„Nichts an fürs sich ist schlecht oder gut, erst das Denken macht es dazu „-
so ähnlich glaube ich , hat das Goethe zitiert.
Als Teenager wunderte ich mich, warum die Erwachsenen Moral immer gleich mit der Sexualität im Zusammenhang gebracht haben. Ich dachte nämlich immer, es ginge um ein anständiges Leben
insgesamt.
Also fragte ich meine Großmutter vom Lande..
Sie sagte: Also Mädel, wir dachten halt hier auf dem Dorf immer so, wenn einer ein
schludriges Leben ( sie meinte herumficken.... ) führt, könne man ihm in anderen Dingen auch nicht
trauen, mit ihm keine guten Geschäfte abschließen, Aufträge erteilen –er wird sicher sein/ihr
Wort nicht halten usw.
Ich nahm diese Aussage zunächst einmal hin, wollte mich aber nicht ganz damit zufrieden geben.
Es müsste doch ein Leben geben, trotz freier Sexualität auch sonst ein aufrichtiges Leben zu führen?
Damit meine ich unter der Prämisse: Humanismus, Ethik, Kultur, Verantwortung
Zitat aus der Zauberflöte, Oper von Mozart:
Er ist ein Prinz – ist nicht wichtig, aber er ist etwas besonderes:
ein Mensch!
Interessant ist, dass in der Philosophie der Zauberflöte, das Menschsein erst dann beginnt, wenn
die humanistischen Voraussetzungen zwingend vorhanden sind und zwar nicht nur anerzogen,
sondern als innerlicher Seins-Zustand.
Wenn so ein innerlicher Zustand vorhanden ist,
kann das Wort Moral keinen negativen Klang haben. Warum auch?.
Vielleicht weil man dann über der Moral steht bzw. ist nicht mehr notwendig.