Die längste sexlose Beziehung, von der ich weiß. dauert noch an, über 30 (!!!!) Jahre. Die beiden haben erst vor ca. 4 Jahren geheiratet.
Sie war eine unternehmunsgslustige und bildschöne Frau, hatte dann sehr früh eine (heute vermeidbare) Totaloperation, bekam Depressionen und wollte nicht mehr.
Als ich sie kennen lernte, war sie innerlich wie äusserlich eher "gemütlich", immer vergnügt, ein unglaublich herzlicher und ausgeglichener Mensch.
Für mich unvorstellbar, wie man einem Mann so innig zugetan sein kann, mit ihm schmusen kann, ohne, dass sich beiderseits gewisse Bedürfnisse rühren.
Sie ist heute schwer krank und er kümmert sich hingebungsvoll um sie.
Liebe und Beziehung gehen auch ganz ohne Sex. Familie eben.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich die Libido in einer intensiven Beziehung aufeinander einstimmt. Normalerweise ist die Frage "wie oft" kein Thema. Mit Sicherheit wird das auch hormonell gesteuert. Ob Libido oder Fürsorge im Vordergrund stehen.
Aber unterschwellige Beziehungsaufkündigungen, verdrängte Wut und Enttäuschungen führen oft zu Gleichgültigkeit, man stellt sich taub, verweigert stumm und irgendwann hat man tatsächlich keine Lust mehr.
Man ist nicht mehr bereit, sich dem Partner zu öffnen. Sich wirklich auf ihn einzulassen. Sex wird fad und zur Routine, weil das Gefühl dafür abhanden gekommen ist, dass man nicht wirklich zweimal mit dem gleichen Menschen Sex haben kann. (In Analogie zum Fluß, in den man nicht zweimal steigen kann)