmlich“. Eine alternative und kürzere Übersetzung ist: „sicher, vernünftig und einvernehmlich“. Der Begriff stammt aus der Internet-Subkultur der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts." - dank an Wikipedia das macht es leichter *zwinker*

RACK :

"Ein alternatives Modell zu SSC, das sich vor allem auf die beiden Faktoren Einvernehmlichkeit und individuelle persönliche Risikobeurteilung stützt, wird mit dem Akronym RACK (risk-aware consensual kink) bezeichnet. Zwar wird die Bezeichnung kink hierbei in der Regel mit dem Begriff BDSM übersetzt, ein kink ist allerdings ein weiter gefasster Begriff, der zusätzliche, vom Denken, Fühlen, Handeln und Gewohnheiten der Bevölkerungsmehrheit abweichende Aspekte abdeckt, etwa Fetischismus. Wenngleich, um bei dem Beispiel zu bleiben, Fetischismus in aller Regel eng beim Erlebnisfeld von BDSM angesiedelt ist, sind dort seltener Risikoerwägungen zu führen oder Aspekte der Einvernehmlichkeit zu berücksichtigen." auch hier danke an Wikipedia *g*


Was haben wir nun 2 Begriffe mit 2 unterschiedlichen Dehnmöglichkeiten :

SSC lässt im Prinzip gewissen Gangarten nicht zu, wo auch Praktiken wie das "echte" Betteln darum das eine Strafe endet NICHT möglich ist. Sondern die Session durch ein Codewort beendet wird. Bei RACK hingegen ist dies sehr wohl möglich.

Im Prinzip bietet RACK mehr möglichkeiten ein Spiel zu gestalten und auch unvernüftige Spielweisen zu Pflegen. Beispiel : Asphyx ( Atemkontrolle ) bis zur totalen Bewußtlosigkeite und anschließender Wiederblebungsmaßnahmen.

Die genaue defintion findet ihr hier : http://de.wikipedia.org/wiki/Safe%2C_Sane%2C_Consensual#RACK

Nun die Frage : Was findet ihr sinnvoller / würdet ihr Akzeptieren als Rahmenbedingung : SSC oder RACK oder ist vielleicht eine Mischung beider Regularien / Rahmen denkbar für euch.

Ein schweres Thema - lasst euch zeit beim überlegen .... denn ich für meinen Teil werden auch viel Zeit benötigen um zu Antworten. Einmal wegen der Arbeit - zum anderen da wir uns beide manchmal zwischen den beiden Begriffen bewegen.
Wie geil!
Beispiel : Asphyx ( Atemkontrolle ) bis zur totalen Bewußtlosigkeite und anschließender Wiederblebungsmaßnahmen.
Tja, "wie geil" werden einige zu solchen Praktiken wohl sagen. Ich sage: Wie viel Langeweile muss ein Mensch haben, um auf solche Ideen zu kommen -- und sie dann auch noch in die Tat umzusetzen?

Oft wird in bezug auf SM-Sessions von einem "Spiel" gesprochen. Zum einen, weil es eben nicht REAL ist. Zum andern, weil es -- SPASS machen soll.
*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
Hmmm Masculor ...

nur weil es nicht DEINE Praktik ist - heißt es nicht das diese Praktik für jeden unintressant ist.

Des weiteren habe ich schon häufig schon solche Parktiken gesehen z. B. Atemkontrolle bis zur totalen Bewußtlosigkeit durchgeführt wurde.

Im SINNE VON SSC nicht OKI .. im Sinne von Rack sehr wohl.
1. Zunächst einmal die juristischen Argumente

Bedingter Vorsatz; Eigenverantwortliche Selbstgefährdung; Fahrlässige Tötung; Tötungsvorsatz; Tötung (Gefährdung) auf Verlangen

§ 16 Abs. 2 StGB; § 222 StGB; § 212 Abs. 1 StGB; § 306 StGB; § 216 StGB
1. Zu den Anforderungen an den bedingten Vorsatz bei Tötungsdelikten bei einer "Gefährdung auf Verlangen".

2. Handelt der Täter in Kenntnis der besonderen Gefährlichkeit seines Tuns und ist er sich des damit verbundenen "besonders großen Gefahrenpotentials" bewußt, liegt es nahe, daß er die weitere Entwicklung dem Zufall überläßt. Dann genügt aber die "Hoffnung, es werde nichts passieren," nicht, eine Billigung des für möglich gehaltenen Erfolges zu verneinen (vgl. BGH NStZ 1999, 507, 508).

3. Die Einwilligung des Tatopfers in das sein Leben gefährdende Tun steht der Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung nicht entgegen, da sie das Handlungsunrecht nicht zu beseitigen vermag (vgl. BGHSt 4, 88, 93; 7, 112, 115; BGH VRS 17, 277, 279).

2. Dann gehe ich mit Masculors Meinung völlig konform:

Wieviel Langeweile (und Sinnentleerung sagt Angelika) muss ein Mensch haben, um auf solche Ideen zu kommen -- und sie dann auch noch in die Tat umzusetzen?

3. Und dann: Gestern sind die Eckpunkte der Gesundheitsreform entschieden worden. Gesundheitliche Folgen durch Extremsportarten werden von den Krankenkassen demnächst nicht mehr bezahlt. - Zählen Asphyxiespiele eigentlich zu den Extremsportarten? *schock*

Wieviel es wohl kostet, so einen Wachkomapatienten, dem das Hirn durch Sauerstoffmangel weggeschossen wurde:
• 24-Stunden-rund um die Uhr zu beatmen, künstlich zu ernähren, zu waschen, in Pampers zu wickeln u.s.w. *frage*

Viele Grüße
Angelika
*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
Ich liebe es wie sich an einem Beispiel hochgezogen wird, also bevor wir uns nun in einem Beispiel verrennen und somit vom Thema abweichen :

Wie sinnentlernt muss jemand sein um jemanden den Hintern so zu Peitschen das 1) Dauerhafte und 2) Behandlungswürtige Wunden entstehen ?

Könnte man genauso fragen.

Primär geht es immer noch um SSC oder RACK ... und vorallem darum wie umsetzbar oder was wird umgesetzt von den Menschen die SM leben ?

Denn wenn wir uns weiter um ein Beispiel herumdisktuieren wäre es wohl das beste das Nick closed und Thema neu gestartet wird.
Nun...
Nun, die Intention von Mr. Gary Switch (der mit seinem Aufsatz wohl die Rack-Definition geschaffen hat) war wohl, den Begriff der "Sicherheit" durch den Begriff "persönliches Risikobewusstsein" zu ersetzen. Und er begründete es damit, dass Menschen sich einem falschen Sicherheitsgefühl in Bezug auf BDSM-Praktiken hingeben könnten.

1. Sicherheit im Rahmen bestimmter Aktivitäten gibt es nicht - das wissen wir. Selbst im eigenen Bett gibt es keine Sicherheit. Es gibt eine Reduzierung von Risiken durch Kenntniserwerb, Training, und Praxiserfahrungen. Dazu bedarf es eines Bewusstseins für diese Risiken (insofern hat Mr. Switch recht).

2. Die Motivation zu Kenntniserwerb, Training, und Praxiserfahrungen entsteht durch ein Bewusstsein der Risiken - aber auch durch ein entsprechend ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein der einzelnen Personen. Ob eine Begriffsänderung wohl das Risikobewusstsein und das Verantwortungsbewusstsein von Menschen schärfen wird?

3. Auch das SSC-Konzept versucht eindringlich, das Risiko- und Verantwortungsbewusstsein zu schärfen, empfiehlt den Kenntniserwerb und das Training und rät zu einem umsichtigen Praxiserwerb. Dicke Bücher sind dazu geschrieben worden. Risiko- und Verantwortungsbewusstsein durch die Änderung von Begrifflichkeiten (von einem Konzept kann man bei dem Aufsatz von Mister Switch nicht sprechen)?

4. Mit einer Analogie zum Klettersport (Klettersportler nennen ihren Sport nicht sicher, sondern bekennen sich zum Thrill der Gefahr) verweist er auf die Motivation von praktizierenden SM´lern - sie suchten den Thrill der Bewusstwerdung der Gefährlichkeit von Grenzüberschreitungen. - Also um ehrlich zu sein - die ERFAHRUNG von Grenzüberschreitung zu suchen, motiviert mich auch unter anderem - aber ich suche sicher nicht die GEFAHR!

Fazit für mich: Aus dem Versuch, eine Begriffspräzisierung herzustellen, ist eine Begriffsverwirrung geworden. - Das Ziel Bewusstsein zu fördern, wird sicher nicht erreicht.

Viele Grüße
Angelika
Bleib lieber bei SSC!
In dem Fall werde ich Racken wohl nie praktizieren, es käme mir wie einer realen Vergewaltigung vor!!!!

@**u will find me

Sehr cool! Respekt!!
Danke, @ The_Fallen *rotwerd*

und freut sich - das letzte Mal, dass mich jemand cool fand, da war mein Sohn 10 - lang, lang ist´s her.

*knuddel*
Nunja, ich darf ja hier nicht direkt verlinken, aber ich habe zu "RACK versus SSC" schon einmal einen Artikel für die Schlagzeilen geschrieben - Google findet ihn.

RACK und SSC haben als [i]Intention[/i] erst einmal die gleiche, sie setzen lediglich die Akzente anders: SSC betont die Sicherheitsaspekte, wohingegen RACK die Eigenverantwortung in Angesicht des nicht auszuschließenden Risikos hervorhebt.

Das Schlüsselwort in beiden ist jedoch "Consensual".

Ich habe mich irgendwann persönlich für "RACK" entschieden, weil es immer ein Restrisiko gibt. (Zugegeben: Gerade, wenn man auch einmal etwas härter spielt, mit intensiven Reizen und Emotionen.) Mir persönlich erscheint das ehrlicher. Ich kann keine 100% Sicherheit im Leben versprechen; niemand kann das.

Wer das tut, belügt sein Gegenüber, sich selber, oder schlimmer: denkt, es würde stimmen. Gepaart mit gesundem Halbwissen, geht gerade das dann viel eher schief. Ich wünsche mir auch im Gegenzug keinen Partner, keine Partnerin, die von mir unmögliches (100% Sicherheit) fordert, und damit praktischerweise versucht, ihren/seinen Anteil an Eigenverantwortung auf mich abzuwälzen.

Man spricht ja auch nicht von "Safe Sex", sondern "Safer Sex".

Sicher ist das letztlich lediglich Begriffsklauberei, aber für mich persönlich wichtige. Könnte ich das auch zu SSC erklären? Sicher - auch da steckt das drin. Mir ist der Akzent aber wichtig.

Grüße, Jay
*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
Wenn es um die Akzenturiertheit von RACK vs. SSC geht muss ich gestehen das RACK den Reiz hat, das es "mehr" möglichkeiten offen lässt, dennoch läuft man bei Rack auch Gefahr das man bereits vorhanden Informationen "ignoriert" bzw. unterbewertet.

Bei SSC haben wir sozusagen erstmal das Lernen dann die Session.

Wenn es um Eigenverantwortung gehen sollte bei RACK - und das tut es ja lt. definition - lautet natürlich die Frage nach dem "Wie weit geht Eigenverantwortung? ... Nur weil Ich mir einen Zehnagel herausschneiden kann, muß es doch nicht sein das es bei meinen Gegenüber genausogeht - oder?

Ist somit RACK nicht gleichzusetzen mit : "Nur weil ich es aushalten kann und mir vorstellen kann - es also Eigenverantwortlich in Ordnung ist - mußt du es auch ertragen können? " .--- mal provokativ Frag?

@*********ndme

Strike -- das nenne ich einen Beitrag!


Dennoch auch hier - Verantwortungsbewußtsein ... wer bitte schön "prüft" denn das man selbst als Aktiver Verantwortungsbewußt genung ist um eine Handlung durchzuführen?

Wo liegen die Grenzen, wie kann man sie Erfahren und vorallem - wie gewinne ich Erfahrung ? .. Doch nur in dem ich vorher einen Fehler begangen habe oder?

Wenn Ich da an ein Subbie denke welches ca. 1 Jahr lang mit auf Bondage Tour war endete es bei ihr so das der so erfahrne Dom am Ende Brandnarben auf Brust und Oberarm hinterlassen hat - nur weil er der Meinung war das man statt spezieller Brennstäbchen auch einfach Wattebauche (Kleber + Kunstoff) verwenden könnte um eine "Firebondage" zu inzinieren.

Das Sub lebt heute mit den Narben - zeigt diese natürlich ungern (verständlich meiner Ansicht nach) ...

Nur war der Dom dort Verantwortungsbewußt genung? ... Wird er deswegen nachträglich zur Rechenschaft gezongen? ... Nun eines ist sicher - er weis für die Zukunft das man halt doch die teueren spezial Brenner nehmen muss - doch um welchen Preis?
War Dom verantwortungsbewusst?
@*******ris - ist das eine rhetorische Frage? *roll*

Kenntniserwerb, Training, und Praxiserfahrungen - alle drei Komponenten müssen beachtet werden, um von Verantwortungsbewusstsein zu sprechen.

Es ist doch Blödsinn, zu behaupten

wie gewinne ich Erfahrung ? .. Doch nur in dem ich vorher einen Fehler begangen habe oder?

Wenn wir ausschließlich NUR durch Praxiserfahrung lernen könnten, wäre die Menschheit schon ausgestorben. - Mein Sohn weiß, dass man nicht auf eine heiße Herdplatte fasst, obwohl ich ihm stets die persönliche Erfahrung VERBOTEN habe.

Der gute Mann (dieser Dom, der mit Feuer spielt) hatte sich weder vorher informiert, noch hat er die Kunststoff-Kleber-Kacke irgendwie getestet/trainiert (kann man sicher auch ohne lebendes Trainingssubjekt prüfen, wie der Mist brennt) - Also die "Learnig-by-Doing-Diskussion" können wir uns sparen.

Bleiben Risikobewusstsein und Verantwortungsbewusstsein.

Viele Grüße
Angelika
*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
Dann ist in dem Falle wohl sowohl Risiko- als auch Verantwortungsbewußtsein auf der Strecke geblieben würde ich mal sagen.

Aber lt. seiner definition von Rack vollkommen Vertretbar das bleibende Spuren zurückbleiben obwohl es bei ihr niemals die Intention war ....
Ergo...
...hat er Rack falsch definiert.

Ich kann keine 100% Sicherheit im Leben versprechen; niemand kann das.

Wer das tut, belügt sein Gegenüber, sich selber, oder schlimmer: denkt, es würde stimmen. Gepaart mit gesundem Halbwissen, geht gerade das dann viel eher schief. Ich wünsche mir auch im Gegenzug keinen Partner, keine Partnerin, die von mir unmögliches (100% Sicherheit) fordert, und damit praktischerweise versucht, ihren/seinen Anteil an Eigenverantwortung auf mich abzuwälzen.

ER hat die Verantwortung zu 100% auf SIE abgewälzt!

Angelika
*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
Nun denn wieviel RACK braucht der Dom dann ???

Sharen wir die Verantwortung und die Vertretbarkeit 50/50 oder 30/70 oder ? ...

Das Problem beim RACK ist doch eben die unterschiedliche Auffassung von VERTRETBAREN RISIKO.

Wenn der Rahmen nur durch die persönlichen Grenzen definiert wird und vorallem durch Erfahrungswerte und Verantwortungsbewußtsein, setzt RACK ein noch tieferes Verständniss von dem Vorgang und dem Menschen voraus als es bei SSC der Fall wäre.

Doch welcher "Gott" fühlt sich berufen sich so dermaßen gut auszukennen, das er / sie die Verwantwortung in einem solchen Rahmen übernehmen möchte.

Wenn Ich eine Aktion plane und beginne, beschäfte ich mich vorher eingehend mit dem Thema, oftmals befrage ich Medizinier (nicht online sondern Face to Face) oder Menschen von denen ich Informationen zu einem gewissen Themenkomplex erhalten kann.

Doch - wenn Ich merke das die Risiken den "Nutzen" übersteigen lasse ich ab von der Idee und verwerfe den gedankenlichen Spielball sehr schnell wieder.

Wenn Ich dann jedoch sehe das genau diese Idee in die Tat umgesetzt wird und ... die negativ Folgen zum Tragen kommen - frage ich mich ... mache ich was falsch das ich nachfrage und dadurch die negativ Folgen bewerten kann und es bleiben lasse - oder macht das Gegenüber es richtig zu sagen - "S**** egal und ich tue es - weil ich es Vertretbar finde + dem bottom der es ebenson vertretbar findet?"....

Irgendwie schein Rack ziemlich viel von der Verantwortung zu entbinden, trotz der genauen und expliziten Nennung von Verantwortung. In dem vieles möglich gemacht wird und durchgeführt wird ohne das man sich einen Gedanken über das SAFE macht.

Soll der Grundsatz von wegen - Safe egal - wenn es beiden Spass macht - in Ordnung sein?

Ich meine die Folgen solcher Aktivitäten betreffen in erster Linie zwei Menschen, im zweiten Sinne die Allgemeinheit. Wenn Ich nämlich einen deformierten Körper zurücklasse der Behandlungswürtig ist, fällt es uns zu lasten in Deutschland - sprich den Krankenkassen.

Hinterlasse ich eine seelisches Wrack und deshalb am Ende selbstmord, betrifft es Angehörige und Co. ebenso wie es mich betreffen würde.

Ich bin ein Befürworter für "mein" sog. SSRACK ... in dem das Safe an No.1 steht. Denn ich bin halt ein Mensch der erst abwägt und dann in Aktion tritt.

Andere mögen da anders sein - well so ist es halt - akzeptieren kann ich dies auch wenn es so gehandhabt wird, aber verstehen will und kann ich es nicht.
Irgendwie schein Rack ziemlich viel von der Verantwortung zu entbinden, trotz der genauen und expliziten Nennung von Verantwortung. In dem vieles möglich gemacht wird und durchgeführt wird ohne das man sich einen Gedanken über das SAFE macht.

Genau andersrum. "Risikobewußt" kann man nur sein, wenn man sich vorher Gedanken über eben jenes Risiko macht. [i]Beide[/i] Seiten, und sich gegenseitig darrüber aufklärt.

Kurz, für den von Dir zitierten Fall mit den Feuernarben gilt weiterhin: Ein Idiot. (Und ein nicht ganz so schlaues Mädel, das mitzumachen. Aber gut.) Und weder von dem durch SSC noch dem durch RACK dargestellten Konzept gedeckt.

"RACK" impliziert jedoch, das es keine 100% Sicherheit gibt. Ich könnte mich mit einem "Safer Sane Consensual" vermutlich auch eher anfreunden (wobei "Sane" auch Diskussionsstoff ist). "Safe", und da komme ich nicht drüber weg, sagt: Doch, ich kann das Risiko ausschließen. Und daran glaube ich nicht.

Genausowenig, wie ich an der Börse sagen kann: 100% Gewinn, 0% Risiko. Also, sagen kann ich das schon, und ich werde sicherlich auch Kunden haben, aber ehrlich? Naja *zwinker*

Und wie ist die Verantwortung verteilt? Na, da wird die Antwort [i]richtig[/i] einfach *zwinker* Beide sind zu 100% verantwortlich. (Zumindest solange keine bewußte Täuschung oder grobe Fahrlässigkeit etc gegeben ist.) Die Abgabe der Kontrolle entbindet nicht von der Verantwortung.

Und ja, solange es beiden Spaß macht, und beiden das Risiko weitmöglichst vertraut ist - was sonst könnte der Grundsatz sein?
Abgabe von Kontrolle entbindet nicht von Verantwortung?
Ich konstruiere mal ein wenig:

Angenommen Sub hätte in Gesprächen Grenzen und Tabus gesetzt, z.B. ich möchte keine bleibenden physischen Schädigungen, Narben u.s.w.

Wenn das Spiel beginnt, gibt Sub die Kontrolle ab, gibt sich hin, ergibt sich -vielleicht mit verbundenen Augen, im Bondage. - Ein Reiz des Spiels ist es, dass sie NICHT weiß, was er vorhat, was nun kommt - nicht ungewöhnlich, oder?

Er hat ein neues Spiel - das Kunststoff-Kleber-Feuer-Kackespiel.

Hat er VORHER mit ihr darüber gesprochen? Hat er es getestet?

Sie vertraut ihm, lässt sich fallen in seine Hände, sie sieht nichts, kann sich nicht rühren.

Kurz, für den von Dir zitierten Fall mit den Feuernarben gilt weiterhin: Ein Idiot. (Und ein nicht ganz so schlaues Mädel, das mitzumachen.
*oha*

Die Verantwortung lässt sich natürlich nicht in Prozentangaben ausdrücken. - Wäre auch ziemlich kleinkariert, darauf zu achten "Du hast 60% Verantwortung - hast aber Deine Quote noch nicht erreicht" - Blödsinn!

Dennoch:
Die Racker sollten schleunigst ihr Konzept von Risikobewusstsein und Verantwortung erarbeiten und Aufklärungsarbeit betreiben - wenn sie wirklich ernst genommen und nicht als gewissenlose Adrenalinjunkies wahrgenommen werden wollen - wenn sie nicht den Medien wieder Futter geben wollen, um über die perversen Sadisten Schlagzeilen zu machen.

Angelika
@*********ndme:

Das von Dir beschriebene Szenario ist mit RACK als auch SSC nicht gedeckt; da der Top in Deiner Konstruktion wohl (irrtümlich) annimmt, das er damit keine Grenzen / Tabus verletzt - und somit fahrlässig entweder nicht "Sane/Safe" handelt (somit nicht SSC), oder sich das mögliche Risiko nicht hinreichend angeschaut hat (somit nicht RACK).

Das ist keine Grundsatzfrage bezüglich Konsens oder nicht, sondern schlicht fehlende Recherche, und somit: fahrlässige Dummheit.

Wenn er das vorsätzlich macht (und weiß, was er anrichtet), und Tabus überschreitet, ist das wohl eher ein Fall für ein Gericht.

Was das jetzt mit D/s, SSC oder RACK zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Vergleiche den Fall "Aber von Analsex kann man doch nicht schwanger werden!"... Gleiches Muster: Dummheit, fehlendes Nachdenken.

Welches Konzept vermisst Du? Risikobewußtsein wird schon gefordert, und das setzt vorraus, das man sich mit dem Risiko hinreichend (für das gemeinsame Verständnis) auseinandersetzt. Ignoranz und die Überschreitung von Tabus sind damit nicht gedeckt. Was hinreichendes Risikobewußtsein ist, das fällt aber schlicht in die Verantwortung der gemeinsam Handelnden und lässt sich nicht allgemeingültig formulieren.

Ein Konzept der Verantwortung? Ganz einfach, wie schon gesagt: Beide 100%. Punkt.

Desweiteren: Den Medien Futter zu liefern ist bedauerlicherweise nicht nötig, das machen diese ganz gut alleine...
Mir gefällt nicht...
... der letzte Teil dieser Aussage!

Ich wünsche mir auch im Gegenzug keinen Partner, keine Partnerin, die von mir unmögliches (100% Sicherheit) fordert, und damit praktischerweise versucht, ihren/seinen Anteil an Eigenverantwortung auf mich abzuwälzen.

Wieso praktischerweise abwälzen? - Wie kann ein wehrlos gemachter Mensch (und das ist er wohl unbestritten, wenn er gebunden und seines Gesichtssinns beraubt ist) Verantwortung für sich übernehmen? - Indem er BDSM ganz und gar sein lässt? - Nach dem Motto "selber schuld - aber mach mich nicht dafür verantwortlich, wenn ich Scheiße baue?"

Das ist nicht meine Auffassung von Risikobewusstsein, dass Top sich unter dem Vorwand "Gleichberechtigung" auf solch billige Weise aus der Verantwortung stehlen will, die er definitiv mit dem Wehrlosmachen des Bottom übernimmt. Punkt.

P.S. Wer Macht ausüben will, der bekommt auch Verantwortung.
*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
Das ist der knackpunkt an RACK ... das Verantwortungsbewußtsein.

Eigentlich setzt dies Voraus das man

1) ein absolute perfekten Dom hat (wow gibt's sowas?)
2) einen absolute informierten Dom hat ( gibt's - aber selten)
3) eine Person hat, die so in ihren Ansichten gefestigt ist und sich so dermassen im Griff hat, das nie ein Ausrutscher passiert - hmmm also doch kein Mensch?

Es ist nunmal so das Menschen fehler haben. Also würde es Voraussetzen das ich z. B. Sub hunderprozentig, umfassend und vorallem Vorbehaltlos über eine von mir angestrebte Praktik informiere.

Wie mache ich das denn ?

Schreibe ich z. B. eine Abhandlung über Peitschenspiele bei denen die Haut aufplatzen wird, die Behandlung solcher Wunden - Heilungschancen und dann vorallem evtl. Komplikationen ? ... Das würde Voraussetzen das ich wohl einen Dr. Med. haben würde - oder sehe ich dies in dem Falle falsch - ich denke nein.

Man kann sich vieles erlesen und natürlich auch vieles erörtern aber ab wann beginnt eine Praktik aus dem Ruder zu laufen und dann unter dem "Schirmbegriff" RACK abgesichert zu wirken ?

SSC definiert relativ klare Grenzen: So wirst du z. B. keine Person BLUTIG schlagen die Marcumar nimmt - folge - Blutungen die nicht mehr durch Körpereigene Mittel unterbunden werden.

Und Rack wäre es ja dann so das Sub sagt : Ok - ich nehme Marcumar - aber ich möchte Blutig geschlagen werden. Dom akzeptiert dies - findet die Risiken vertretbar - Sub akzeptiert dies - findet die Risiken vertretbar - also wird's gemacht.

Ist das nun ein Fehler - erstmal in erster Instanz betrachtet sicherlich nicht. Es ist einvernehmlich und beide haben sich ihre Gedanken gemacht. Doch sind diese Gedanken ausreichend genung? Sind beide Menschen zusammen in der Lage die Situation korrekt und ausreichend zu bewerten?

Oft habe ich mich darüber aufgeregt das irgendwelche Praktiken in der SM-Welt als Gefährlich angesehn werden und vorallem "verurteilt" werden. Gerade unter dem Gesichtspunk SSC ... Reaktion - eine Technik gewählt und sich darüber ausgiebigst informiert und gelernt was das Zeug hält. So dass man nun in der Lage ist über einen ganz kleinen Aspekt sehr fundiert sprechen zu können und diesen Aspekt auch beurteilen zu können.

Wenn Ich dies für die Gänze der angestrebten / durchgeführten Praktiken versuchen würde, wäre ich wohl bis zum Ende meiner natürlich Existenz damit beschäftigt zu lernen.

Also - kann ich es Verantworten es dennoch zu tun ? Das wäre ja nun wieder die Rack denkweise und ich hätte es mir "leichter" gemacht die Entscheidung zu fällen.


Wenn es also für mich eine "Phantasie" wäre jemanden so lange im Keller einzuschliessen bis er / sie verhungert ist - ich jemanden finde der dies "erleben" will - ist das dann durch Rack abgedeckt? ... Ich meine wenn es meiner Vorstellung und der Vorstellung des Passiven entspricht, wäre es ja auch Automatisch Verwantwortungsbewußt umzusetzen. Wenn ich eine solche Weltanschauung hätte, die dies rechtfertigen würde.

Ergo haben wir bei RACK ein primär Problem - Anschauungen und Standpunkte zum Thema Gefahren. Doch ab wann ist ein Person so "gestört" das sich nicht mehr Verantwortungsbewußt entscheiden kan was gefährlich ist und was nicht ?

Angelika hat dazu geschrieben das ein Mensch der gefesselt, geknebelt und mit Maske wohl nicht mehr in der Lage ist Verantworungsbewußt auf einer Situation zu reagieren. Also muss der Dom letztendlich dieser perfekten Vorstellung entsprechen.

Wie bewerte ich nun den Dom in Zukunft?

Ein SSC-Dom - lieb nett freundlich - bedacht auf der suche nach Wissen und immer bemüht möglichst Fehlerfrei lieber einen Schritt zu weniger als einen zuviel zu tun?

Oder einen RACK-Dom - der halt lieber einen Schritt zuviel als einen zuwenig macht?


PS das sind meine Gedankensprünge zu dem Thema zur Zeit und ehrlich gesagt ist meine Meinung von RACK bis heute noch nicht besonders hoch - liegt wohl daran das ich einer Zeit von SSC aufgewachsen bin und die entwicklung von RACK nur argwöhnisch zur Kenntniss genommen habe.
Ich möchte...
...keine perfekten, fehlerfreien Dom.
Ich möchte einen Dom mit einem Bewusstsein über die Risiken, die bestimmte Aktionen in sich bergen.
Ich möchte einen Dom mit einem Bewusstsein über die Verantwortung, die er damit übernimmt, wenn er entscheidet, diese Aktionen durchzuführen (damit meine ich auch den einen Schritt über eine Grenze hinaus), während Sub handlungsunfähig ist.

Und ich möchte - da Dom weder perfekt, fehlerfrei, geschweige denn ein allmächtiges, göttliches Wesen ist - ich möchte, dass Dom sich kundig macht, bevor er etwas Neues ausprobiert.

Und geplatzte Haut durch einen schlecht kalkulierten Schlag ist wohl nicht mit Brandnarben durch unerprobte Techniken vergleichbar.

Angelika
*******pain Paar
389 Beiträge
Ein wenig Wortklauberei
Da wir hier Begriffe und unser Verständnis von ihnen diskutieren, dürfen wir auch Wortklauberei betreiben. Wortklauberei kann ein Hilfsmittel sein, unser Bewusstsein für die Bedeutung der Begriffe zu schärfen. Was wir im Nachgang mit diesem Bewusstsein anstellen, ist dann unsere Sache.

Ist der Unterschied zwischen SSC und RACK so was wie zwischen BRD-Strassenverkehrsordnung und Rennen auf dem Nürburgring? Tote gab es in beiden Bereichen. Extremklettern ist für mich kein geeignetes Parallelbeispiel, weil der Extrembergsteiger alleine in den Tod stürzt, der Dom jedoch Schäden an einem anderen Menschen, nämlich dem Sub hinterlässt (sehen wir mal vom psychischen Leid der Familienangehörigen des Extremkletterers ab).

SSC hat eine lange Geschichte; der Urheber des Begriffs David Stein (ein Mitglied der New Yorker Schwulenszene) wies darauf hin, dass seine ursprüngliche Bedeutungsintention von 1983 in der Rezeptionsgeschichte des Begriffs verfälscht wurde.

Die ursprüngliche Intention war, einen "Minimalstandard für ethisch vertretbaren SM" aufzustellen, keinesfalls jedoch "risikofreien" SM zu postulieren. SSC avancierte jedoch zum Kampfbegriff innerhalb der SM-Community, womit sich die "guten" SMler von den "bösen", weil vermeintlich unverantwortlich agierenden SMlern absetzen konnten. Umgekehrt konnten "hardcore"-SMler sich müde lächelnd von den Weicheier-SMlern absetzen, indem sie stolz verkündeten, sie hätten SSC nicht nötig.

Ich vermute, dass die Wandlung des Begriffsverständnisses von SSC von "risikobewusst" zu "risikofrei" parallel zu allgemeinen Tendenzen der amerikanischen (und in Folge der bundesdeutschen) Gesellschaft verlief. Bereise ich die USA, ist der Begriff, der mir am meisten auffällt, "safety" – Sicherheit. Das amerikanische geschichtliche Grossprojekt ist es, das Leben so sicher zu machen, dass der Tod vermieden wird. Eine SM-Szene, die um gesellschaftliche Akzeptanz ringt, tut gut daran, sich diesen Normen anzuschliessen und das risikofreie Spiel als Norm zu postulieren.

RACK scheint mir in Folge eine Gegenreaktion zu sein: risikofreies SM-Spiel ist ein solches, das die ekstatischen Tiefen nicht mehr auszuloten vermag und deshalb am ursprünglichen Sinn von SM vorbeigeht und zum "fun", zum Freizeitspass mutiert. RACK setzt sich von diesem Verständnis von SSC ab und betont, dass das Erlebnis ohne Risiko nicht zu haben ist, fordert dagegen "Risikobewusstsein". Womöglich unbewusst greift RACK genau die Bedeutung auf, die SSC ursprünglich mal gehabt zu haben scheint.

Gleich, welchem Bedeutungsfeld der beiden Begriffe wir unser Sein zuordnen: es geht um's Risiko, wie die vorstehenden Beiträge erläutern. Interessanterweise tun wir eine Menge Dinge, die risikobehaftet sind, ohne dass wir uns jedes Mal des Risikos bewusst sind. Beispiel: Autofahren. 6000 Verkehrstote pro Jahr. Wir könnten das 6001. Opfer sein, aber wir setzen uns dennoch in unsere Karre. Oder Eis essen. Pro 10millionstem genossenen Eis entsteht eine Salmonellenvergiftung. Wir essen dennoch Eis. "Risikobewusstsein" ist also ein interessanter Begriff, will sagen: sehr subjektiv und auch gesellschaftlich höchst unterschiedlich motiviert. Warum sprechen wir dann bei SM so intensiv darüber? Wenn meine Sub auf dem Beifahrersitz sitzt und ich mache bei 140 kmh auf der Autobahn einen Fahrfehler und sie ist in Folge des Unfalls querschnittsgelähmt, fällt mir der seelische Umgang mit den Folgen meines Versagens leichter als wenn ich bei einer Bondage-Session ihr einen Nerv abklemme und sie lebenslang eine gefühllose Körperstelle hat? Interessant ist auch die gemutmasste Reaktion der Gesellschaft (Familie, Freunde) auf beide Fälle ihres Schicksals: im ersten Fall wohl ein tiefes Bedauern, im zweiten Fall wohl eine Reaktion in der Art: wie konntest du dich auch auf solche perversen Sexspiele einlassen?

Und das bereits erwähnte Problem der Krankenkassenbelastung: Piercing-Nachbehandlung soll zukünftig nicht mehr von den Kassen erstattet werden, Folgen von Verkehrsunfällen jedoch nach wie vor. Wenn ich nun vorschlüge: im Falle von beruflich nicht indizierten Freizeit-Autofahrten sollen die Insassen ihre Behandlungskosten nach Verletzungen selbst zahlen – wie gross wäre die Empörung über meine Forderung? – Mich interessiert hier das je unterschiedliche Mass, mit dem gemessen wird.

Heisst das nicht, dass auch unsere Diskussion über den Risikobegriff bei SSC und RACK von sehr historisch bedingten subjektiven gesellschaftlichen Vorstellungen diktiert ist? Und die sich auch im – bereits zitierten – Strafrecht niederschlagen?

Strapaziere ich meinen (weit hergeholten) Vergleich von SM-Risiko und Verkehrsrisiko weiter, sage ich, dass die Haftung des Fahrers deshalb niedriger ausfällt als des Doms, weil der Fahrer zunächst einen Führerschein machen musste, der Dom nicht. Verursacht der Autofahrer einen Schaden, tut er es innerhalb seiner (einst) nachgewiesenen Qualifikation zum Führen eines KFZs; der Dom müsste entsprechend etwa eine Mediziner-Ausbildung hinter sich haben, dann wären körperliche Dauerschänden an seinem Sub eher der Kategorie "ärztlicher Kunstfehler" zuzuordnen als der mutwilligen Körperverletzung.

Gleich ob RACK oder SSC: wir diskutieren eine SM-Ethik oder zumindest deren Grundbegriffe. Da Ethik immer Sollensanweisungen gibt, taugen zur Diskussion Beispiele von Verfehlungen oder Versagen wie im Falle der brennenden Wattebäuschchen nicht viel. Denn es wird immer Menschen geben, die versagen und Leid hervorbringen. Eine SM-Ethik heisst: wenn ihr SMler euch nach Kräften bemüht, den Geboten dieser Ethik zu folgen, seid ihr schuldfrei, auch wenn etwas Schlimmes passiert. Ich glaube, das ist das, was wir alle gerne hätten.

stephensson
art_of_pain
Als ein eher zum pragmatischen Denken...
...denn zur philosophischen Abstraktion befähigter Mensch, erfüllt mich das vorangehende Statement mit Befriedigung. Mir scheint augenblicklich all das ausgedrückt, was sich in mir zu diesem Thema bewegt.

Und mit neu gewonnenen Eindrücken gelingt mir ein Perspektivenwechsel. Eine neue Bewegung kann entstehen. Vielen Dank @*******pain.

Natürlich ist für mich das Thema noch nicht abgeschlossen, solange es
Beispiele von Leid durch "Verfehlungen oder Versagen" zu berichten gibt.

Viele Grüße
Angelika
*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
Wenn wir
über SM-Ethik sprechen und nach besten Wissen und Gewissen versuchen alle Schäden zu vermeiden bleibt die Frage nach dem :

Was ist die Ethik in der SM-Welt dann ? ...

Das wir versuchen unseren Fun zu haben und dabei Schadfrei zu bleiben oder auch unseren Fun zu haben und ganze Bewusst und absolut körperlichen / seelischen Schaden in Kauf zu nehmen ? .. Damit meine ich natürlich nicht vergehende Schäden sondern welche die das ganze Leben bleiben!
****_nw Frau
691 Beiträge
Verantwortung
Ich finde schon, dass ich auch als Sub mitverantwortlich bin. Meine Verantwortung beginnt mit der Wahl meines Doms.
Auch wenn ich mich fesseln und knebeln lasse bin ich immer noch mitverantwortlich, denn ich habe das ja einvernehmlich mit mir machen lassen.
Es gibt auf Schildern von Baustellen oft diesen Satz “Eltern haften für ihre Kinder“ und sie haften auch, wenn sie selber gar nicht dabei waren, als ihre Kinder Schaden angerichtet haben, denn es ist die Elterliche Verantwortung, ihren Kindern bevor man sie alleine laufen lässt und nicht immer beaufsichtigt, Verhaltensregeln eingebläut zu haben, die sie nicht zu einer Gefahr für andere und sich werden lassen. Analog bin ich auch, wenn ich nicht mehr weglaufen kann und nichts mehr sagen kann mitverantwortlich für das was der Dom mit mir tut indem ich vorher klar machen muss, was geht und was nicht.

Ich habe Coma_White zum Beispiel die Bedingung gestellt, dass ich keine Spuren (Striemen, blaue Flecken etc.) haben möchte. Da er da auch nicht drauf steht, trifft sich das gut. Aber dennoch muss ich einkalkulieren, dass ich eines Tages mal Striemen oder ähnliches haben werde, wenn er sich nämlich an den Punkt heran getastet hat, so fest oder lang geschlagen zu haben, dass meine Haut reagiert.
Ich kann diese Verantwortung auch nicht an ihn abgeben und denken, na er wird schon wissen, was er tut, wehe hinterher hab ich einen blauen Fleck.
Es ist meine Verantwortung zu sagen OK bisher gab es keine Striemen, fester darfst Du also auch in Zukunft nicht zuschlagen, oder in Kauf zu nehmen, dass eines Tage, vielleicht wenn wir ein neues Spielzeug gekauft haben, oder er sich weiter an die Grenze herantastet, Striemen zu haben, die ein paar Tage bleiben.
Dank ssc habe ich einen Ampelcode und ein Safewort und die Verantwortung sie zu nutzen.

Wennich das Gefühl habe, mich nicht wirklich fallen lassen zu können, wenn ich ständig auf meinen Podex spüre, ob es auch nicht zu doll wird, dann liegt es in meiner Verantwortung, abzuschalten und damit vielleicht Spuren in Kauf zu nehmen. UND das vorher mit dem Top zu besprechen. Ist dass dann Rack?

Vielleicht hilft es ein wenig von den Verhunger- und Verbrennbeispielen weg zu gehen und an „normalere“ Szenarien zu denken, dann habe ich auch mehr Verständnis für das Bedürfnis, vorher gemeinsam das Risiko abzuchecken und dann den Dom machen zu lassen. Es entbindet mich als Sub aber trotzdem nicht der Verantwortung, denn ich habe ja vorher zugestimmt!
*******ris Paar
665 Beiträge
Themenersteller 
Das haben wir aber noch kein RACK ... denn dann ist einfach die Grenze erweitert worden.

Ein paar kleine Striemen und blaue Flecken sind auch kein Risk im klassiches Sinne - vorausgesetzt du bist vollkommen gesund.

Das fällt alles noch unter SSC .. RACK geht da ja einige drüber - ich würde mal sagen den Wiki eintrag lesen - der ist da relativ Aussagekräftig *g*
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