Eigentlich halte ich gar nicht so viel davon, eine Beziehungsform im Vorfeld festzulegen. Eine Beziehung ist für mich was lebendiges, das Luft zum Atmen und die Möglichkeit, sich zu entwickeln braucht. Trotzdem habe ich, auch wenn das auf den ersten Blick ein bisschen widersprüchlich erscheint, hier die geschlossene Beziehung angegeben. Und zwar deshalb, weil ich den Eindruck habe, dass die offeneren Beziehungsmodelle sehr viele Absprachen und Vereinbarungen beinhalten - und ich will in Gefühlsdingen keine Vereinbarungen treffen, weil ich das für heuchlerisch halte.
Ich könnte meinem Mann nicht versprechen, dass ich nicht sauer wäre und keine Verlustängste hätte, wenn er fremdgehen würde. Wie ich mich dann fühle, weiß ich doch erst, wenn er es wirklich tut. Ich befürchte, dass diesbezügliche Abmachungen dazu führen würden, dass ich meinen Missmut, sollte er auftreten, dann unterdrücken würde, um mich formal an die getroffene Vereinbarung zu halten. Und unterdrückter Missmut rächt sich irgendwann und vergiftet die Beziehung.
Dass ich mich über einen Seitensprung so sehr ärgern würde, dass ich mich trennen würde, halte ich zwar für sehr unwahrscheinlich - es kann sogar sein, dass ich mich überhaupt nicht darüber ärgere. Aber ich will mich dazu einfach im Vorfeld nicht festlegen. Dazu kommt, dass wir beide grundsätzlich sowieso kein sonderliches Interesse an Außenkontakten haben. Wenn sowas vorkommt, ist es ohnehin die Ausnahme - und wie wir dann damit verfahren, sehen wir dann im Einzelfall.
Deshalb, geschlossene Beziehung, und wenn einer von uns trotzdem fremdgeht, ist ein handfester Streit nicht ausgeschlossen, aber höchstwahrscheinlich vertragen wir uns danach wieder. Eben die klassische Ehe, wie sie schon von den griechischen Göttern Zeus und Hera praktiziert wurde