"Der notgeile heterosexuelle Einzelmann"
In der offenen Szene, am Baggersee, auf dem Parkplatz und im Pornokino ist er die Landplage schlechthin - und an Stammtischen, in internet-Foren und beim Quatschen "on location" Gegenstand skuriller, tragikomischer und manchmal auch regelrecht ätzender Erzählungen darüber, wie ihn sein Bedürfnis nach Entsaftung zuverlässig von einem Fettnäpfchen zum nächsten geführt hat. Man muß sich nur mal durch die entsprechenden Gruppen hier klicken, dann kriegt man schnell einen Eindruck von dieser Spezies.
OK - das ist die freie Wildbahn, und wir reden über zivilisiertere Verhältnisse: man mailt, man "datet" und geht mehr oder weniger schick essen - Leute mit Niveau gehen sowieso nicht "schick" sondern "chique" essen ... und dann, trotz allen Wachtelbrüstchen auf Champagnerwirsing, sündhaft teurem (und normalerweise viel zu kalt serviertem) Chablis und Mangoparfait an Preisselbeerklecker läuft es doch immer wieder auf das eine hinaus - beim "dating" genauso wie in der freien Wildbahn: den schnellen Fick !
Weil: der heterosexuelle Einzelmann ist grundsätzlich notgeil. Er brauchts, er hats nötig, er leidet furchtbar. Denn: er hat grundsätzlich keinen Sex, gar keinen, nicht mal schlechten. Denn Sex kann der heterosexuelle Einzelmann ja nur mit Frauen haben - und an Frauen ranzukommen, ist verdammt nochmal schwierig ! Frauen sind furchtbar anspruchsvoll - siehe oben: Wachtelbrüstchen. Die Rechnung vom Spesenrittertempel ist ja noch nicht einmal das Schlimmste, das ist ja nur Geld. Das schlimmste ist: das ganze Gelabere. Da sitzt nun die Testeronbombe, randvoll und bis zum Platzen gefüllt mit Brünftigkeit - und das Objekt der Begierde labert und labert. Man muß Interesse heucheln und einen auf Frauenversteher machen - stundenlang, während im Kopf und sonstigen Körperteilen des Mannes doch nur eines Thema ist: ficken !
Die Frauen, die sich mit dieser Spezies Mann abgeben, wissen das sehr genau. Sie kennen ihren Wert, und verkaufen ihre Haut verdammt teuer. Sie lassen ihn an der Angel zappeln, wie einen Karpfen, und schaun, wie er sich schlägt. Ist er richtig gut, dann darf er vielleicht mal - aber erst, nachdem frau sich vergewissert hat, den Fisch so hingerissen zu haben, daß er immer wieder ankommt, Wachtelbrüstchen bezahlt, Gucci & Versace - und möglicherweise auch: Alimente. Die Frauen, die dieses Spiel spielen, sind meisten auch heterosexuell - konservativen Schätzungen zufolge machen Heterosexuelle 50% der Menschheit aus, manche meinen sogar, der Durchseuchungsgrad der Heterosexualität sei noch höher ... eine gruselige Vorstellung, bei Lichte gesehen.
Noch gruseliger wird es, wenn man rspk. frau sich mal vor Augen hält, wie die "peer group" des notgeilen heterosexuellen Einzelmannes aussieht - der Kreis von Leuten, deren Ansichten und Meinungen für ihn maßgeblich sind: Kollegen, Vereinskameraden, Sportsfreunde, Nachbarn, Famile. Um ihn herum wimmelt es nur so von glücklichen Paaren - zumindest sieht das so aus, denn: wenn er Paare in der Kneipe, im Verein oder "beim FKK" sieht, dann sehen sie alle immer so unglaublich glücklich aus. Eigentlich müsste mann wissen, daß das nur die Fassade ist, und Beziehungen, Partnerschaften, Ehen halt eben auch so ihre unschönen Seiten haben. Aber die sieht ja der "Aussenstehende" nicht.
Dann sind da seine Kumpels - die Männer-Runden am Tresen. Kneipenabend für Kneipenabend muß er, der notgeile heterosexuelle Einzelmann, sich das Jägerlatein seiner Kumpels anhören: was für geile Weiber sie aufgerissen, und wie sie's mit den Schlampen auf dem Küchenboden neben dem offenen Mülleimer getrieben haben. Ständig bekommt der arme Tropf demonstriert: Du bist ein Versager ! Weil: in den Männer-Runden der Kumpels ist eine Frau kein Mensch, sondern eine Trophäe, die man in die Vitrine stellt und von seinen Kumpels bewundern lässt. Und selbstverständlich leidet von den Kumpels nie einer unter "Druck" oder "Entzug" - sie können immer (wenns sein muß auch fünf, sex mal hintereinander), aber sie müssen nie !
Und so kommt zu dem biologischen Leiden die soziale Stigmatisierung hinzu: der Versager, der keine abbekommt, der am Stammtisch nicht von seinen jüngsten Jagderfolgen berichten kann - denn wirklich gut lügen können nur die wenigsten.
Und auch das wissen die heterosexuellen Frauen sehr genau und sehr gut - es erhöht wiederrum den Marktwert. Wie kommt man sonst zu Wachtelbrüstchen, Gucci und Alimenten ?
Und dann stellen se sich hin, und tun so, als wüssten sie nix !
Typisch hetero !