nun ja... das is doch eigentlich ne ganz normale entwicklung in unserer "wegwerf-gesellschaft". wenn es mal nicht mehr so läuft wie gewünscht, wird gleich schluss gemacht und sich in die nächste beziehung/affäre gestürzt.
kurz gesagt: heutzutage neigen die menschen dazu, immer nach was besserem zu streben, weil sie angst haben, was zu verpassen. deswegen lässt man sich lieber alle optionen offen und so kommt dann o.g. im profil zustande
Bei mir wird gerade eher umgekehrt ein Schuh daraus - gerade. weil ich einige sich entwickelnde Freundschaften hinter mir lassen mußte, bin ich offen für was auch immer da kommt und wertschätze, was ich habe und möchte nichts an zwischenmenschlich kostbaren wegwerfen.
Ich brauch sehr sehr sehr lange, oft jahrelang, bis ich eine Bekanntschaft als Freundschaft bezeichne.
Ergo, wenn ich eine Freundschaft suche, ist das etwas sehr intensives. Wenn bei dieser Freundschaft auch noch die körperliche Komponente dazukommt und passt - also Herz, Hirn und Sex mit einem Menschen harmoniert, so möchte ich dieses miteinander harmonieren möglichst lange aufrecht erhalten. Ich würde so etwas als Beziehung betrachten.
Da ich schon Kinder habe und in einer liebevollen, intellektuell wie auch sexuell erfüllenden Beziehung lebe und mit meinem Partner sowohl in Belangen der Kinderaufzucht als auch in ökonomischer Hinsicht recht gut funktioniere, suche ich(wir) eine erweiterung, ergänzung.
Am liebsten ein anderes Paar mit Kindern in ähnlichem Alter, nicht zu weit weg, mit ähnlich breit gefächertem Musikgeschmack, bibliophil leiden-schaftlich usw. (man darf ja wohl noch träumen..)
Wobei, ein Freund aus jüngeren Jahren, zu dem die Freundschafts-Beziehung irrsinnig intensiv war und wir deshalb auf den Gedanken kamen, das muß Liebe sein, Sexualität aber eigentlich kein Thema war, meinte mal, als wir unsere Gefühlsintensität versuchten, aufzudröseln : " Man könnte auch sagen, wir haben uns ineinander "verfreundet"
(Kurzer Zwischenkommentar: ich weiß nicht, ob ich noch leserlich/sinnhaft schreibe. Irgendwie werde ich zu später Stunde immer recht kompliziert, ficken wäre wohl besser
Sollte sich jemand wirklich dafür interessieren, was ich da geschrieben habe, aber bei meinem Satz-Dornengestrüp nicht mehr durchblicken, bitte melden, ich versuche dann gerne, mit der Machete das Dickicht zu lichten)
Es können meiner Erfahrung nach Freundschaften so intensiv sein, dass sie sich fast wie eine Liebesbeziehung anfühlen, aber mit Sex nix am Hut haben. Es kann leidenschaftlichen Sex geben, aber auf der freundschaftlichen Ebene spielt sich nix, bleibt es bei eher oberflächlichen Smalltalk. Und es gibt oberflächliche Bekanntschaften ohne Sex.Für mich gibt es soviele unterschiedliche Beziehungen,Lieben, wie ich unterschiedliche Leute kenne....
Aber es fällt mir sehr sehr schwer, mich mit dem begriff der "Polyamory" anzufreunden. Brrr. Vor dem gruselt es mich.
Vielleicht auch deshalb, weil ich in den letzten 10 Jahren im bereich der dunkleren Lüste ständig mich mit Begriffsdefinitionen und Kategorisierungen herumgeschlagen habe. Erst jahrelang "Bin ich jetzt wirklich BDSMler? Vielleicht ist es ja nur eine experimentele Phase? Oder sonst irgendwas? Ist das überhaupt "richtiges BDSM"?Und wenn ich mal, wegen Geburt, Stillen usw. länger keine Lust auf BDSM hatte mir die Frage stellte "Bin ich jetzt überhaupt noch Bdsmlerin"
pfffffffffffffff Ist doch piepegal, welches Mascherl das nun trägt, und wenn es keines hat, auch wurst. (Einmal abgesehen von dem ewigen, fundamentalistischen "Und der wahre BDSMler, Swinger, Whatever tut das dafür aber dies nicht" (BDSMler ficken nicht, swinger dafür aber zwingend immer)
Öhm, back to topic, erst durch diesen Fred bin ich darauf gekommen, dass man Beziehung auch als "Will heiraten, Haus bauen und Kinder kriegen" definieren könnte. Und hiermit bedanke ich mich für das Stückchen Tellerranderweiterung