Dein Eingangsposting klingt eher nach einer reinen Fickbeziehung, die anderen Beiträge rutschen in die neue moderne Betitelung einer Affaire.
Nach "more nights stands" folgt "friends with benefits"
Jeder wird sich am Ende seinen ganz eigenen Begriff wählen.
Das ist am Ende immer eine Frage, wie die lieben Leute für sich oder andere die Begrifflichkeiten definieren.
Für ist eine erotische Freundschaft oder Fick-Beziehung, wie der Name schon sagt, eine Freundschaft und somit auch eine (besondere) Form von Beziehung (Menschen stehen in Beziehung zu einander, teilen also etwas, und i.d.R. mehr als nur das Bett).
Eine erotische Freundschaft ist für mich also mehr als nur eine reine Zweckgemeinschaft, sie ist aber vor allem auch offen und ehrlich untereinander und miteinander. Eine solche Freundschaft kann zwischen Singles oder zwischen Menschen, die darüber hinaus in echten (!) offenen Beziehungen leben, gepflegt werden (sofern das eifersuchtsfrei läuft und man sich auf einem gemeinsamen Nenner verständigen kann).
eine Affaire ist für mich hingegen (so verstehe ich das Wort) Fremdgehen: Das heißt mindestens ein Part betrügt hier einen Partner und vielleicht sogar sich selbst. Ich will hier keinesfalls den Moralapostel spielen oder das bewerten - im Gegenteil - bei so manchen Beiträgen im Joy-Forum kann ich auch jene Situationen nachvollziehen von Leuten, die in goldenen Käfigen sitzen...
mir ist nur wichtig: eine Freundschaft basiert auf ein ehrliches Arrangement, von dem beide gleichberechtigt etwas haben und keiner den anderen ausnutzt.
Muss ein Fickbeziehung denn nur Sex sein??? Kann man sich nicht trotzdem auch einfach nebenbei gern haben??? Bereit es wirklich Vergnügen eine Person öfters zu ficken, mit der man rein gar nichts teilt???
Ich wiederhole mich hier zwar: Aber nochmal: Es kommt am Ende immer darauf an, auf welcher Basis sich die Freunde arrangieren. Man kann nur das Bett miteinander teilen. Man kann aber auch noch viel mehr vom Leben teilen, sich für den ganzen Menschen interessieren oder auch Unternehmungen machen (als Freunde ausgehen), die nichts mit Sex zu tun haben. Es ist nur ein schiefes Bild, wenn hier immer unterstellt wird, eine Fickbeziehung findet nur im Bett statt. Im Gegenteil - eine erotische Freundschaft ist meist erst richtig ein Mehrgewinn für beiden, wenn man auch jenseites der Bettkante sich gut versteht und gemeinsam etwas unternehmen kann oder erzählen hat...
Freundschaftliche Fickbeziehungen haben rein gar nix mit Devot oder Nicht-devot zu tun, sondern viel eher mit der eigenen Lebenseinstellung.
Dem stimme ich zu. Devote und dominante Rollen gibt es in vielen Beziehungsformen, losgelöst von einer konkreten. Das hier mit diesem Thema rein gar nichts zu tun. Sicher kann man auch innerhalb einer Fickbeziehung diese Rollen aufteilen oder ausleben, aber dies hat nichts mit der Form der Beziehung zu tun.
Es ist in der Tat eine Lebenseinstellung: Genießt man die Freiheiten als Single und lässt man sich auf erotische Freundschaften ein, die naturgemäß weniger verpflichtend oder bindend sind... oder braucht man viel Sicherheit (also was über die Geborgenheit hinausgeht) und ist vom Stil her eher nur für feste Partnerschaften zu haben... Da sind Menschen unterschiedlich drauf, haben unterschiedliche Neigungen und einen unterschiedlichen Stil. Es gibt Menschen, die sind da mehr offen und freier, die brauchen ihre Freiheiten - für diese ich eine solche Form des Miteinanders ideal...
Es gibt Menschen, die können sich gar nicht auf so etwas einlassen, weil sie sich an einen Partner klammern (nicht bös gemeint, sondern im Sinne von: Harmonie- und Sicherheitsbedürftig), die sind vielleicht auch schneller eifersüchtig und können sich z.B. auch keine offene Beziehung, kein Swingen und keinen Seitensprung vorstellen... solche Menschen tun sich selbst und ihrem Gemüt sicherlich einen großen Gefallen, wenn sie sich nicht in dieser Form ausprobieren (man muss nicht alles ausprobiert haben im Leben)
Und es gibt jene Menschen, die können sich sowohl so als auch so arrangieren. Dazu zähle ich mich z.b. selbst: Ich genieße aktuell die Freiheit eines Singles - aber mir ist auch bewußt, dass tief in meinem Inneren auch die Sehnsucht nach einer tiefgreifenden Beziehung schlummert und das Single-Dasein - für mich jedenfalls - keine Dauerlösung ist. Es erfüllt mich jetzt und verschafft mir Lebensfreude, aber man entwickelt sich immer weiter oder hat neue Maßstäbe, und irgendwann werde ich sicher die Freiheiten aufgeben und gegen eine andere Form eintauschen...