Der Kater ...
... kommt beim Alkohol auch erst am nächsten Tag.
Was ich damit sagen will: In der Situation ist man viel zu beschäftigt mit seinen aktuellen Wahrnehmungen, dass man manchmal noch gar nicht realisiert, was sie mit einem macht.
Wenn zum Spiel dazugehört, dass sie Dinge 'aushält' und keine eigenen Ansprüche stellt – wie eine 'gute' Prostituierte eben – kann es sein, dass sie es für ihre Pflicht hält, es durchzustehen, obwohl sie merkt, dass sich irgendwas vielleicht gerade nicht gut anfühlt. Aber genau dieses Nicht-gut-Anfühlen ist ja Teil des Spiels, oder? Also, ist es dann richtig, weiterzumachen oder ist es besser, auf dieses Nicht-gut-Anfühlen zu hören und abzubrechen?
Vielleicht wäre sie dann enttäuscht von sich selber, dass sie das Rollenspiel nicht gut hinbekommen hat und macht aus falsch verstandener Erwartungshaltung weiter ...
Was das mit ihr anrichtet, merkt sie nicht in diesem Moment. Das kommt später erst.
Bei einem 'Spiel' sollten wirklich ALLE Beteiligten wissen, dass es sich um ein solches handelt und es reicht auch nicht, das man das dem Mann, den ihr dort trefft, das kurz vorher mitteilt. Man sollte demjenigen auch wirklich VERTRAUEN können, dass er ein hohes Maß an Sensibilität und Feingefühl mitbringt und – natürlich auch im Sinne des Spiels – genauso wie die Fähigkeit, in der Rolle des Kunden möglichst echt zu sein.
Aber es sollte immer möglich sein, dass man abbrechen kann, ohne das derjenige beleidigt, wütend oder sauer wird – und das ist bei Männern, die die Erwartungshaltung haben, bei einer Prostituierten zu sein und eine bezahlte Leistung zu erhalten, nicht unbedingt der Fall.
Da ist halt eine Erwartungshaltung vorhanden, die sich nicht immer mit den seelischen oder physischen (nicht feucht genug z.B./ kaum Vorspiel) Befindlichkeiten der Dienstleisterin deckt und diese durchaus auch mal übergeht, mal bewusst in Arschloch-Haltung, mal weniger bewusst.
Aber wenn ich jemanden aus Versehen mit dem Auto überfahre, ist der auch tot, auch wenn ich das nicht wollte.
Alles klar?