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moral in der gesellschaft, moralisierer im forum

**********sBird Mann
421 Beiträge
und ganz nebenbei: es wäre schlimm, wenn alle, die mit dem Gedanken spielen moralisch Unvertretbares zu tun,...

Was ist denn genau moralisch Unvertretbares? Gibt es das in Buchform? Oder gar im Netz zum herunterladen? Würde ich gern mal lesen.

...ganz ohne Korrektiv dastünden.

Korrektiv? Wer soll denn das darstellen? Ratzinger? Du? Oder vielleicht Judge Dread?

Au weia. *headcrash*
*********_Lady Paar
97 Beiträge
Hallo JCS!

Klar darfst Du jederzeit sagen, dass diese oder jene Praktik nix für Dich ist! Ich hab genügend Vanilla-Freunde, die absolut nicht nachvollziehen können, worauf ich da überhaupt stehe. Die lass ich dann einfach damit in Ruhe, und gut ist.

Wenn ich mich darüber austauschen will, dann sprech ich halt mit Leuten, die auch drauf stehen, oder wenigstens Interesse daran haben.

Allerdings gibts meiner Meinung nach einen Unterschied zwischen "ich find diese und jene Praktik abstoßend" und "ich finde Dich abstoßend, weil Du auf diese und jene Praktik stehst".
Ich kann mir nicht vorstellen, mit einer Frau etwas anzufangen, trotzdem hab ich kein Problem mit Lesben.

Liebe Grüße
die Lady
*********_Lady Paar
97 Beiträge
@**********sBird:

Vielleicht Korrektiv einfach im Sinne eines Freundes, der sagt "sag mal, meinste wirklich, dass das so richtig und gut ist, was Du tust?".
oder
vielleicht ein Korrektiv in Form von eigenem Anstand und Gewissen.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.720 Beiträge
Themenersteller 
noch mal
in meinen augen ist "moral" eben kein unabhängiges, durch sich selbst legitimiertes system von werten und anschauungen

sondern ein gesellschaftliches konstrukt zu sehem im kontext des jeweiligen zeitgeist

sprich:

früher gab es eine relativ überschaubare gemeinschaft mit einem fest gefügten moralischen system kontrolliert durch nachbarn und dem dorfpfarrer (von dem niemand wußte, dass ggf. seine haushälterin nicht nur den haushalt führte)
in einer solchen gemeinschaft, waren regelverletzungen oder -brüche tabu und wenn dann nur in größter heimlichkeit möglich ...
setzte ich mich damals darüber hinweg, mußte ich mit bitteren sanktionen bis zum ausschluß aus dieser gemeinschaft rechnen

mit aufkommen der industrieellen gesellschaft blieb zwar das ziel die moral als kitt der gesellschaft aufrechtzuerhalten, aber es gab erste risse im alles kontrollierenden system ...

spätesten aber seit der sogenannten 6uellen revolution ... und die begann sicher nicht erst mit den 68ern sondern wurde durchaus in den theorien und praktiken von beispielsweise wilhelm reich vorweggenommen, ging es nicht mehr darum, dass system nicht nur heimlich zu hintergehen oder sich durch die risse davonzustehlen, sondern der bewußte regelbruch oder -verstoß wurde zu etwas normalem fast schon zur pflicht und DIE moral schien obsolet ...

das triumphierende system war FREIHEIT für alle und jenen und oft eben auch ohne rücksicht auf verluste ...

m.E. leben wir momentan in einer zwischenwelt ...

aufgewachsen mit der noch-moralischen oder besser moral-betonten erziehung und deren regeln und prinzipien ... konfrontiert mit einer welt, in der diese unmodern scheinen ...

da wundert es wenig, dass einige glauben, ihre vermeintlichen werte glauben zum eigenen schutz verteidigen zu müssen
******ber Mann
493 Beiträge
Also, ich bin mehr als gerne hier im Forum, wegen der "Fortbildung". Ich habe hier Einiges erfahren, was mir vorher so oder gar nicht bewusst war.
Zu manchen Dingen muss dann aber auch ich meinen Senf dazugeben.
Und ich finde schon, dass es einerseits sehr gut ist, hier Massenhaft nachlesen zu können, Hilfestellung bei Problemen in dieser Richtung geg. wird, oder man sich auch nur einfach amüsieren kann. Dennoch finde ich aber auch, dass es seine schönen Seiten hatte, als man nicht überall (TV, Illustr., Werbung... usw) mit Sex erschlagen wurde. Irgendwie bleibt Nichts mehr verborgen - kein letztes, kleines Geheimnis mehr..
Mit der "Moral" ist das ja (wie auch schon oft hier erw., so ne Sache -
Für mich selbst ist Treue in einer Beziehung absolute Priorität, das höchste Gut, für BEIDE SEITEN ein absolutes MUSS. Da ich selbst in einer Bez. zu 100 Prozent treu bin, würde ich auch keinen Ausrutscher mehr gelten lassen. Für mich macht es aber auch keinen Unterschied, ob Jemand fremd oder "bekannt" geht. Will sagen: Treue duldet auch keinen Pärchenclub oder gegenseitig erlaubende...oder wie heisst es..."offene Beziehung".
Dies meine ich natürlich Alles während einer Partnerschaft.
Das ist allerdings MEIN Leben und MEINE Gedanken. Ich für mich finde es schade, dass wohl immer weniger Menschen so denken und Seitenspr. und Gehoppel ja wohl völlig normal sind. Aber ich würde auch keinem dieser Mitmenschen meine Gedanken und Empfindungen aufzwingen. Währe ja auch dumm, denn wahrscheinlich können mich die meisten dieser Leute genau so wenig verstehen, wie man mit einem Partner oder Partnerin zufrieden sein kann
@cruiserman
Wenn ich etwas mit Anstand tue, zum Beispiel sexuell, dann sollte ich dies offen und ehrlich tun und dabei zu mir selbst und zu meinem Partner stehen.

Das ist deine Definition von Anstand und Moral-Richtig.

Was aber oftmals gemacht wird, ist diese Definition einem anderen aufzudrücken und ohne überhaupt einen Plan zu haben, warum dieser Mensch vielleicht nicht ehrlich zu seinem Partner ist.

Es wird Ehrlichkeit auf "Teufel komm raus" gepredigt...manchmal sogar ohne Rücksicht auf Verluste...

Ich habe schon oft hier darüber nachgedacht ob diese absolute Ehrlichkeit in einigen Fällen nur ein Grund sein könnte das eigene Gewissen nicht zu belasten.Denn dann könnte man "böswillig" behaupten das Ehrlichkeit zum Teil dem eigenen Egoismus dient.

So hat jedes Ding eben seine zwei Seiten und auch das verstehe ich unter dem Begriff "Hinterfragen".Auch wenn ich für mich meine Definition gefunden habe, versuche ich dennoch auch den Anderen zu verstehen und das geht nur über auch unangenehme Fragen, denen ich mich stellen muss.
@bjutifool
m.E. leben wir momentan in einer zwischenwelt ...

ich denke, die Zwischenwelt, wenn ich sie denn in deinem Sinn verstehe, ist nicht momentan, sondern ständig und sie lebt vom Regelbruch, wider besseren Wissens oder trotz, bewußt oder unbewußt, Moral hin oder her
@Arionrhod
natürlich ist das was ich schreibe nur für mich richtig, meine persönliche Definition der Dinge.

Ich habe kein Problem damit, wenn Menschen dies anders sehen, anders leben und ganz anders drüber denken.

Jeder Mensch ist für sich und sein Tun selbst verantwortlich.


Ich wage aber zu behaupten, auf Grund von Erfahrungen und Erkenntnissen, dass es nur schwer möglich ist, eine Beziehung dauerhaft ohne Anstand, Offenheit und Ehrlichkeit zu führen.


Diese Beziehung wird meistens scheitern oder in tötlicher gleichgültigkeit enden.

Eine Beziehung ist ein lebendiger Prozess des ständigen Wandels. Veränderungen von Bedürfnissen und Befindlichkeiten. Wie könnte dies in einer Beziehung ohne offene Kommunikation gemeinsam gestaltet werden?


Aber wie gesagt, so denke und fühle ich, andere sehen es eben anders.



lg Ralf *blume*
@cruiserman
Ich wage aber zu behaupten, auf Grund von Erfahrungen und Erkenntnissen, dass es nur schwer möglich ist, eine Beziehung dauerhaft ohne Anstand, Offenheit und Ehrlichkeit zu führen.

Da gebe ich dir (auch aus meiner Erfahrung *zwinker* )durchaus recht.

Ich habe das aber nicht immer so gesehen und weiss daher schon das es manchmal schwerer lasten kann, kein so reines Gewissen zu haben, dafür aber einen nicht unglücklichen Partner.

Heute, wie gesagt stehe ich dem auch etwas differenzierter gegenüber.Man lernt eben jeden Tag dazu *g*

LG Arion
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
JCS:

ich würde auch "Thema meiden" für die beste Alternative halten.

Glaub mir, es gibt auch für mich hier Bereiche, wenn ich mir da einen Thread durchlese, dann drängt sich mir auch eine spontan-emotionale Reaktion in Form eines Aufschreis auf.

Ich finde halt, wenn man liest, dass andere sich dort mit Begeisterung austauschen und wirklich IM Thema sind... dann ist es eine erwachsene Reaktion, sich seinen Teil zu denken und schweigend seiner Wege zu gehen.

Man MUSS seinen Dödel einfach nicht überall reinhängen. Und man muss auch nicht alles auf der Welt mögen und nachvollziehen können. Aber man hat immer die Wahl, dann laut "Baaah, wie KANN man nur" zu schreien und Andersdenkende damit lauthals anzuklgen, oder sich eben leise seinen Teil zu denken, festzustellen "Ok, nicht meine Baustelle" und sich dann einen anderen Thread suchen.

Ich finde es immer etwas fragwürdig, wenn Menschen ihre Emotionen, so berechtigt sie vielleicht manchmal sein mögen, nicht unter Kontrolle haben.

Wobei ich da auch gern mal eine Ausnahme mache.

Ich erinnere mich an den letzten Moment, als mir hier richtig der Kamm schwoll und ich nicht umhin konnte, zu brüllen "Was für eine Scheiße ist das denn!!!". Das war, als hier jemand verbreitete, HIV und AIDS wären alles nur Lügen, eigentlich gäbe es den HIV-Virus gar nicht, niemand hätte ihn je offiziell vorzeigen können.

Es gibt einfach Dinge, die sind über reine "Geschmackssache" erhaben und zu denen sollte man sogar eine Meinung vertreten.

Subjektive Dinge wie das Mögen oder Nichtmögen von verschiedenen SM-Praktiken gehört nicht dazu. Die Verbreitung von gefährlichen Unwahrheiten gehört dazu.
...
@***ti,
ich bin jetzt mal etwas vorsichtig. Mir ist klar, das der Umkehrschluss vieler Aussagen nicht funktioniert und trotzdem wage ich jetzt mal die tollkühne Frage.

Wenn man den Satz

sondern ein gesellschaftliches konstrukt zu sehem im kontext des jeweiligen zeitgeist
nimmt

dann aus dem ersten Absatz herausliest, dass Moral ein Doktrin der damaligen Generation war,

man sich im weiteren Verlauf deines Postings bzw. in der Zeitreise, den Status der Freiheit erkämpfte...

derzeit unglaublich viele denken auch frei zu leben, darin den höchsten Ansporn und den höchsten Genuss erleben,

dass wir (jetzt der Umkehrschluss) im Moment einer Welt erliegen, die quasi diese Freiheit des Menschen zum Doktrin dieser Generation werden lassen hat

?

*gruebel*

Ich kann mich an eine Reportage erinnern, in der es hieß, dass die jetzt heranreifenden Generationen durchaus wieder den Wunsch erheben, Moral und Anstand als Wertschöpfung definieren würden.

Ich bin der Meinung, dass alle Neigungen schon seit Jahrtausenden vorhanden waren. Die Reliefs im antiken Pompeji sind dafür beispielgebend. Auch in der Kunst beispielsweise im "Goldenen Zeitalter" der Niederlande spiegeln Bilder durchaus eine verklärte Romantik aber auch offen gelebte Sexualität wieder. Ich bin mit der Literatur weniger vertraut, ich weiß aber dass das weltweit bekannte Märchen der Scherezade aus "Tausend und eine Nacht" immer wieder in der Kritik steht, pornografisch zu sein und bei jeder Neuauflage um die Zensur dieses Weltklassikers gestritten wird.

Ich denke, sämtliche Neigungen werden immer parallel nebeneinander existiert haben, so mein Gedanke. Die aktuelle Verfügung und Erschöpfung aus globalen Ansichten ermöglicht es uns aber heute, Einblicke in diese Welten zu erhalten, egal ob sie nun erwünscht sind oder nicht.

Doch wer, wenn nicht wir, gibt vor, was moralisch vertretbar ist und was nicht, die Regionalität durchaus mal mit eingeschlossen.
Akzeptanz
bzw. die Nichtakzeptanz

von Praktiken ist ein Teil der falschen Moral in einer Gesellschaft und im Forum.

BDSM

Vor cirka 24 Jahren, es gab noch kein Internet, keine Privatsender mit öffentlichen Diskussionen über derartige Praktiken wie Sado / Maso, so hieß es damals noch, der Oberbegriff BDSM war noch nicht existent, haben wir als junges Ehepaar diese Praktiken für uns erforscht.

Wir waren gleichzeitig angezogen und abgestoßen. Einerseits hatten wir Neigungen und Bedürfnisse, waren fasziniert von Leder, Lack, Gummi, Intimschmuck, High-Heels / Stiefeln und anderen Fetischen, anderseits abgestoßen von Gewalt und Erniedrigung.

Nun, wir haben über 15 Jahre unzählige private und öffentliche BDSM-Events erlebt, viele sehr renomierte BDSM-Clubs und Studios in Deutschland, Holland, Frankreich und in der Schweiz kennen gelernt.

Wir hatten keine Vorurteile. Alles, was uns nicht verständlich war, durften wir erfragen, wir sind informiert worden von offenen Menschen, die zu ihrer Neigung, zu ihren zum Teil tiefen und extremen Veranlagungen gestanden haben.

Menschen, wie du und ich. Menschen, mit Kindern, mit Familie, mit Haus und Beruf, mit Sorgen, die jeder hat und kennt.

Ja, es war vieles, was wir für uns abgelehnt haben, aber es gab nichts, wo wir etwas verurteilt hätten, wo wir uns moralisch entrüstet hätten. Wir haben gelernt zu verstehen, gelernt zu akzeptieren, gelernt zu tolerieren, dass Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten nichts weiter getan haben, als zu ihren natürlichen Bedürfnissen, Neigungen und Veranlagungen stehen.

Menschen, die für die Gesellschaft unmoralisch waren, die zum Teil sehr darunter gelitten haben, dass sie als "Perverse" abgestempelt wurden, die darunter gelitten haben, dass sie alles heimlich machen mussten, unter der ständigen Angst, es kommt etwas heraus, man wird entdeckt oder erkannt, weil die ach so moralische Gesellschaft "Perverse" nicht duldet.

Diese Menschen waren niemals unmoralisch, haben niemanden belästigt oder verletzt. Aber sie sind aus einer gesellschaftlichen Doppelmoral, aus einer vorgebenen Norm über viele Jahre mit Vorurteilen und Verunglimpfungen bestraft worden.


Hoch lebe die gesellschaftliche Moral.



lg Angelika und Ralf
Noch vergessen
oder besser gesagt verdrängt, denn es tut immer noch ein wenig weh....


Wir waren damals 33 Jahre, als wir uns relativ offen zu unseren BDSM- Neigungen bekannt haben.


Wir hatten beide eine Anstellung im öffentlichen Dienst, eine Doppelhaushälfte an der Ostsee und es würde jetzt zu lange dauern, um zu erklären, was die gesellschaftliche Moral für uns in unserem kleinen Umfeld bewirkte.

Die ganzen Verletzungen und Beleidigungen, die Vorurteile....

nun, dass Ergebnis war, wir mussten beide kündigen, unser Haus verkaufen und nach Hessen umziehen.


Denn die gesellschaftliche Moral, die aufgehetzte Meute kennt keine Gnade.

Sie fragt nicht, sie lyncht nur!
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
So eine Geschichte ist mehr als bedauerlich, sie ist ein Armutszeugnis.

Man kann nur argumentieren, dass Euch heute so etwas vermutlich nicht mehr so einfach passieren würde.

Behaupte/hoffe ich jetzt einfach mal.

Wobei ich sagen muss, dass ich mit meinen Aktivitäten auch nicht hausieren gehen.

Weder mit meiner Art der Beziehungsführung, noch mit meiner Präsenz hier. Ich schäme mich dessen natürlich nicht, aber ich hänge mir auch kein Schild vor die Stirn.
wir
haben uns auch kein Schild an die Stirn gehängt. Aber in einem Umfeld, dass Veränderungen bemerkt, dass selbst Kleinigkeiten wie Besuch mit etwas "ungewöhnlichen" Schuhen, Kleidern, eben etwas erotisch frivol sofort mit Mißtrauen und Argwohn betrachtet, weil das Umfeld und die Gesellschaft ja so moralisch ist, hat dazu geführt, dass wir auf dumme Fragen auch mal ehrliche Antworten gegeben haben. Unser damaliges Umfeld hat jede Kleinigkeit, jede Veränderung, und war sie noch so simpel, neue Bekannte, andere Menschen,mit denen wir uns getroffen haben und gemeinsam fortgegangen sind sofort moralisch bewertet und als schlecht für uns abgestempelt.

Es war nicht geplant, nicht provoziert, es hat sich einfach so ergeben. Es war wohl auch Neid und Eifersucht im Spiel, weil wir eben auf einmal auch neue Freunde hatten, mit anderen Menschen etwas unternommen haben.

Und ja, so etwas kann uns heute nicht mehr passieren.

Wir haben daraus gelernt, Freunde nur noch so zu wählen, dass sie uns akzeptieren, wie wir sind.


Im nachhinein betrachtet war es richtig und gut für uns. Denn nur in einem neuen Umfeld ohne Vorurteile konnten wir unsere eigene Lebensphilosophie auch wirklich er - und ausleben. *freu*


lg Angelika und Ralf
...
Deswegen sagte ich ja, gelegentlich spielt vielleicht auch die Regionalität eine Rolle. Ich kenne einen Fall, da ist jemand schwul. Derjenige hat nicht nur Partner sondern eben auch normale männliche Freunde. Er wagte vor rund vier Jahren ein Coming-Out in der Nähe von Magdeburg und seitdem darf er keine einzig männliche Begleitung mehr in das Dorf mitbringen. Obwohl man denkt, Homosexualität ist doch mittlerweile sogar medienreif ist, dort ist die Scham riesengroß.
Könnten oben genannte Beispiele von negativer Moral nicht erklären warum Offenheit und Wahrheit fatale Folgen haben können die man gar nicht einschätzen kann in diesem Ausmaß?

Da wird der nette Kumpel zum Geächteten
Die lieben Nachbarn oder Freunde ausgestoßen
Der geliebte Partner auf einmal verachtet

Das ist menschlich tragisch. Vielleicht nicht die Regel aber immer noch viel zu viele.

Ich bitte sehr darum, dies nicht als Pladoyer für Lügen und Betrügen zu betrachten, denn das ist es nicht. Viel eher der Versuch zu verstehen statt zu verurteilen.

Ich denke diese Offenheit und Ehrlichkeit kann nur in dem Maße in unser Leben treten wie wir lernen damit auch gut um zu gehen.

Davon ist die Gesellschaft ansich noch weit entfernt.
@Emy2
wir können schreiben, dass diese Erfahrungen unsere Beziehung noch besser gemacht hat.

Und wir haben gelernt, nicht gleich zu verurteilen, nicht gleich zu bewerten, egal um was es geht. Wir sind toleranter und stärker geworden.

Wenn du selbst erlebst, wie verletzend Vorurteile sein können, dann tust es anderen nicht mehr an. Wir haben viel mehr Verständnis für andersdenkende und anderslebende Menschen bekommen. Stell dir vor, du fragst höflich warum tust du das? Und bekommst eine höfliche Antwort und Erklärung. Dann kann man es auch verstehen oder zumindest akzeptieren.

Ja Emy, wir sollten lernen, andere Menschen und deren Vorlieben und Neigungen zu verstehen.


Wir haben es getan und wir sind froh darüber. Wir hätten vieles niemals erleben können, wenn uns andere Menschen mit viel Verständnis auf unserem Weg nach dem Neuanfang nicht verstanden und geholfen hätten. Und unser Weg wäre ohne das Verständnis und die Hilfe wesentlich schwerer gewesen.



lg Angelika und Ralf
@**lf und Angelika

Ja, ihr seid da durch gegangen, leicht war das sicher nicht.

Rückblickend ist deine Haltung völlig verstehbar.

Wir hätten vieles niemals erleben können, wenn uns andere Menschen mit viel Verständnis auf unserem Weg nicht verstanden und geholfen hätten.

und genau darin sehe ich einen Schlüssel. Offenheit ist nichts was man nur fordern kann, es ist auch etwas wo Mensch sich selbst ehrlich reflektieren muß wie er damit umgehen kann.

Wenn das auf beiden Seiten gegeben ist, dann kann sich diese Leichtigkeit offen sein zu dürfen auch entwickeln.

PS: ich selbst habe mit Offenheit eher schlechte Erfahrungen gemacht. s.o. In allen Bereichen
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich denke, es ist wichtig, ein gutes Gefühl für seine Mitmenschen zu entwickeln und zu entscheiden, wie viel Offenheit man seinem Gegenüber "zumuten" möchte.

Nicht aus Rücksichtnahme demjenigen gegenüber, sondern vielmehr aus Rücksichtnahme sich selbst gegenüber.

Das meinte ich damit, ich würde mir meine Art zu leben nicht auf ein Schild malen und vor mir hertragen.

Ich bin im Laufe meines Lebens zweimal harsch auf die Nase gefallen damit, mich anderen Menschen halbwegs offen "zuzumuten". Beide Male stand ich danach ohne "Freunde" da. Warum ich Freunde hierbei in Anführungsstriche setze, dürfte offensichtlich sein.

Der Mensch an sich ist bieder und ängstlich vor allem, was anders ist als er selbst. Ich weiß nicht, wieso die Angst vor Unangepasstheit in der Gesellschaft so riesengroß ist, aber sie ist es.

Vielleicht deshalb, weil wir alle ein Stück weit die Gesellschaft brauchen. Wir brauchen ein berufliches Umfeld, in dem wir respektiert und akzeptiert werden möchten, wir brauchen ein privates Umfeld, in dem wir uns verstanden und aufgehoben fühlen wollen.

Und jeder hat Angst vor dem Verlust dieses Umfeldes. Und Angst motiviert halt viele Menschen, sich auf die Seite der Mehrheit zu schlagen, die sich zusammenrottet um mit dem Finger auf Minderheiten zu zeigen.

Ob alle Menschen, die mit Fingern auf Schwule, Lesben, Transen, SMler oder sonstwie andes Lebende oder Denkende zeigen, tatsächlich auch so ablehnend denken, oder ob sie einfach Mitzügler sind, die in der Masse unerkannt und unbehelligt bleiben wollen, wer weiß das schon...

Moral ist immer das, was die Mehrheit herausposaunt. Und was davon abweicht, ist unmoralisch. So ist es wohl.

Sich ganz bewusst von so etwas abzugrenzen und offen zu seiner Minderheitenzugehörigkeit (wie auch immer die geartet sein mag) zu stehen, das hat einem zu keiner Zeit MEHR Freunde eingebracht. Aber, so meine Erfahrung, es hat einem BESSERE Freunde eingebracht.
liebe sina...
... sorry, aber da muss ich ein wenig widersprechen.

denn nach deiner these hieße das, sich verstecken zu müssen. müssen WIR das tatsächlich???

eine liebe freundin von mir hat als motto im profil: "leben und leben lassen"...
das mag auf den ersten blick sehr profan klingen, hat aber durchaus seinen tieferen sinn, denn dadurch, durch diesen thread, durch mails (u.a. mit cruiser) ist mir bewusst geworden, dass auch ich sehr schnell dazu neige vorzuVERurteilen.

zum glück bin ich aber dann auch (noch nicht) sooo statisch, solche "anstöße" nicht dazu zu benutzen mich mal selbst zu hinterfragen.
dass könnte ich dann aber auch nicht, wenn es EUCH alle nicht geben würde.

für die erkenntniss, dass man (wieder) mal mehr anfangen sollte menschen zu berurteilen, für das, was sie sind und weniger wie, oder was sie lieben bin ich jedenfalls dankbar!

aber dafür brauchen wir eben diesen austausch hier und eben keine ignoranz. *g*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Nein, von verstecken habe ich ganz sicher nicht gesprochen.

Ich für meinen Teil suche mir die Leute nur sehr sorgfältig aus, denen ich alles oder zumindest sehr viel über mich erzähle.

Das ist im Grunde gar nichts besonderes, gerade seine Art der Sexualität bindet man flüchtigen Bekannten oder Berufskollegen ja ohnehin nicht auf die Nase.

Das hat mit Verstecken nichts zu tun. Es hat etwas damit zu tun, privates privat zu lassen. Einfach weil es manchmal auch der Weg des geringsten Widerstands ist. Eine Abwägungssache.

Wieso muss ein Arbeitskollege wissen, auf welchen Plattformen ich mich privat herumtreibe oder dass ich mit mehr als einem Mann schlafe oder dass ich auch gern mit Frauen schlafe oder oder oder...

Ich verstecke mich nicht, wenn ich damit nicht hausieren gehe. Ich treffe nur eine Entscheidung, wem ich was wann mitteile oder nicht.
...
Ich denke, es gehört auch ein Stück Achtsamkeit, Souvernität, Gelassenheit und Geduld dazu, um zu filtern, wem kann und wem darf ich meine Geschichte, meine Neigung erzählen. Wer wird damit umgehen können und wer wird damit sogar überfordert sein.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Stimmt, @*******rry.

Und wenn man das Gefühl hat, jemand wäre damit überfordert, dann gehört eben auch die viel zitierte Toleranz dazu, das nicht negativ zu bewerten sondern es so sein zu lassen, wie es ist.

Ich dränge niemandem meine Welt auf, so wie ich nicht möchte, dass mir jemand seine aufdrängt.
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