JuliaundMike
Tut mir leid, wenn ich euch jetzt ein bisschen an den Karren fahren muss, aber eure Äußerungen regen mich ein bisschen auf.
1. Magersucht und Bulimie = unheilbar.
2. Werbung und Schönheitsideale sind schuld.
Das klingt, mit Verlaub, ein bisschen nach Stammtisch und nicht nach einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Thematik!
Sicherlich beeinflussen Schönheitsideale die Wahrnehmung, allerdings ist dies nur ein Aspekt von vielen, damit tatsächlich eine Essstörung entwickelt wird.
Sehr lesenswert zu diesem Thema: Barbara Wardetzki: "Weiblicher Narzißmuss - Der Hunger nach Anerkennung".
Das vielleicht mal als freundliche Empfehlung an alle, die glauben, Menschen mir Essstörungen hecheln bloß irgendwelchen Idealmaßen hinterher.
Was die Heilbarkeit angeht: Darüber streiten sich die Experten, und (noch) ist die Psyche nicht gut genug erforscht, um da eindeutige und unwiderlegbare Aussagen zu treffen.
Der Vergleich mit einem trockenen Alkoholiker wird zwar gerne genommen, hakt für meine Begriffe allerdings: Ein Alkoholiker MUSS Alkohol fürdahin meiden, weil sein Körper auf den Stoff entsprechend reagiert und immer reagieren wird. Jemand, der an Magersucht leidet / litt muss wohl oder übel mit dem Medium Essen umgehen, weil´s nun mal nicht anders geht.
Es ist, wie eine meiner Vorrednerinnen schon sagte, eine Frage der inneren Strukturen (welche zu einem guten Teil ja auch ursächlich für die Krankheit sind). Diese gilt es zu ändern. Das ist schwierig, aber nicht unmöglich. Die Gefahr der Rückschläge ist allerdings sehr hoch - und das bei einigen in der Tat lebenslang.