"spiele der ER_wachsenen"
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene spielen ihre Spiele miteinander. Und zwar täglich. In seinem 1962 erschienenen Klassiker zur Transaktionsanalyse "Spiele der Erwachsenen" analysiert der amerikanische Psychiater Eric Berne 36 dieser Spiele.
"Ein Spiel besteht aus einer fortlaufenden Folge von komplementär-Transaktionen, die zu einem ganz bestimmten, voraussagbaren Ergebnis führen. Es lässt sich auch beschreiben als eine periodisch wiederkehrende Folge sich häufig wiederholender Transaktionen, äußerlich scheinbar plausibel, dabei aber von verborgenen Motiven beherrscht".
Die Spielanalyse versucht dem Spieler aufzuzeigen, welches Spiel er spielt und welche verdeckten Motive er damit verfolgt. Ein Beispiel ist das "Wenn du nicht wärst..."-Spiel, was häufig zwischen Eheleuten gespielt wird. Dieses besteht aus einen dominanten Mann und einer untergeordneten Frau. Der Mann verlangt, dass seine Frau abends zu Hause bleibt, um das Essen für ihn vorzubereiten. Die Frau beklagt sich zwar nach dem Motto "Wenn du nicht wärst, könnte ich jetzt ausgehen/mich ausruhen/telefonieren...", fügt sich aber dem Willen des Mannes. Zur Analyse dieses Spieles geht Berne davon aus, dass jeder Mensch aus drei Persönlichkeiten besteht: dem rationalen Erwachsenen-Ich, dem verspielten Kindheits-Ich sowie dem Eltern-Ich, welches für Routinehandlungen zuständig ist. Das gerade zitierte Gespräch findet auf der Ebene des Erwachsenen-Ich statt. Berne behauptet nun, dass der wahre Sinn dieser Transaktion auf de Ebene des Kindheits-Ich zu finden sei. Dort sagt der Ehemann nämlich: "Bleib zu Hause, weil ich Angst vor dem Alleinsein habe" und die Frau antwortet: "Natürlich bleibe ich! So muss ich mich nicht meinen Ängsten vor der Außenwelt stellen".
Es ist verblüffend, wie viele der von Berne dargestellten Spiele man in seinem Alltag beobachten kann. Zwar wirkt seine Unterteilung der menschlichen Persönlichkeitsstruktur in drei Ich-Sphären arg konstruiert und dogmatisch, was aber nichts daran ändert, dass vieles einfach zu stimmen scheint. Das menschliche Kommunikation von unbewussten, meist negativen oder gar bösartigen Motiven geleitet wird, mag auf den ersten Blick deprimierende wirken. Doch Berne weiß auch einen Ausweg aus diesem Teufelskreis: "Für einige glückliche Menschen gibt es nämlich etwas, das sie über alle systematischen Verhaltensweisen erhebt, und das ist die Bewusstheit". Um die Spiel nicht zu spielen, muss man erst mal wissen, dass es diese Spiele überhaupt gibt. Ein erster Schritt dazu ist die Lektüre dieses Buches.
Fazit: Größtenteils faszinierender Blick auf das menschliche Kommunikationsverhalten
leserrezension auf amazon.de
eine these, die Berne in diesem buch vertritt ist, dass jeder mensch liebe, anerkennung und zuwendung braucht. schon kinder würden ohne diese zugrunde gehen. ist keine positive reaktion zu erhalten, versucht das kind oder auch der erwachsene dies auf dem umweg über negatives verhalten mit der folge negative aufmerksamkeit zu bekommen.
ein spielbeispiel aus seinem buch ist:
2 frauen sitzen zusammen im cafe und kommentieren untereinander kleidung oder aussehen der vorübergehenden.
damit werden 2 ziele erreicht:
• jede von ihnen kann sich den durch das lästern abgewerteten personen überlegen fühlen
• beide schaffen durch die erzielte einigung untereinander eine engere bindung zueinander
moral dieser geschichte:
sei es im mikrokosmos einer 2er-beziehung, in der gesellschaft, in der der zusammenhalt einer dorfgemeinschaft durch ausgrenzung der (moralisch) anderen erreicht wird oder auch im forum, in der sich oftmals antagonistische parteien zum zwecke der auseinandersetzung begegnen ... jede/r ist auf bestätigung und anerkennung angewiesen und versucht diese auf die eine oder andere weise zu gewinnen ...
ein gutes beispiel ist für dieses verhalten ist auch der thread "best of", in der eine gruppe, die sich selber als eine gewisse elite der joy-klientel versteht, sich anmaßt, sich über rechtschreibschwächen oder merkwürdiges verhalten anderes lustig zu machen ... was passiert, wenn dieses spielzeug genommen wird, konnte jeder in der "motzbude" nachlesen
und nein ... ich stelle mich mit dieser überlegung nicht über das verhalten anderer - wenn ich in diesen spiegel schaue, starrt mich die fratze der gerne und oft mitspielenden an
an dieser stelle mein dank an alle, die sich an diesem thread konstruktiv beteiligt haben - ebenso wie an die, deren postings ich stellenweise als destruktiv wahr_genommen habe - Ihr alle habt mir weitere perspektiven auf DIE moral und die moralisierer eröffnet und interessante einsichten vermittelt
beautydiesicherniewiedereinenabbekommtweilallewissendasssiehaareaufdenzähnenhat