Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Affäre & Seitensprung
105 Mitglieder
zur Gruppe
Polyamory
4400 Mitglieder
zum Thema
Die Motivation für monogame Beziehungen?449
Was bewegt die Menschen eine monogame und treu-bis-an's-Lebensende…
zum Thema
Wieso nicht auf Sex eine Beziehung aufbauen?449
Mich beschäftigt seit einer Weile ein Thema. Wir kennen ja alle die…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

moral in der gesellschaft, moralisierer im forum

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*******rry:

die sieben Todsünden als moralischen Maßstab zu nehmen, ist dann vielleicht doch etwas out-dated, sprich zu altmodisch...

Einige davon wie Neid, Gier, Völlerei... sind inzwischen ja nicht mehr derart tabuisiert sondern werden allgemein als menschliche Schwächen angesehen.

Wenn jemand zum Beispiel den Berg Eiscreme gesehen hätte, den ich heute verputzt habe, und wir würden im Jahr 1200 leben... dann hätte man mich vermutlich Richtung Scheiterhaufen gezerrt.

Heute sieht man das zum Glück entspannter. Naja, nur meine Waage vielleicht nicht. *zwinker*
@****na

die moral, um die es hier geht heißt einzig EHRLICHEIT oder SELBSTBETRUG....für ein bisschen spaß!!!

es geht um egoismus und um falsch verstandene liebe...nicht so direkt um moral, als solche.

jepp, es geht nicht wirklich um Moral sondern um die ureigensten völlig individuellen Lebensvorstellungen eines jeden die bitte erfüllt werden sollen.

So lange das so ist und so bleibt ist diese/meine kleine Welt in Ordnung.
*********_Lady Paar
97 Beiträge
Werden die sieben Wurzelsünden heutzutage nicht schon fast zelebriert, als dass man ihnen ausweicht?

Gehen wir doch mal durch:

1. Hochmut: Mal ehrlich, wenn ich mich so umschaue, dann wird doch überall nur auf irgendwen herabgeschaut. Das fängt in der Schule an ("Der kann sich nicht diese oder jene tolle Marke leisten"), geht im Studium weiter ("Du studierst ja auch nur eine Geisteswissenschaft" oder "Biologie ist doch eh die dümmste Naturwissenschaft von allen") und zieht sich auch durch das gesamte Erwachsenenleben ("Was, Du lebst von Hartz4?"). Männer schauen auf Frauen herab, Frauen auf Männer, Deutsche auf Immigranten, Immigranten auf Deutsche (Stichwort: Kartoffel). Jeder hat so seine ganz eigenen Gruppen, über die er sich erheben kann.

2. Neid: Wer neidet nicht den Reichen und Berühmten das tolle Auto, die tolle Frau an ihrer Seite, die hübsche (gemachte?) Nase? Ich kann mich davon auch nicht freisprechen, auch ich bin neidisch auf so einiges, und sei es nur auf meinen Prinzen, weil er im Moment wesentlich mehr Freizeit hat als ich.

3. Zorn: So, wie hier schonmal die Gemüter hochkochen (in einem Thread im Transgender-Forum las ich letztlich, dass eine der Damen nicht mehr schreiben würde, weil sie sich beim tippen vor lauter Zorn 3 Fingernägel abgebrochen hätte), ist der Zorn auf Andersdenkende allgegenwärtig. Und oft hab ich das Gefühl, dass manche es sogar drauf anlegen, eine schöne, emotionsgeladene Schlammschlacht zu provozieren.

4. Trägheit: Ja, auch die ist in unserer Gesellschaft, trotz Gesundheitswahn und Sport-Zwang angekommen. Wie sonst kann man sich erklären, dass so viele Kinder lieber zu Hause vorm PC gammeln, anstatt rauszugehen und auf Bäume zu klettern oder durch den Park zu rennen? Die Eltern machen es oft genug vor.
Und wenn es nicht die körperliche Trägheit ist, so doch oft genug die Trägheit im Geiste. Oft genug ist immer noch die einzige Informationsquelle die Bildzeitung. Lesen wird als zu anstrengend empfunden, der Fernseher ist doch so viel bequemer. Selbst nachdenken? Wozu? Gibts doch alles schon vorgekaut.

5. Habgier: Haste nix, biste nix. Kann man schön mit dem Neid verquicken. Je mehr ich habe, desto mehr zähle ich. Es reicht nicht mehr, wenn man von seinem Gehalt leben kann, es muss immer noch mehr Geld her. Bei einer Unterhaltung letztlich im Chat ging es um genau dieses Thema, und als ich sagte, dass ich von meinem (zugegeben recht niedrigem) Gehalt leben kann, wurde ich nur belächelt, weil ich ja nicht zwangsläufig nach mehr strebe.

6. Völlerei: schaut an sich runter Beweis angetreten. Viele, viele Übergewichtige in der ganzen Welt zeigen, dass auch hier die Unmäßigkeit regiert. Es ist zwar nicht sonderlich chick, viel zu essen, aber gemacht wirds trotzdem.

7. Wollust: schaut sich hier um Ja, unsere Gesellschaft wird sexuell immer offener, und viele, viele Leute machen da mit. In der Schule wird schon in der 7. Klasse darüber diskutiert, wer mit wem wann wo geschlafen hat, die Werbung geht immer gezielter auf "Sex sells", Pornos kann man sich überall im Internet angucken.


Nur, um das klarzustellen: die christlichen 7 Wurzelsünden sind nicht meine ethische Auffassung. Gerade die immer weiterschreitende sexuelle Offenheit finde ich eher begrüßenswert (wobei auch das seine Nachteile hat, meiner Meinung nach, aber das wäre hier zu off-topic).

Man könnte jetzt argumentieren, dass da eine moralische Instanz fehlt, denn vieles von dem, was dort oben geschrieben ist, ist wohl auch nicht sonderlich toll, oder?

ABER ich denke, dass jeder Mensch selbst dahin finden muss. Niemand kann Dir Neid verbieten. Niemand kann kontrollieren, ob Du nicht doch irgendwo neidisch bist.
ABER Du kannst selbst einsehen, dass es Dir ohne Neid auf das tolle, neue Auto des Nachbarn wesentlich besser geht.
Naja, wenn jeder Mensch sich bewusst ist, daß er von all dem nicht frei ist

dann macht die Menschheit einen Quantensprung
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich würde mal behaupten, dass ich ca. 5 von 7 Todsünden mehrmals wöchentlich zelebriere... *ggg*

Ich bin eben ein pöses Mädchen...

Gute Nacht zusammen... *wink*
...
Und wer von uns bei Joy ist es nicht? *gruebel*

Um dieser Massenverbrennung zu entkommen, sollte ich mal nachdenken,doch noch mal Mätresse zu werden. Am königlichen Hof wurde sogar Hochmut zelebriert. ...*pueh*

*haumichwech* wer besitzt noch so viel Moral und geht Holz sammeln?

Nee mal im Ernst, aber vielen Punkten begegnen wir hier täglich und dennoch erlauben wir uns den einen oder anderen zu moralisieren...*gruebel*

Die Faktoren Neid oder Eifersucht, wenn einige sogar in der Lage sind, sich in Chat/Mails zu verlieben.....ähm, oh ja dann könnten durchaus Zicken im öffentlichen Bereich aufeinandertreffen. Im realen Leben sagen wir doch schon sooft: wir können den Menschen immer nur bis vor die Stirn sehen. Was sich in ihren Köpfen wirklich abspielt, wissen wir nicht.
Der Eine gönnt dem anderem seinen Zynismus nicht, weil er gerade sowie schon nicht mehr die Welt versteht.
Ein Anderer gönnt dem anderem, die perfekte Harmonie nicht, weil er sich sagt, Hallo, Friedenspfeifen rauchen, das war mal, ich hab ganz andere Sorgen.
und noch einmal ein Anderer sagt sich, Eh die redet hier von Liebe in der Monogamie und ich komme über den Faktor erotische Liebe nie hinaus.

Wissen wir wirklich immer, ob das Posting "nur" aus dem "Verteidigen" eigener Neigungen besteht, oder steckt da vielleicht doch ein Haufen Missgunst, Neid, nen riesengroßes Potenzial Wut dahinter: "Eh wieso packt die das und ich laufe immer gegen Wände. Das kann und darf so nicht sein."

Wir wissen über den Menschen an der anderen Seite gar nichts. Selbst wenn wir glauben, ihn zu kennen, weil er schon so viel geschrieben hat, bezweifel ich, dass es möglich wird, die aktuelle Situation korrekt zu erfassen.
Auf bjutis letzte Frage, könnte Teile dieser anerkannten Schwächen durchaus die Grundlagen für das Moralisieren und das gefühlte Missionieren sein.

Ich fand euren kurzen Exkurs in das Reich der Todsünden und co durchaus in diesem Thread berechtigt und zum Thema passend.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Natürlich ist es so, dass sich hinter Kritik, zumal wenn sie sehr harsch und emotional angebracht wird, oft ein kleiner Neidfaktor verbirgt.

Jemand überschreitet Grenzen, die der Kritiker sich nicht traut, zu überwinden.

Da ist die Grenze von "sich davon bedroht fühlen" so wie ich es beschrieb bis hin zu "darauf insgeheim sogar neidisch sein" doch fließend.

Wohlgemerkt, nicht jeder Kritiker ist auch ein Neider.

Aber oft steckt sicher auch das dahinter.
********lack Frau
19.344 Beiträge
@*******aum

Die Frage ist doch eher, wieso man sich einerseits für eine Beziehung Ehrlichkeit und Offenheit wünscht, aber dann nicht damit umgehen kann, wenn einem die Antwort daraus nicht gefällt.
Es wurde ja schon angemerkt, daß man oftmals nicht alle Fakten kennt bzw nur einseitig informiert ist.
Und jeder weiß, wie unterschiedlich man eine Sache vorbringen kann.
Man kann es sich jetzt einfach machen und sagen, es zählt die Moral, die der Beziehung zugrund gelegt wurde, selbst wenn diese gegen gesellschaftliche Norm geht.
Doch die meisten Threads hier werden doch eröffnet, weil jemand Meinungen bzw Ratschläge sucht.
Und dann schließt sich wieder der Kreis, wenn eine/r aus einer Beziehung in einer vermeindlichen Krise steckt bzw, wenn sich die Beziehung nicht so entwickelt, wie man es sich vorgestellt hat.
Doch wer muß sich jetzt ändern?
Am Ende beide, damit man einen Kompromis finden kann?
Kann man sich denn überhaupt in einer Richtung ändern, die einem eventuell entgegensteht?

Wie Du auch geschrieben hast, sich für Dich Betrug und Hintergehen keine Option in einer Beziehung.
Doch beeinflußt in der Sache selbst nicht die Einstellung des Lesers/in, welche Partei sie ergreift?
Oder übernimmt man doch eher die Position des vermeindlichen Schwächeren?

Ich kann mich noch gut an einen Fall erinnern, wo ein Paar unter den Soloprofilen Threads erstellt hatten und sich dieselbe Situation von beiden Seiten ganz anders las.
Der Vorteil dieser Threads war, daß die Hilfssuchenden dann lesen konnten, wie der jeweils andere die Situation empfand.
Konnte überprüfen, ob das auch so angekommen ist oder es da schon Abweichungen gab.
Dort kamen eben auch gezielt Ratschläge, leider ging die Beziehung trotzdem kaputt.
Die User/innen hier waren dadurch eher neutral eingestellt und haben die Situation nicht mit eigenem Erleben vermischt und wenn, dann eher im Sinne von "das hat geholfen, das eher nicht".


Jemand überschreitet Grenzen, die der Kritiker sich nicht traut, zu überwinden.

Aber ist es nicht eher die Frage, wieso der TE eine Grenze übertreten will, wenn der Partner/in nicht mal weiß, das da eine Übertretung "droht"?
Und wie kann man dann als Kritiker den Schneid neiden?

Da ist die Grenze von "sich davon bedroht fühlen" so wie ich es beschrieb bis hin zu "darauf insgeheim sogar neidisch sein" doch fließend.

Was bedroht denn nun eigentlich?
Die Tatsache, das jemand aus einer Beziehung ausbrechen möchte und dies lieber heimlich tut?
Oder die Tatsache, das man sich betrogen fühlt, weil die Ehrlichkeit fehlt?
Das man auf diese Weise sicher nicht bereit ist, sich mit dem Gedanken einer Grenzübertretung zu beschäftigen, wäre man an der Stelle des Partners/in?

WiB
Ich
hatte vor einigen Seiten schon geschrieben, dass Moral zu 99% aus Neid besteht.

Neid auf etwas, was ich gerne tun würde aber nicht kann, nicht darf und mich selbst nicht traue.

Die Verpflichtung in einer Beziehung, ehrlich und offen mit seinem Partner umzugehen, basiert nicht auf Moral, sondern auf gegenseitigem Vertrauen und der persönlichen Verantwortung, mit diesem Vertrauen anständig umzugehen.

Und wenn ich hier lesen muss, dass es anscheinend Menschen gibt, die ihrem Partner noch nicht einmal ehrlich sagen können, dass sie etwas nicht essen mögen, weil es ihnen nicht schmeckt.......

dann kommen mir schlicht die Tränen.

Wer noch mal in der Lage ist, über völlig banale alltägliche Dinge zu reden, wie soll so eine "Wurst" die Fähigkeit entwickeln, über sexuelle Neigungen und Bedürfnisse zu reden, über Freiräume, über Wünsche und Fantasien?

So ein armer Mensch ist einfach nicht fähig, eine Beziehung zu führen. Im Grunde ist er nicht mal lebensfähig.

Wir alle haben Wünsche, Fantasien, Erwartungen und Hoffnungen. Wir möchten gerne etwas tun, doch dann trauen wir es uns doch nicht.

Und warum?


Weil es eine verlogene verkommene Moral gibt, die uns einredet, dieses zu tun wäre unmoralisch und schlecht.

Eine Moral, die von völlig unmoralischen Menschen gemacht wurde, um die Masse dumm zu halten.

Der größte "Moralistenclub", die katholische Kirche beweißt eindrucksvoll, wie sie mit eigenen Moralvorstellungen umgeht.

Moral ist schon immer ein Druckmittel gewesen. Moral ist ein Begriff, der genau so bescheuert ist wie normal.

Wenn etwas unmoralisch ist müsste es gleichzeitig auch unnormal sein. Die Frage ist nur, wer legt fest, was normal oder unnormal ist?

Wer hat das Recht eine Norm festzulegen? Eine allgemeingültige Moral vorzuschreiben?

Wir haben in Deutschland eine bittere Geschichte mit Normen im "Dritten Reich".


Die größte Errungenschaft ist Bildung. Aufklärung, Verständnis und Toleranz führen uns zu dem wichtigsten Gut, dass wir Menschen haben.

ZUR FREIHEIT


Die Freiheit, in eigener Verantwortung zu entscheiden, was ist moralisch vertretbar, was ist für mich und meinen Partner normal, was ist für mich und meinen Partner machbar.


Wir alle haben Bedürfnisse, Fantasien und unterschiedliche Befindlichkeiten.

Darüber offen und ehrlich zu reden, sich gemeinsam Möglichkeiten zu suchen, diese Bedürfnisse maßvoll zu befriedigen wird Wege öffnen, um Lösungen zu finden.

Nur wenn durch Lösungen ein zufriedenes und ausgeglichenes Leben erreicht wird, wenn eine Beziehung in einem ausgewogenem Verhältnis auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten beider Partner mit Achtung voreinander und Rücksicht untereinander im Gleichgewicht ist und bleibt....

dann ergibt sich von ganz allein, dass moralisch oder unmoralisch, normal oder unnormal völlig unrelevante Begriffe sind.

Unser Herz und unser Verstand, unsere Vernunft und unser Gefühl sagt uns von ganz allein, was gut und was schlecht ist, was richtig und was falsch ist.

Menschlicher Anstand gepaart mit Verantwortung wird die Mitte finden, die Zufriedenheit durch die maßvolle Befriedigung der Bedürfnisse in allen Lebensbereichen.

Und dann, nur dann.........


hört das mit dem Neid, mit der Gier und mit anderen Sünden von ganz alleine auf.


Aber dahin zu gelangen erfordert einige Jahre permanentes sich selbst an die Nase zu fassen.

Denn nur die eigene Nase sagt mir, ob ich etwas richtig oder falsch mache.


lg Ralf
********lack Frau
19.344 Beiträge
Lieber Ralf,

Die Verpflichtung in einer Beziehung, ehrlich und offen mit seinem Partner umzugehen, basiert nicht auf Moral, sondern auf gegenseitigem Vertrauen und der persönlichen Verantwortung, mit diesem Vertrauen anständig umzugehen.

Wenn man aber nach der Moral lebt, daß man der Unehrlichkeit keinen Raum gibt, dann kann erst das Vertrauen aufgebaut werden, daß dazu nötig ist, eine Beziehung zu führen.

Also so ähnlich, wie bei der Frage, was war eher da Huhn oder Ei.
Und dann ist das auch nicht beugbar nach gutdünken.
Also ohne "eigene Moral" kein Vertrauen und ohne Vertrauen keine Beziehung, die auf Ehrlichkeit und Respekt beruht.

Rene
@Rene
"eigene Moral"

ich stimme dir zu, aber warum muss es Moral heißen?

Menschlicher Anstand, ein ehrlicher Charakter, versuchen, ein guter Mensch zu sein, höflich, zuverlässig, rücksichtsvoll, verantwortungsvoll, liebevoll sein, geben und teilen können, sich über das Glück anderer aufrichtig zu freuen, zufrieden und bescheiden sein, andere Menschen so leben zu lassen, wie sie es für richtig halten, andere so lassen wie sie sind und sie zu akzeptieren wie sie sind........


das hört sich doch besser an als moralisch sein. Oder?


lg Ralf
********lack Frau
19.344 Beiträge
Lieber Ralf,


deswegen hatte ich ja geschrieben, daß Moral schon negativ behaftet ist.
Wenn man unter Moral eben nur Verpflichtung sieht und nicht auch den Wert, daß sie bedingt, daß Grundvoraussetzungen da sind, die damit geschützt werden, dann sind die Waagschalen schon nicht gleich.

Moral also als Überbegriff für Werte, die die Beziehung ausmachen.
Doch damit fängt man ja wohl nicht erst an, wenn man eine Beziehung eingeht.

Rene
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.719 Beiträge
Themenersteller 
und das
sacht wiki:

Moral bezeichnet meist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen, sofern diese wiederkehren und sozial anerkannt und erwartet werden. So verstanden, sind die Ausdrücke Moral, Ethos oder Sitte weitgehend gleichbedeutend und werden beschreibend (deskriptiv) gebraucht. Daneben wird mit der Rede von "Moral" auch ein Bereich von praktischen Urteilen, Handlungen oder deren Prinzipien (Werte, Güter, Pflichten, Rechte) verbunden. So verstanden, wertet eine Unterscheidung von Moral und Unmoral. Eine solche Bewertung kann als bloßer Ausdruck subjektiver Zustimmung oder Ablehnung verstanden werden (vergleichbar zu Applaus oder Buhrufen), oder als Beurteilung von Handlungen, deren Maximen oder sonstige Prinzipien in moralischer Hinsicht, d.h. als moralisch gut oder moralisch schlecht. Letzteres entspricht einem metaethischen Realismus. Die theoretische Ausarbeitung unterschiedlicher methodischer Vorgehensweisen und Kriterien moralischer Urteile sind Gegenstand der philosophischen Disziplin der Ethik.

und

In deskriptiver Verwendung beschreibt „Moral“ eine Handlungsregelung, die für eine Gesellschaft, soziale Gruppe oder ein Individuum leitend ist oder „die in einer konkreten Gemeinschaft eingelebten oder von einer Person internalisierten Verhaltensregeln“. Dies wird je nach Theorieansatz unterschiedlich präzisiert, etwa als „Gesamtheit der sozial repräsentierten und im Persönlichkeitssystem der Individuen verankerten regelbezogenen Handlungsorientierungen und wechselseitigen Verhaltenserwartungen oder als eine näher bestimmte Teilklasse“ derselben. Luhmann definiert, „rein empirisch gemeint“: „Eine Kommunikation nimmt moralische Qualität an, wenn und soweit sie menschliche Achtung oder Missachtung zum Ausdruck bringt“. In diesem deskriptiven Sinne werden auch „moralisch“ oder „sittlich“ schlicht deskriptiv im Sinne von „zur Moral gehörig“, nicht normativ im Sinne von „moralisch gut“ gebraucht. „Moral“ bezeichnet dann etwa „ein Unternehmen der Gesellschaft“ zur „Lenkung des einzelnen und kleinerer Gruppen“. Derartigen deskriptiven Redeweisen entsprechen alltagssprachliche Formeln wie herrschende Moral“, „bürgerliche Moral“ oder „sozialistische Moral".

ich gebe zu, dass ich durch die verwendung des begriffs "moralisierer" im threadtitel die entwicklung zur hier negativen bewertung des begriffs "moral" so wie in den letzten beiträgen zu lesen, mit bewirkt habe ... ABER darum ging es mir letztendlich nicht
********lack Frau
19.344 Beiträge
@******ool

ich gebe zu, dass ich durch die verwendung des begriffs "moralisierer" im threadtitel die entwicklung zur hier negativen bewertung des begriffs "moral" so wie in den letzten beiträgen zu lesen, mit bewirkt habe ... ABER darum ging es mir letztendlich nicht

Auch wenn es Dir nicht darum ging, es war schon richtungsweisend.
Und jeder Thread bekommt die von dem TE selbst und auch die Reaktionen darauf, je nachdem wie er/sie selbst zum Thema steht, welche Erfahrungen man da gemacht hat.

Doch Moral ist auch Schutz. Schutz davor, das sich eben nicht immer mehr und überall über Moral hinweggesetzt wird.
Hier kommt es mir oft so vor, alsob es noch entweder oder gäbe.
Doch jeder Ding hat nunmal zwei Seiten.
Man kann den Schutz nicht haben wollen, wenn man sich an die Vorgaben nicht hält und umgekehrt.

Wieso wiegt denn so oft die Unehrlichkeit stärker, wie der Betrug alssolches.
Weil man sich den Betrug noch erklären könnte, aber die Tatsache, daß die Ehrlichkeit nicht da ist und mit diesem Fehlen auch das Vertrauen wankt, das löst eine Kettenreaktion aus.

WiB
@ TerrorUndKhaos
Ich zähle mich zu denen die eine (teilweise) konservative moralvorstellung zu vertreten

und welche der beiden lesben ist ich
Ich kann das ganze Moralgefasel bei KEINEM der Themen hier noch lesen. Klar ist es scheiße, wenn jmd seinen Partner betrügt, aber das weiß derjenige dann doch wohl selber. Man kann es ja meinetwegen auch gerne mal anmerken aber darüber dann noch ne Riesendiskussion herbei führen darüber? Jedes Mal? Muss doch nicht sein.

Was ich genauso oder fast noch nerviger finde:

Jedes Mal wenn jmd fragt "Und worauf steht ihr so optisch" kommen jedes Mal ohne Ende Beiträge wie "Ach, Du bis so oberflächlich... wieso fragst Du danach? Das Aussehen ist doch sowas von unwichtig..." blabla... Und jedes Mal frag ich mich dann wieder was das eigentlich soll. Ich kann doch sagen was ich optisch bevorzuge. Wo ist das Problem? Nein, direkt ist man zu oberflächlich und ein schlechter Mensch... dabei gings in keinem der Threads um die Wunschvorstellungen bei nem Partner für ne feste Bindung sondern lediglich darum was einen OPTISCH anspricht. Oder wer von euch hat Bilder von nackten Frauen (oder Männern) die 300 Kilo wiegen und aussehen als wären sie mitm Gesicht vorn LKW gelaufen irgendwo als Poster rumhängen? Weil die Person auf dem Bild ja soooo sympatisch lächelt? Wenn ich so einige Aussagen hier lese glaub ich das wirklich.... und damit meine ich dann nicht jmd der auf füllige Menschen steht.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
@Cruisermann
Moral ist schon immer ein Druckmittel gewesen

Stimme ich voll zu. Moral ist einen Sollens-forderung von aussen. Das Kirchebeispiel, als Model betrachet, war ganz treffend.
@Wilma
*danke*


ich finde es einfach wunderbar so oft völlig "unmoralisch" sein zu dürfen und zu können. *freu*



lg Ralf



Ein Zitat


Es ist die Aufgabe eines jeden Menschen sich selbst zu kennen und das rechte Maß zu wissen. Das rechte Maß zu wissen ist die höchste Kunst. Weisheit besteht in nichts als diesem - Wahr reden, wahr handeln. Der Natur der Dinge folgen.

Heraklit aus Ephesus / Fragmente
Hm,
wenn ich mir so meine eigene "moralische" Entwicklung anschaue, kann ich nur feststellen, dass die einem kontinuierlichen Wandel unterliegt. Moralische Bedenken oder Einstellungen haben sich teilweise verstärkt, manche musste ich verwerfen, und anderes was mich früher moralapostelhaft aufregte lässt mich heute kalt oder berührt mich ganz wo anders als noch vor Jahren.

Letztlich bin ich mit dem mir vermittelten konservativen Wertesystem, christlicher Bauart und Moral bisher ganz gut gefahren und weiß den Vorteil unserer Gesellschaft, Meinungen frei äußern zu können, immer mehr zu schätzen, genauso wie die Bekanntschaft mit frei geäußerten anderer, auch wenn ich sie nicht immer teile, oder die Form der Äußerung unglücklich gewählt sein mag, erlebe ich sie als Möglichkeit zur Standortbestimmung.
**S Frau
1.409 Beiträge
Ich stelle hier auch immer wieder fest, dass oft stark moralisiert wird. Vor allem bei dem Fremdgeh-Thema fällt mir das auf, weil ich da nicht zu den Moralisierern gehöre (mir ist durchaus bewusst, dass auch ich manchmal einen gewissen Hang dazu habe).

Rein persönlich empfinde ich die Angriffe, denen Fremdgeher ausgesetzt sind, als übertrieben. Wobei ich schon verstehen kann, wenn Leute dagegen wettern (auch, wenn ich mich dem nicht anschließe). Wenn man etwas für falsch hält - und genau darum geht es ja bei Moral, zu definieren, was ist richtig und was falsch - stört einen das natürlich, wenn andere sich in einer Art verhalten, die man für falsch hält.

Und ich finde es auch völlig nachvollziehbar, von anderen Leuten zu erwarten, dass sie sich gemäß den eigenen moralischen Richtlinien verhalten. Ist doch klar, dass jemand, der sich diszipliniert, um sich in seinem Sinne gut und anständig zu verhalten und auf der Basis andere so behandelt, wie er selbst gern behandelt werden möchte, sauer wird, wenn er sieht, dass andere Leute mit ihren Mitmenschen Dinge veranstalten, die er weder sich selbst noch anderen zumuten möchte. Ich finde es menschlich völlig verständlich, dass da Emotionen hochkochen und der Tonfall etwas rauer wird.

Nur komme ich immer mehr zu der Ansicht, dass bei dem Sexthema viele der gängigen, allgemein akzeptierten moralischen Regeln keine Gültigkeit haben. Kants kategorischer Imperativ, sich zu überlegen, ob man es in Ordnung fände, wenn alle Menschen sich so verhalten würde wie man selbst und etwas nur dann zu tun, wenn man diese Frage mit Ja beantworten würde, greift beim Thema Sex nicht. Bsp. Homosexualität - darf ein Schwuler schwul sein, auch wenn er es aus demographischen Gründen nicht gut finden würde, wenn die ganze Menschheit schwul wäre und mangels Fortpflanzung ausstirbt? Natürlich darf er, es ist ja nicht jeder schwul.

Oder, das Prinzip wie du mir so ich dir: Darf ein Mann sagen, ich steh auf Analsex, aber mein Arsch bleibt Jungfrau (und sich auch entsprechend verhalten)? Natürlich darf er!

Das einzige moralische Prinzip, das beim Sex gilt, ist denke ich die Regel, dass die Beteiligten damit einverstanden sind. Alles andere ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wobei unterschiedliche Geschmäcker eben emotionale Auseinandersetzungen auslösen - entgegen vieler Gerüchte kann man nämlich über Geschmack ganz vortrefflich streiten. Man muss nur wissen, was es ist - eine rein subjektive Auseinandersetzung über persönliche Vorlieben/Lebensführung etc. bei der niemand Recht oder Unrecht hat. Ist man sich dessen bewusst, kann man doch wunderbar hitzköpfig darüber diskutieren.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Man muss nur wissen, was es ist - eine rein subjektive Auseinandersetzung über persönliche Vorlieben/Lebensführung etc. bei der niemand Recht oder Unrecht hat. Ist man sich dessen bewusst, kann man doch wunderbar hitzköpfig darüber diskutieren.

Genau, dann fallen Begriffe wie "du sollts!" "du darfst nicht!! Du muss! usw weg.
Dann redet man über das eigene Erleben und ist frei, dies zu leben und aüßern. Da wer weiss warum man fremd geht. Manchmal ist es eine Befreiung.

Es ist einfach nervt tierisch wenn jemand dauert meint, sagen zu dürfen - Du sollts!" usw. Dann geht es nicht um das, worum es ursprunglich ging, sondern über die Tatsache, das jemand versucht deren Meinung als die richtige abzudrücken.

Die kapieren scheinbar nicht, das jemand eine Frage gestellt hat, und perspektive erfahren möchte, und keine Ratschläge die dann noch unbedingt akzeptiert werden mussen.

Es heisst nicht wiederum das reine Anarchie herrscht - sondern, man ist FREI Rücksicht auf die Meinung, und das Erleben von Anderen zu nehmen, genau wie die dann mit den eigene umgehen.

Oft passt es, manchmal eben nicht. So ist das Leben.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
entgegen vieler Gerüchte kann man nämlich über Geschmack ganz vortrefflich streiten


Allerdings. Dass es, objetiv betrachtet, keinen Sinn macht, das hält die wenigsten davon ab, sich subjektiv dazu zu äußern.

Meine Mutter tat das immer auf eine sehr entwaffnende Art. Wenn ich beim Essen als Kind etwas nicht mochte, dann fing sie an, mit mir zu diskutieren, Druck aufzubauen und mir zu sagen "Wieso magst Du das denn nicht? DAS SCHMECKT DOCH."

Ich war albern, weil mir etwas, das angeblich objektiv betrachtet gut schmeckt, eben NICHT schmeckte. In ihrer Erlebniswelt war das unmöglich.

Auf dieser schräg-kindlichen Ebene diskutieren tatsächlich hier auch viele Menschen.

Wie, Du stehst auf Analsex, Bukake, GangBang, Partnertausch (ergänze beliebig)?????? Wieso das denn, DAS IST DOCH WIDERLICH.

Aha.

*aua*
Aber dahin zu gelangen erfordert einige Jahre permanentes sich selbst an die Nase zu fassen.

Denn nur die eigene Nase sagt mir, ob ich etwas richtig oder falsch mache.

Ich glaube das es gewisse erlernte Characterzüge im Menschen gibt, die es oft verhindern objektiv daran zu gehen zu hinterfragen.

Hinterfragen bedeutet Fehler zu gestehen, sich so sehen wie man ist...ein Sandkorn im Getriebe.Was einen selbst dennoch unverwechselbar macht sind die Menschen um einen herum und Neid entsteht meist aus einem Mangel an positiver Bestätigung von aussen...

Ich kann nicht an den Punkt gelangen zu lernen, wenn ich immer nur darauf beharre Recht zu haben unter dem Vorwand "Ich will ja nur das Beste" und dem Gegenüber eigentlich das Beste verwehre, indem ich ihm Vorschriften mache, wie er zu denken und wie er zu handeln und zu leben hat.Indem ICH bestimme was ihn glücklich zu machen hat.

Allenfalls kann ich Denkansätze liefern, aber ich kann mich nicht hinstellen und sagen:So und so ist es richtig aus meinen Erfahrungen heraus.Ich muss diese Erfahrungen von allen Seiten beleuchten, denn auch wenn 90% die gleichen gemacht haben, kann ich darüber nicht das Individuum vergessen, das gerade da vielleicht andere gemacht hat.

Neid entsteht aus einem Mangel an Empathie für die Gefühle anderer Menschen und aus dem Gefühl der Angst, mein Selbstbild könnte beim Kratzen daran ins Wanken geraten.

Streit und Moralisieren entsteht aus einer Verteidigungsposition heraus und der Angst der andere könnte die eigenen Werte aushebeln...vieleicht sogar aufdecken dass das eigene Leben ein Trugschluss ist, man nicht der tolle Hecht, der toughe Engel ist, der man sich verzweifelt wünscht zu sein.

Also versucht man solange wie möglich etwas vorzugaukeln...eigentlich noch mehr sich selbst als der Aussenwelt.
Das dies nicht authentisch sein kann und irgendwann auffliegt versteht sich meist von selbst.Die einen machen diese Erfahrung früher, die anderen später und manche niemals.


Moral ist das Totschlagargument schlechthin, ebenso wie Anstand, Rücksicht und dergleichen.

Denn wer möchte nicht gern so sein? Nur wir selbst können wissen wie weit oder wie fern wir diesem Ideal sind...

Der erste Schritt ist immer der schwerste...einfach einzugestehen, das wir Menschen schwach sind, das jeden Tag etwas passieren kann, was uns aus der Bahn werfen kann.Das wir fehlbar sind...weil wir nur MENSCHEN sind.



Je mehr wir Moral und Anstand auf ein Podest heben, umso weiter sind wir davon entfernt...

Moral können wir nur in uns selbst finden...indem wir zu allererst vor uns selbst bestehen.Dann ist es doch egal wie andere diese Moral für sich definieren.Dann bin ich eins mit mir.

Wir können auch immer nur versuchen an unsere eigenen Ideale heranzukommen und wir können versuchen zu akzeptieren das Moral und Anstand für jeden etwas anderes bedeuten kann...und ihn dennoch so nehmen wie er ist.

Was ich persönlich als schlimm empfinde, sind Menschen die versuchen ihre "Moral" zwangsweise an den Mann/die Frau zu bringen,indem sie zu unlauteren Mitteln wie Drohungen oder Anschwärzen greifen.

Wer diese Methoden benötigt, sollte sich fragen warum er seine Ansicht nicht allein vertreten kann!


Ich habe es mir jetzt verkniffen überall "m.A.n." zu schreiben,da es sich logischerweise nur um meine Gedanken ohne Anspruch an irgendwen oder irgendwas handelt!Alle Angaben ohne Gewähr *g*
Ich
glaube,

hier wird schlicht aneinander vorbei diskutiert.


Was ist denn Moral? Den Versuch einer Erklärung hatten wir schon. Hat nix genutzt.

Also ersetze Moral mit dem Wort Anstand. Dann ist moralisch anständig und unmoralisch unanständig.

Und Anstand ist Kinderstube, Anstand ist Werte zu haben, die dem Allgemeinwohl dienen und niemanden böswillig benachteiligen oder jemanden beschädigen.


Oberstes Gesetz ist das Allgemeinwohl in einer Gesellschaft. Vom großen Staat bis in die kleine Beziehung zwischen zwei Menschen.

Wenn ich etwas mit Anstand tue, zum Beispiel sexuell, dann sollte ich dies offen und ehrlich tun und dabei zu mir selbst und zu meinem Partner stehen.

Wenn ich Investmeitbänker bin, muss ich zu dem was ich verkaufe, zu den Spekultionen und Risiken stehen und mit Anstand die Menschen auf ein hohes Risiko des Verlustes hinweisen. Tue ich dies nicht und bin nur auf meinen eigenen Prit aus, empfinde ich, ich für mich selbst, dass als unanständig.


Wenn ich ohne wissen meines Partners rumficke, nur um meine Geilheit zu befriedigen, dann empfinde ich das für mich, nur für mich selbst als unanständig.


Und deshalb muss ich auch nur vor mir selbst verantworten, was unanständig oder anständig ist.

Und ich bin fest davon überzeugt, dass die meisten Menschen bei ihrem tun und handeln ganz genau wissen, ob das, was sie gerade tun anständig oder unanständig ist.


Dafür, für das selbstverantwortliche Handeln gibt es weder eine allgemeingültige Moral, keine Norm und kein Gesetz. Drüber entscheidet mein Anstand und mein Gewissen.


SONST NIEMAND


lg Ralf
lg Ralf
**S Frau
1.409 Beiträge
@**na: Hm, da sind die Grenzen aber glaube ich relativ dünn... zu sagen "das ist doch widerlich" geht natürlich zu weit, zu sagen "hör auf damit" geht gar nicht, aber wie sieht's mit "ich find das widerlich" aus? Wahrscheinlich grenzwertig... einerseits ein authentischer Ausdruck der Empfindung, die die Konfrontation mit einer bestimmten sexuellen Praktik auslöst, andererseits grenzt es an Beleidigung...

Ich tu mich damit zum Teil schwer, weil ich die Konfrontation mit bestimmten sexuellen Praktiken emotional nicht vertrage. Ich bin zum Beispiel mal unbeabsichtigt in einen Film mit einer handfesten, mit körperlicher Gewalt verbundenen SM-Szene geraten (also nicht sowas putziges wie "Secretary", sondern da ging's schon richtig zur Sache). Mir ging's einfach einen ganzen Tag lang schlecht, nachdem ich das gesehen hatte, und wenn mir an dem Tag dann jemand erzählt hätte, dass er auf SM steht, hätte ich den wahrscheinlich einfach nur angeschrieen, bleib mir mit dem Zeug weg, ich will nichts davon wissen - natürlich eine völlig unlogische, emotionale Reaktion, aber sowas kann eben passieren.

Da ist die Frage, muss ich mir solche Reaktionen abgewöhnen (wäre evtl. möglich, wenn ich mich sowas oft genug aussetze, dass ein Abstumpfungseffekt eintritt)? Muss es der SM-Veranlagte hinnehmen, angeschrien zu werden? Soll man das Thema meiden? Im Moment plädiere ich in dem Fall für letzteres - aber, grundsätzlich finde ich es auch zulässig, zu sagen, dass man selbst eine bestimmte Form von Sex oder Beziehungsgestaltung für sich persönlich ablehnt. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn jemand zu mir sagt, dass meine stino-monogame Beziehung für ihn absolut spießig und stinklangweilig wäre und er nie und nimmer Bock auf sowas hätte. Solang er nicht versucht, mich dazu zu bringen, meine Beziehung nach seinen Vorstellungen umzuformen, fällt das für mich unter freie Meinungsäußerung, auch wenn ich vielleicht ein bisschen zerknirscht wäre, weil mich jemand langweilig findet.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.