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Das verzeih ich Dir nie!

**e Mann
2.564 Beiträge
WDR 3, Domian, im Moment über das Thema "Ich habe vergeben". Schaumama.
ich habe nach jahren dir verziehen!!!!!! ich wünsche, das es dir gutgeht c.
mir ging es ausnahmschlecht.... jetzt geht's mir saugut!!!!!!!
**********es_nw Frau
1.770 Beiträge
Themenersteller 
@pue
Habe es gestern Abend bei Domian auch gehört...


Lg,Jessie_James
**e Mann
2.564 Beiträge
Domians Anrufer waren leider meist außertopisch, will sagen, es ging selten direkt um Vergebung.

Aber wie schön, dass wir hier scheinbar keine unverziehenen Taten zu verzeichnen haben und dafür, was mich besonders freut, eine Online-Verzeihung!
Das ist doch wunderbar.

Ich freu mich sehr, dass es dir gut geht, rebel_yell.
*********rima Paar
483 Beiträge
Hmmm,
dann will ich mich auch mal zum Thema verzeihen äußern. Bin übrigens die "sie" von uns beiden...

Was könnte ich niemals verzeihen? Da gibt es etliches!

1. wenn man dem Kind jahrzehntelang den Vater vorenthält und Dinge behauptet nur damit das Kind (später das erwachsene Kind) lernt den Vater zu hassen (so ist es mir geschehen und ich kann der Frau die mich zur Welt gebracht hat dies NICHT verzeihen!)
2. fremdgehen (beginnt bei mir schon mit der Planung dessen... )
3. fremdküssen (siehe Punkt 2.)
4. Menschen schlagen die schwächer sind als man selbst
5. Trennung ohne vernünftige Gründe bzw ohne Aussprache
6. Gewalt gegenüber Kindern

Da gibt es sicherlich noch vieles mehr was mir grade nicht einfällt.

Was ich aber definitiv verzeihen würde sind (wenn aus plausiblem Grund gemacht!!!!) Schwindeleien. Da aber wirklich nur aus plausiblem Grund den ich auch wirklich nachvollziehen kann...
Zwei Punkte:

• Vertrauensmissbrauch

• Bewusstes und gewolltes Zufügen von Schäden, egal welcher Art
Das einzige was für mich unverzeihlich ist: VERRAT !!!
***ek Mann
11 Beiträge
Lange hab ich geglaubt, dass ich Fremdgehen nie verzeihen würde.

Dann hab ich mich wirklich verliebt, und gemerkt, dass es schwer ist solche Aussagen pauschal zu treffen, ohne den Menschen und seine Vergangenheit zu kennen.

Grundsätzlich denke ich, dass es wichtig für einen selbst ist, verzeihen zu können. Haß, Angst und Mißgunst sind keine bereichernden Gefühle. Trotzdem sind Themen wie Mißbrauch (seelisch sowie sexuell) und Gewalt für mich immernoch weit davon entfernt verzeihbar zu sein.

Besonders wenn es darum geht, Menschen zu verzeihen, die einem geliebten Menschen etwas antun/angetan haben. Aber vermutlich ist man dann auch nicht der, der zu verzeihen hat.

Das geht ja auch einher mit den Fragen: Ich kann alles verstehen, aber muss ich das? Will ich das überhaupt?
Gibt es Grenzen, die, wenn sie einmal überschritten sind, das Recht auf Vergeben ausschließen?

Was dann? Selbstjustiz? Lynchmord? Ausschluß aus der Gesellschaft?

Ich weiss auch nicht, was das 'Ich verzeihe' aber 'Ich vergesse nicht' zu bedeuten hat. Ist das Verzeihen nicht notwendig um vergessen zu können? Oder zumindest, um Ruhen zu lassen? Ist der Hinweis darauf, dass man nicht vergessen wird, nicht die kleine Ecke, in der man doch nicht vergibt?

Auf jeden Fall ist das ganze ein sehr heikles Thema, zu dem ich für mich, noch keine Antwort gefunden habe.
**e Mann
2.564 Beiträge
Danke für deinen Beitrag, Devek.

Ist das Verzeihen nicht notwendig um vergessen zu können? Oder zumindest, um Ruhen zu lassen? Ist der Hinweis darauf, dass man nicht vergessen wird, nicht die kleine Ecke, in der man doch nicht vergibt?

Man wird es nie vergessen. Sollte man auch gar nicht versuchen.

Ja, es ist, um es ruhen zu lassen. Um die eigene Ruhe zu finden, ohne es vergessen, ohne es verdrängen zu müssen.

Es nicht zu vergessen heißt ja nur, den eigenen Schmerz darüber nicht zu vergessen. Den Schmerz sollte man nicht vergessen, es kann aber hilfreich sein, ihn ohne Zorn denken und fühlen zu können.
***r1 Frau
603 Beiträge
Wenn man Gemopt wird und richtig verarscht, und sie denken man bekommt es nicht mit.
ist nicht zu verzeihen.
Das finden wir blöd...
1) Wenn wir jemanden eine wircklich wichtigesache anvertrauen...
und es dann doch erzählt wird! Also Vertrauensbruch... *gr3*

2) ständige Unerlichkeit *panik*

3) Den Partner betrügen *gleichplatz*

4)andere Pesonen total aufhetzen... *fiesgrins*

lg wir
*********anda Frau
577 Beiträge
Ein bisschen anstrengend
wenn man hier so mitliest, ist der Umstand, dass alle deklarieren, was bei Anderen veranlasst, selbst nie verzeihen zu können. Mir scheint, es sind im joyclub entweder nur Engel unterwegs, oder durch die Bank Betrogene, die selbst niemals Auslöser waren, Andere zu kränken oder Anlass zu unverzeihlichen Taten gegeben haben.

Na ja, kann auch sein, dass wir in einer reinen Opfergesellschaft leben, wo Täter hinter Bäumen sich verstecken und plötzlich buh machen, um uns zu erschrecken. Dann kann man fein hier zusammenrücken und gemeinsam Weh klagen.

Also anders herum gefragt: Welches eures Verhalten hat dazu geführt, dass euer Gegenüber sich abgewandt hat und nicht mehr mit euch zu tun haben will?

(ich wette, jetzt schreibt niemand mehr)
Vajra, schonmal überlegt, dass sich die meisten Prinzipien dadurch entwickeln, dass man selbst irgendwas getan hat, was andere verletzt? Es ist nicht nötig, mit dem Finger auf sich selbst zu zeigen. Nur sollte man alles versuchen, genau das nicht zu tun, was man anderen niemals verzeigen würde. Das hat nichts mit "Opfergesellschaft" zu tun, sondern mit Menschlichkeit.
**********er_he Mann
1.597 Beiträge
wenn man hier so mitliest, ist der Umstand, dass alle deklarieren, was bei Anderen veranlasst, selbst nie verzeihen zu können. Mir scheint, es sind im joyclub entweder nur Engel unterwegs, oder durch die Bank Betrogene, die selbst niemals Auslöser waren, Andere zu kränken oder Anlass zu unverzeihlichen Taten gegeben haben.

dieser fred lautet nunmal:

das verzeih ich dir nie

und nicht:

was hab' ich unverzeihliches getan

dennoch:
Also anders herum gefragt: Welches eures Verhalten hat dazu geführt, dass euer Gegenüber sich abgewandt hat und nicht mehr mit euch zu tun haben will?

(ich wette, jetzt schreibt niemand mehr)

warum z.b. machst du nicht gleich den anfang, wenn du schon diesen "zustand" bemängelst !? *smile*
*********anda Frau
577 Beiträge
Sicher. Ich habe mir erlaubt, die Frage des Freds umzustellen, ero der doch absichtlich so formuliert war, dass eindeutig ist: Ich bin diejenige, die zu verziehen hat (wen juckt eigentlich, ob ich verzeihe oder nicht -- ich meine, wenn mich da schon jemand soooo verletzt, ist es ihm/ihr nicht letzendlich schnuppe, ob ich ihm/ihr verzeihen werde? Aber das ist sicher schon aufgedeckt worden).

Und, na klar, haben wir hier eine Opfer/Täter-Konstellation. Ich bin Täterin, weil ich die Macht habe, nie zu verzeihen.

Worauf ich hinaus will, ist etwas Anderes. Man hört ja immer wieder, dass dieselben Menschen betrogen und hinters Licht geführt werden und nicht selten endet eine Beziehung mit dem Hinweis, dass der Andere Schuld an der eigenen Misere hat. Da denke ich, muss man ggf. einen Schritt weiter zurückgehen und überlegen, ob es nicht mein Verhalten ist, das den Anderen provoziert, etwas gegen mich zu unternehmen?

Also etwas spezieller gefragt: wie konnte passieren, dass jemand etwas unternimmt, das mich dermaßen stark verletzt, dass ich als Gegengewicht so viel moralische Macht aufbringen muss zu sagen, das verzeih ich dir nie!
**********er_he Mann
1.597 Beiträge
Da denke ich, muss man ggf. einen Schritt weiter zurückgehen und überlegen, ob es nicht mein Verhalten ist, das den Anderen provoziert, etwas gegen mich zu unternehmen?

Also etwas spezieller gefragt: wie konnte passieren, dass jemand etwas unternimmt, das mich dermaßen stark verletzt, dass ich als Gegengewicht so viel moralische Macht aufbringen muss zu sagen, das verzeih ich dir nie!

das erzählste mal z.b. einem notorischen fremdgeher, der mit sicherheit eines nicht braucht, und zwar: einen bestimmten grund, fremd zu gehn ...

oder einem serienkiller, der einfach wahllos drauf los mordet ...
dem als einzigen anlass oftmals nur die blanke lust am töten genügt ...

beiden reicht einfach nur die gelegenheit dazu ...
*********anda Frau
577 Beiträge
Ja, okay. Was nun?
Bieten wir ihnen Gelegenheit?

Wenn du mit einem notorischen Fremdgänger vermählt oder zusammen bist, liegt es doch nahe, die Beziehung zu beenden, oder dich abzufinden.

Der Serienkiller, der einfach wahllos darauflos mordet, kommt eins zu eine Promille in unserer Gesellschaft vor. Das war immer so und wird so bleiben.

Gegen ihn bist du wehrlos.

Man kann die Lage also entspannt sehen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich sehe die Gesellschaft als einen Körper. Wir sind die Zellen, viele, viele kleine Zellen, die in der Gesamtheit die Gesellschaft ergeben.

Das Wichtigste unseres Körpers ist der Zusammenhalt der Zellen, ihre Kommunikation. Da Wichtigste, was unsere Zellen haben, ist nicht die DNA, die gehört zu unserer Anlage. Da Wichtigste der Zellen ist die Fähigkeit, mit anderen Informationen auszutauschen. Sobald diese Fähigkeit gestört ist, liegt eine Verletzung oder eine Blockade vor.

So sehe ich das auch in der Gesellschaft.

Der Serienkiller ist unter Garantie einer, der die Kommunikation verloren hat. Meist schon in jungen Jahren. Er will aber kommunizieren; es ist das Wichtigste, was der Mensch in der Gesellschaft hat.

Ohne Gesellschaft geht es keinem gut. Das liest man hier im Joyclub in den vielen Profilen nur zu deutlich. Deshalb mag ich diesen Sexclub. Er ist ein Kommunikationsmodell für Viele, die merken, dass sie im herkömmlichen Leben 'unterkommunizieren', egal, ob körperlich oder geistig. Sie wollen ein Mehr an Kontakt. Gut so! Und gerade gut so bei Menschen, die kommunikative Vorlieben einer Art haben, die gesellschaftlich weniger anerkannt sind.

Je einsamer die Menschenzelle, desto aggressiver wird ihr Drang zu kommunizieren, sich mitzuteilen. Im Extrem zu sehen beim Amokläufer, beim Serienkiller und anderen 'auffälligen' Zellen.

Leider ist es immer zu spät, wenn solche Menschen sich endlich 'mitteilen'. Würden wir mit einer Kamera die Entwicklung eines solchen Menschen von Geburt an dokumentieren, dann sähe jeder schnell die Ursache des sich anbahnenden Unglücks.

Da hätten die Eltern doch was merken müssen.
Da hätte der Lehrer sich doch mal mit beschäftigen müssen.
Da hätten ihn die Freunde doch nicht fallen lassen müssen.

Vielleicht hatten die Eltern keine Zeit für ihn, weil sie keine Kohle hatten und sich überdies noch aus Stress fürchterlich zankten jede Nacht.
Vielleicht hat der Lehrer den sensiblen Kleinen gar missbraucht, seine Schwäche ausgenutzt.
Vielleicht haben die Freunde den, der nicht so gut angezogen und immer ungekämmt in die Schule kam, als Objekt ihrer Demütigungen ausgesucht.

Dinge, die ständig passieren, immer und überall, oft unbemerkt und im Einzelfall für einen Jungen vielleicht verkraftbar. Lass mal drei/vier dieser Begebenheiten zusammen kommen. Da igelt sich der Junge ein und versucht trotzdem, ein Mann zu werden. Stirbt jeden Tag ein wenig mehr in seiner Kommunikationslosigkeit. Kein gutes Wort, keine Streicheleinheit, kein Lächeln, dafür Unsicherheit, aus dem Weg gehen, schnell die Tür zu, nur nicht auffallen...

Das ergibt eine arge Einsamkeit. Die wird immer schlimmer, Unsicherheit macht keine Freunde und führt zu Reaktionen, die uns unangemessen erscheinen, aber für den Jungen die einzige Möglichkeit darstellen.

Im Extrem bleiben zwei Möglichkeiten: Explosion oder Implosion. Aggressive Kommunikation nach außen oder nach innen.
Amoklauf oder Selbstmord.

Wer hat Schuld?

Vergeben wir ihm oder uns, dem Gesellschaftskörper?

Unverzeihlich bleibt am Ende das Fehlen an Kommunikation.
***ek Mann
11 Beiträge
@*********adana
Zu denken geben möchte ich, dass es nicht immer so schwarz und weiss ist.

Was ist mit dem notorischen Fremdgeher, der unter allen Umständen in der Beziehung bleiben möchte, und Dich deswegen notorisch belügt? Ein Mensch, auf den Du Dich einlässt, und der Dich tief verletzt.

Was ist mit denen, die einem wirklich kranken Menschen begegnen? Für die Opfer ist die Genugtuung, dass sie eine Seltenheit sind, eher weniger zufriedenstellend.

Letztendlich ist es immer eine Frage wie der Betroffene damit umgeht und wie bzw. ob die Person es schafft zu verzeihen.

Ich glaube, dass es für den Betroffenen immer am besten ist zu dem Punkt des Verzeihens zu kommen. Ich glaube aber auch, dass Verletzungen so stark sein können, dass dies kaum oder scheinbar gar nicht möglich ist.

Jeder geht seinen eigenen Weg *g*

------------

@**e

Ich habe das Gefühl, Du redest von Zuneigung, nicht von Kommunikation. Dem Gefühl von Akzeptanz.

Zuneigung ist leider etwas, dass man nur schwer suchen kann. Man kann danach Ausschau halten denn vor allen Dingen braucht man die Fähigkeit sie wahrzunehmen. Dem Serientäter fehlter meiner Ansicht nach oft die Fähigkeit Zuneigung anzunehmen...aber das ist OT.
*********anda Frau
577 Beiträge
Nein, so OT ist es gar nicht, wie ich meine.
Man kann sich die Zeit nehmen, die Zusammenhänge anzuschauen, dann wird Einiges klarer.

Gegen den Amokläufer kannst du nichts tun. Auch wenn diese Erkenntnis einer Ohnmacht gleichkommt, ist es nun einmal so. Das wäre genauso, als wollte man einen Flugzeugabsturz verhindern. Das geht natürlich am besten, indem man zuhause bleibt (wobei fraglich ist, ob einem nicht die Decke dann auf den Kopf fällt.)

Das Leben ist nun einmal lebensgefährlich, und endet immer im Tod.

Beim Thema "Fremdgänger" haben wir etwas mehr Spielraum. Er oder sie möchte ja unter allen Umstände in der Beziehung bleiben, wie ich lese, für sich aber zusätzlich die Freiheit einräumen, fremd zu gehen. Nun, es gibt Partnerschaftsmodelle, die auf dieser gegenseitigen Vereinbarung funktionieren. Man liest immer wieder, dass Paare Menschen suchen, Intimitäten zu dritt oder zu viert austauschen. Das wäre dann kein "fremd" gehen mehr, denn man kennt den Dritten oder Vierten.

Offensichtlich ist dieser Fremdgänger aber ein heimlicher Fremdgänger, der zudem mich belügt (schreibst du, Devek). Hm, ich überlege jetzt, was für mich schlimmer wäre: Das Fremdgehen oder das Belügt-Werden. Ich denke, Letzteres. Mir wäre es nicht schlimm, wenn mein Partner fremd ginge, aber wenn er/sie daraus ein Mordsgeheimnis machte ... hm, müsste man wieder schauen, warum. Vllt. macht der Partner es deswegen heimlich, weil er/sie Angst hat, ich würde die Beziehung beenden, sobald ich dahinterkäme?

Wie auch immer, sind "Fremdgänger" und Betrogener erst einmal gar nicht auseinander zu halten. Schlussendlich zwingt mich als Betrogene ja niemand, mit einem notorischen Fremdgänger liiert zu sein. Da müsste ich mir zudem die Frage gefallen lassen, warum ich mich dermaßen tief verletzen lasse?

Ich hoffe das war nicht zu schwarz-weiß, aber es ist ja auch nicht so kompliziert. *zwinker*
***ek Mann
11 Beiträge
Du sprichst also die Schuldfrage an? Gibst dem Opfer die Wahl zwischen Teilschuld und Ohnmacht, und sagst, dass sich damit das Verzeihen erübrigt, weil es nie ein klares Opfer gibt? Ich glaube so richtig verstehe ich Deinen Punkt nicht.

Es gibt sicher unzählige Beispiele in denen jemandem Schaden zugefügt wurde, ohne dass man diesem eine explizite Teilschuld zuweisen kann (abgesehen davon, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein).

Und auch wenn das Verständnis des eigenen Verhaltens natürlich dazu beiträgt, Kreisläufe zu durchbrechen, so erübrigt es sich nicht, dass das Opfer noch mit den dadurch entstandenen Verletzungen umgehen lernen muss.

Sicher. Ich habe mir erlaubt, die Frage des Freds umzustellen, ero der doch absichtlich so formuliert war, dass eindeutig ist: Ich bin diejenige, die zu verziehen hat (wen juckt eigentlich, ob ich verzeihe oder nicht -- ich meine, wenn mich da schon jemand soooo verletzt, ist es ihm/ihr nicht letzendlich schnuppe, ob ich ihm/ihr verzeihen werde? Aber das ist sicher schon aufgedeckt worden).

Wen es juckt, ob Du verzeihst? Dich selbst.

Ein wesentlicher Teil des Vergebens ist es, eine Situation für Dich persönlich abzuschließen. Ob das den Täter juckt, braucht Dich dabei nicht zu interessieren.

Letztendlich geht es darum Schmerz, Wut und Angst irgendwie hinter sich zu lassen.

In einer Beziehung geht es beim Verzeihen ja auch nicht darum, die Absolution zu erteilen, sondern darum wieder in der Lage zu sein, jemandem zu vertrauen. Das Ziel ist der persönliche Abschluß mit der Verletzung, nicht der Erhalt oder die Aufgabe einer Machtposition, weil der andere 'mir etwas schuldig' ist.
*********anda Frau
577 Beiträge
Hallo Devek,

ich meinte, abgesehen davon zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein und eventuell einem Amokläufer in die Arme zu laufen, habe ich immer Einfluss darauf, dass jemand mir Schaden zufügt.

Man interagiert ja ständig miteinander und vllt. war die Kommunikation (im pue'schen Sinne) nicht so prickelnd zwischen den Partnern, so dass der Andere nun meinte, mal etwas Neues ausprobieren zu wollen.

Klar, dass dies den "treuen" Partner verletzt, aber so lange man nicht beide Seite im Verhältnis sieht, steht man immer entweder auf der Opfer- oder der Schuldnerseite und das erzeugt die Ohnmacht: Deine Freundin betrügt dich, und du musst das hinnehmen. Sie will in der Beziehung mit dir bleiben, und du weißt nicht, ob du ihr vertrauen kannst, etc. -- Du bleibst passiv.

Das ist nicht schlecht, und die Zeit wird zeigen, ob die Wunde heilt und wie die Beziehung sich unter neuen Vorzeichen gestaltet, oder auch nicht.

Bleibt man passiv, gelangt man schnell in die Rolle des Opfers. Das Einzige, was vllt. noch zu tun bleibt, ist zu sagen "Das verzeih ich Dir nie!"
Und dann ist das Gleichgemacht wieder hergestellt, man kommt aus der Ohnmacht heraus.

Anders wäre es, selbst aktiv zu werden. Du kennst dich und du weißt, wie sehr das Fremdgehen deines Partners dich verletzt, also unternimm etwas. Du wirst überlegen, dass dies dies das erste und letzte Mal ist, dass du das Fremdgehen hinnehmen konntest und in Zukunft nicht mehr. Oder das ist dir zu viel und du trennst dich gleich von diesem Menschen.

In jedem Fall kommst du nicht so leicht in die missliche Lage sagen zu müssen: "Das verzeih ich Dir nie", weil du selbst die Situationen in die Hand nimmst und weniger in einer Opferrolle bist.

Das ist schon alles, was ich sagen wollte.

Schöne Grüße,
von Vajra
**e Mann
2.564 Beiträge
Richtig, Devek, ich meine Zuneigung und Akzeptanz, ich meine Liebe, Zusammengehörigkeitsgefühl, Offenheit, Ehrlichkeit, Austausch... All das fasse ich schludrig unter dem Begriff Kommunikation zusammen. Denn ist ein Gesellschaftsmitglied kommunikationsunfähig, erfährt er nichts von all dem.

Schludrig deshalb, weil Abstraktionen immer ungenau und unscharf sind. Aber sie fassen die Sache zusammen. Schreiben, Lachen, Lesen, Streicheln, Trauer zeigen, all das und viel mehr gehört zur Kommunikation.

Im Falle des heimlich und öfter Fremdgehenden ist es auch die Kommunikation, die fehlt. Es fehlt die Ehrlichkeit, wie Vajra richtig schreibt. Ist alles ehrlich vermittelt, hat jeder die freie Wahl, zu entscheiden, was er will.

Wer ehrlich sein will, muss kommunizieren.

Ich habe mich schon sehr früh gefragt, was Schuld sein soll. Zu Ende gedacht, halte ich keinen Menschen für schuldig. Man muss nur die Ursachen für das 'böse' Verhalten weit genug zurück verfolgen, dann kommt man an einen Punkt, wo man sagen wird, er hat nicht anders gekonnt.

Ich lebe grade in Scheidung und weiß gut um das Thema. Alle Paarprobleme scheinen mir letztendlich Kommunikationsprobleme. So einfach, wie sich das anhört, macht es das nicht leichter, diese zu lösen.

Deine letzten vier Absätze vom letzten Posting gefallen mir gut.
*******ene Frau
12 Beiträge
Verzeihen...und verkraften!
Verzeihen verlangt dem Verzeihenden emotional ganz schön viel ab. Was man verzeihen will und kann ist individuell sehr verschieden.

Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass ich meinem Partner zwar verziehen hatte- also ich wollte ihm verzeihen und habe mir immer wieder gesagt, dass es vorbei und vergessen ist- aber dass das zu Verzeihende bei mir Wunden hinterlassen hatte, über die ich nicht mehr mit ihm reden konnte, da er das stets als Vorwurf sah.

Und dann verzeiht man den selben oder ähnliche Fehler auch nur einmal. Beim zweiten mal ist es nicht so, als wäre man zum ersten mal verletzt worden, sondern viel schlimmer. Und auch die Gefühle vom ersten mal kochen wieder mit hoch. Bei einer langjährigen Beziehung kann einen ein Fehler des anderen am Anfang nach Jahren auf diese Art irgendwann einholen.
Hero schreibt ...
Verzeihen ist die schwerste Liebe, sagte Albert Einstein einmal.

Ich finde, er hat recht. *liebeskummer* *roseschenk* *knuddel*
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