In Berlin herrscht Ausnahmezustand.
Alle Straßen der Innenstadt sind dicht. Im Radio wird berichtet, dass noch NIE so viele Menschen je an der Straße des 17. Juni waren.
Rekordverdächtig.
Dabei war es doch schon so voll vor vier Jahren beim "Sommermärchen"
stern.de
27. Juni 2010 19.49
Deutschland feiert und hupt
Sommermärchen, das nächste Kapitel: Die deutsche WM-Sause geht weiter. Hunderttausende haben sich auf den prallvollen Fan-Partys im ganzen Land am emotional aufgeladenen WM-Klassiker Deutschland - England in Südafrika begeistert.
Nur Minuten nach dem 4:1-Triumph starteten im ganzen Land die Motoren für die Siegesfahrten im Autokorso. Zum größten Fanfest in Deutschland kamen rund 350 000 Fans auf die Straße des 17. Juni. Nach dem Spiel nahm der Jubel kein Ende: Der Berliner Kurfürstendamm, die Leopoldstraße in München - volle Fußgängerzonen mit Tausenden von ausgelassen feiernden und tanzenden Menschen. Großes Kino, Konfetti-Regen und krachende Böller auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg mit 60 000 Fans. Die Stimmung blieb weitgehend friedlich. «Alles freundlich, alle freuen sich», sagte in Berlin ein Polizeisprecher.
In Deutschland musste niemand den Sommerausflug auf die Fanmeilen bei Temperaturen um die 30 Grad auch nur eine Minute bereuen. Wildfremde Menschen lagen sich jubelnd in den Armen, als Klose (20.) und Podolski (32.) zuschlugen. Erstmals nachdenkliche Gesichter, als Upson (37.) zum 1:2 traf. Erster echter Schock, als der Ball kurz darauf klar hinter der Linie des deutschen Tores aufschlug, Torhüter Neuer aber reaktionsschnell einfach weitermachte und die Pfeife des Schiedsrichters tatsächlich stumm blieb. Überall schlugen sich die Menschen zuerst erschrocken und dann freudig erregt die Hände vors Gesicht.