Nicht nur durch Berührung ist man sexuell erregbar, sondern auch durch das, was man sehen, hören, riechen oder schmecken kann. Der Anblick eines schönen Körpers, der Klang einer verführerischen Stimme, oder die Drüsensekretionen eines geliebten Menschen können sehr wirksame Reize sein.
Ihre Wirkung hängt jedoch ganz wesentlich davon ab, was geistig damit assoziiert wird. Ein bestimmter Anblick, ein Geräusch, ein Geruch oder ein Geschmack erregen einen Menschen dann, wenn damit eine vorangegangene lustvolle sexuelle Erfahrung in Verbindung gebracht werden kann.
Da der Mann beim Sex häufig den Anus der Frau sieht (Hündchestellung), ist es für mich denkbar, dass damit positive Reize verbunden werden und die sexuelle Reizung des Mannes vermutlich stärker ist als im umgekehrten Fall.
Weiterhin wird eine sexuelle Reaktion des Menschen stark von psychischen Faktoren bestimmt, und viele Menschen können allein durch
Phantasien erregt werden. Durch die stärkere bzw. häufigere Reizung des Mannes durch den Anus liegt die Vermutung nahe, dass eher eine sexuell motivierte anale Phantasie entwickeln als Frauen. Außerdem scheinen Männer durch erotische Gedanken, Phantasien und Vorstellungen leichter beeinflussbar zu sein als Frauen.
Daneben sehe ich auch antrophologische Komponenten. So haftet Analverkehr immer noch tewas verruchtes an, worin sicherlich ein Reiz liegt. Weiterhin wird Anlverkehr (aus diesem Grund?) von der Pornoindustrie stark "promotet", ist also gewissermaßen modern...
Die starke Sexualisierung unserer Umwelt führt weiterhin zu einer ständigen Beschäftigung mit der Thematik "Sex", so dass manch einer nicht mehr in der Lage ist Sex einfach nur zu geniessen oder für sich zu entdecken, sondern sich nach Außen orientiert und es einer immer stärkeren Reizung bedarf, die in letzter Konsequenz natürlich auch zu einer Hinwendung zu den "verruchten" Praktiken wie eben Analverkehr führen kann.
Diese Einstellung ist nicht notwendig Ausdruck größerer Lustfähigkeit oder eines intensiveren Liebeslebens. Sie kann im Gegenteil durchaus ein Zeichen für eine behinderte, verarmte Sinnlichkeit sein. Auch in diesem Fall sind Männer für derartige Einflüsse stärker empfänglich als Frauen.