@****on
Das ist nicht so seltsam, wenn man sich seiner Bedürfnisse erst im Laufe einer Beziehung bewusst wird. Ich war z. B. mit meiner Frau schon seit etwa sieben Jahren zusammen und davon drei verheiratet, bis ich verstanden habe, dass ich eher devot "ticke". Als mir das allmählich dämmerte, ergab vieles aus meinem Leben, über das ich mir vorher nicht viele Gedanken gemacht hatte, auf einmal einen Sinn. Mir wurde in relativ kurzer Zeit klar, was wirklich mit mir los ist. Und ich habe, als ich mir sicher war, dann auch meine Frau davon in Kenntnis gesetzt. ... Nur ist sie eben nicht wirklich dominant.
Da hast Du also eine Beziehung, "in der nicht alles passt". Wir sind sie nicht als "Ausweg" eingegangen, sondern weil wir uns liebten. Und das tun wir immer noch und immer mehr. Wir sind nun seit vierzehn Jahren verheiratet und keiner von uns will diese Beziehung aufgeben, auch wenn ich aus heutiger Sicht sagen muss, dass - für mich - "elementare Bedürfnisse nicht befriedigt werden".
Ganz so einfach, wie manche sich das hier denken, ist es durchaus nicht bei allen. Damit meine ich jetzt nicht nur Dich, sondern auch die vielen 20- bis 30-Jährigen, die hier antworten. Denn - zumindest aus meiner eigenen Erfahrung heraus - können sich Menschen entwickeln, ihnen können "Bedürfnisse" bewusst werden bzw. sie können entstehen. (Muss ja nicht BDSM-bezogen sein, kann ja auch z. B. darum gehen, dass der eine nach etlichen Jahren ein Bedürfnis nach fremder Haut entwickelt, das der andere nicht teilen mag usw.) Nach den Erfahrungen aus einer vielleicht 4-, 5-, 6-jährigen Beziehung jedenfalls - noch dazu mit jungen Jahren - sollte man sich m. E. zu diesem Thema kein endgültiges Urteil zutrauen, weil noch alles mögliche passieren kann. Mit 25 hätte ich auch gesagt: "Ja, klar, muss in der Beziehung alles passen, auch der Sex. Sonst hat es keinen Sinn, und ich würde die Beziehung beenden." Und damals passte ja auch alles noch. Heute weiß ich mehr.
rené