Interessanter Zufall am Rande. Bei meiner Frau und mir ergibt sich gerade langsam aber sicher ziemlich genau diese Situation. Ich bin mal gespannt, wie sich das entwickelt...
Es ist tierisch aufregend, oder? Bei uns ist das alles auch noch vergleichsweise neu. Ich hatte am Anfang meiner Beziehung meinen Schatz vorgewarnt, dass ich der Veranlagung entsprechend polyamor bin und die theoretische und hypothetische Wahrscheinlichkeit bestünde, dass ich irgendwann neben meinen Gefühlen zu ihm noch weitere Gefühle entwickeln würde. Davon war er nicht so begeistert. Wir sprachen die Möglichkeit durch und er meinte, mit "Gefühlen", also Wärme im Herz und tiefer Zuneigung, könne er umgehen, das sei ja nicht so viel anders als Freundschaft - aber keine körperliche Untreue! Daran würde ich mich aus Respekt und Liebe zu ihm halten müssen. Ich überlegte und stellte fest, dass ich auf Sex und Fummeln außerhalb deutlich leichter verzichten könnte als auf das Gefühl von Liebe. Sex erlebte ich schließlich mit ihm, und der war mehr als gut.
Also genau das Gegenteil einer offenen Beziehung.
Als dann irgendwann diese eine ganz besondere Frau aufgetaucht ist, mochte er sie fast noch mehr als ich ^^. In der Realität kam also alles ganz anders. Ich hatte tierische Angst, ihn damit zu verletzen, ich wäre sofort bereit gewesen, ihm zuliebe alles, was sich gerade entwickelte, wieder aufzugeben - und als es dann zwischen ihr und mir einen hässlichen Streit gab (wegen einer Tratschsuse, die neidisch war, und einer männlichen Tratschsuse, die von ihr oder von mir gerne etwas gewollt hätte, aber halt gedacht hatte, aufgrund der Treue in der Primärbeziehung ist da nichts zu holen und dann aus Eifersucht ein bisschen Gift spritzte), da waren unsere beiden Männer die eifrigsten, um die Aussprache und Versöhnung (schwierig wegen Entfernung) wieder in Gang zu bringen.
Da hab ich endlich gemerkt: Mit unserem Viererkleeblatt nehme ich dem Mann, den ich liebe, gar nichts weg, sondern er gewinnt dadurch genau wie ich etwas dazu, sieht das auch so und ist glücklich darüber. Da konnte ich endlich mein schlechtes Gewissen wegen dem Polyamory hinter mir zurücklassen.