Wie bereits berichtet, ist die Sperma-Allergie eine ernstzunehmende Erkrankung, die bei Frauen meist zwischen zwanzig und dreißig Jahren auftritt. Allergisch reagiert die Frau allerdings nicht auf die Spermazellen, sondern auf ein Protein, das sich in der Spermaflüssigkeit aller Männer befindet. Die Reaktionen reichen von Brennen, Jucken, Schwellungen über Hautausschläge, Durchfall, Erbrechen bis hin zum anaphylaktischen Schock, der sogar tödlich enden kann.
Ursachenforschung
Wie kaum bei einer anderen diagnostischen Abklärung steht bei der vermuteten Spermaallergie die sorgfältigste Anamnese im Vordergrund. Nur sie kann Hinweise auf Sensibilisierungen durch andere, nicht im Seminalplasma vorkommende Allergene (z.B. Latex im Kondom, vaginale Kontrazeptiva, Lubrikanzien, Lokalanästhetika in manchen Kondomen) sicher ausschließen.
Um eine Spermaallergie genau zu diagnostizieren, müssen beide Partner medizinisch untersucht werden, denn nicht jede unregelmäßige Körperreaktion muss gleich eine Sperma-Allergie sein. Bei der Spermaallergie dürfte ein Prostata-spezifisches Antigen (PSA) die Symptome bei Frauen auslösen. Dass das PSA tatsächlich etwas mit der allergischen Reaktion nach dem Geschlechtsverkehr zu tun hat, wird auch durch folgende Beobachtung gestützt: Bei homosexuellen Männern ist bisher keine Sperma-Allergie beschrieben worden - das Immunsystem toleriert ja PSA bei Männern. Immunogen ist offenbar hauptsächlich das PSA-Hauptantigen. Die Sensibilisierung ist speziesspezifisch, d. h., zur Prophylaxe den Geschlechtspartner zu wechseln, bringt nichts. Bis heute weiß man aber nicht genau, wie es zu der Allergie kommt.
Symptome
Juckreiz, Brennen, Erytheme und Ödeme im Vulvabereich oder an anderen Kontaktstellen des Sperma können sofort oder auch mit kurzer zeitlicher Verzögerung (30 min) einsetzen. Generalisierte systemische Reaktionen äußern sich etwa als Schluckstörungen, gastrointestinale Symptome mit Erbrechen oder Diarrhoe oder als anaphylaktischer Schock. Auch Uteruskontraktionen in den folgenden 24 Stunden werden von den Patientinnen genannt. Die Frauen sensibilisieren sich möglicherweise bereits beim Petting. Gelangt Sperma auf die Haut der Frauen, kann es zu ersten leichten Rötungen sowie leichtem Juckreiz kommen, ohne dass die Frauen dies bewußt wahrnehmen. Auffällig ist bei einer Spermaallergie der hohe Anteil an Frauen, welche die Symptome gegen Sperma bereits nach dem ersten intravaginalen Geschlechtsverkehr bemerken.
Diagnose
Offiziell wurden weltweit erst wenige Fälle publiziert, allerdings dürfte die Dunkelziffer der Betroffenen vermutlich viel höher sein, zum einen deshalb, da viele Betroffene aus falscher Scham und Unglauben dieser Allergieform ärztliche Konsultationen meiden, zum anderen, da nur die wenigsten Ärzte diese Allergie tatsächlich kennen.
Um sicherzugehen wird ein so genannter Scratchtest bei der Frau durchgeführt. Dazu wird vorher im Labor das Sperma des Partners aufbereitet. Die Spermaflüssigkeit wird dabei von den Samenzellen getrennt, denn bei einer richtigen Spermaallergie sind es eben nicht die Spermien selbst, auf die eine Frau reagiert, sondern eines der vielen Proteine, das sich in der Spermaflüssigkeit befindet. Die Testflüssigkeit wird nun in verschiedenen Verdünnungen auf die Haut gebracht. Sollte der Test positiv sein, beginnt sich die Haut zu röten, danach bilden sich die typischen Quaddeln an der Oberfläche.
Quelle:
http://www.gesund.co.at/gesund/Lust_Liebe/Lust_Liebe_Sperma-Allergie2.htm
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