¿Schon wieder ...
... das haarige Thema?
Körperbehaarung ist ekelhaft und in gewisser Art und Weise anormal ... jedenfalls dann, wenn man die verdrehte Auffassung einiger Leute betrachtet. Sie wetzen das Messer und stürzen sich ungezügelt auf jeden Spross, um ihn den „Garaus zu machen“. Die restliche Zeit verbringen sie dann damit, jede Stelle des Körpers mit der Hand abzufahren, um ein entstehendes Haar zu erfühlen. Zur Komplettierung dieser filigranen Handarbeit, die eigentlich einen Meistertitel verdient hätte – Handarbeit = Handwerk = Meister - wird dann als Mittel der Wahl eine Pinzette eingesetzt. Immer wieder wird dieses Instrument über das erahnte "Etwas" gepresst, manchmal bis die Haut zu Bluten beginnt und dann, nachdem etwas erfasst worden ist, dem biologischen Torso (Torso deshalb, weil der Kopf zu fehlen scheint) entrissen. Begleitet wird diese Tätigkeit mit einem sadistischen Grinsen. Wird das Grinsen zu breit, wandelt es sich nicht selten zu einem unerwarteten Schrecken. Denn die beim Grinsen hoch gestülpte Oberlippe hat wieder einmal einen verborgenen Stoppel entlarvt und in die Nasenspitze getrieben. So wandert die Pinzette zu ihrem nächsten Einsatzort.
Das Befremdliche an dieser Handlungsweise ist der Umstand, dass der so einem Nackttier ähnelnde und frei gelegte Körper nunmehr alle seine Unzulänglichkeiten offenbart. Diese müssen dann mit Tattoos kaschiert oder alternativ mit Kleidungsstücken abgedeckt werden. Nicht selten aber führt dann der Weg zum medizinischen Modellierer. Aufgeblasen, straffen, raffen, damit die Menschen nicht mehr gaffen ... meint man dann und diese Spirale der Veränderung vom Normalen wird niemals enden.
¿Wenn der/die Betroffenen sich dann vom Normalen entfernt haben, tauchen sie dann ein in die dunkle Welt des Anormalen und/oder Abnormalen? Womöglich ist ja das Zeitalter der Normalität des Abnormalen bereits erreicht. Eigentlich könnte man dann überhaupt nicht mehr abtauchen.
Es würde sich nur noch die Möglichkeit ergeben, auftauchen zu können. Eine verlockende Überlegung. So beginnt die endlosen Suche nach Normalität.