Der Swinger-Knigge
An so mancher Stelle haben wir ja schon drüber geredet. Viele Paare haben vor einem Besuch in einem Swingerclub Angst oder wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Früher galten einmal klar definierte Regeln für einen Club die leider immer mehr in Vergessenheit geraten, weil immer mehr und mehr neue Paare in die Szene vorstoßen und diese regeln für sich nicht benötigen oder nicht gelten lassen. Ich möchte an dieser Stelle mal die wichtigsten Regeln zu Benimm, Kleidung und Praktiken vorstellen. Die Liste kann natürlich nach Belieben erweitert werden.• Vor dem Clubbesuch
Paare sollten vor dem Clubbesuch ihre Regeln absprechen. Wer darf was. Es ist für alle beteiligten peinlich, wenn erst auf der Matte entschieden wird, das Frau gerne mit einem andern Mann poppen möchte, der Gatte das seelisch aber überhaupt nicht ertragen kann und sich den Abend irgendwie anders vorgestellt hatte
• Kleidung
Damen tragen sexy Dessous. Body, Slip/BH-Kombination, Negligées… Die einschlägigen Erotikshops bieten vieles an Wäsche. In den Läden selbst bedienen meist Frauen. Also keine Angst vorm Einkauf. Weiße Baumwollslips mit blauem Streublumenmuster sollten dringend vermieden werden.
Herren tragen schöne Slips oder Bodys. Auch die gibt´s im Erotikshop oder im guten Kaufhaus. Auf Feinripp mit Bremsstreifen und Fantaflecken sollte manals Herr lieber verzichten.
-Schuhe
Natürlich kann man Schuhe tragen, man muss es aber nicht. Die meisten Clubs sind sehr sauber. Wer dem Braten nicht traut kann Badelatschen tragen. Für Damen empfehlen sich schöne High Heels. Vorsicht: Spitze Absätze werden auf der „Matte“ gerne mal zum Verletzungsrisiko. Man sollte sie vorher ausziehen.
• Hygiene
gerade im Sommer ein großes Thema. Rasieren ist bei den meisten Paaren und Einzelpersonen schon „Pflicht“. Bei Männern ist mir leider aufgefallen, wird das Duschen vor dem Clubbesuch oftmals nicht so genau genommen. Frauen blasen nicht gerne, wenn unter der Vorhaut „das gelbe Grauen“ lauert. Nur so als Tip. Wohlriechende Menschen werden an der Bar eher wahrgenommen als kleine Stinkies. Auf der Matte kommt man noch früh genug ins schwitzen. Das man nach dem Sex duschen sollte ist wohl allen klar. ?!
-Alkohol
lockert ein wenig auf. In den meisten Clubs sind die Getränke kostenlos. Das sollte kein Grund sein sich vollaufen zu lassen. Betrunkene Swinger sind schnell auch einsame Swinger. Ein Glas Sekt zur Einstimmung sollte aber durchaus drin sein.
-Kontaktaufnahme an der Bar
Meist ergibt sich ein Gespräch von ganz alleine. Einzelne Männer starten die Konversation gerne immer wieder mit dem Satz: „Seid ihr das erste mal hier?“ oder „Wart ihr schon öfter hier?“ Nach dem 200. mal kann selbst das heisseste Paar diesen Satz nicht mehr hören. Ideenreichtum ist hier also genauso gefragt wie in der Disco. Übrigens: Keine Angst. Jeder war einmal das erste Mal im Club. Die Bauchschmerzen die ihr vielleicht habt, die hatte jeder.
• Und wenn ich jemanden treffe den ich kenne?
Ganz klar: Wenn Ihr euren Chef, Nachbarn oder Klassenlehrer trefft: Kein Thema. Der ist ja auch da. Falls ihr Prominente trefft, wie es in großen Clubs ab und zu schon mal vorkommt, dann lasst sie in Ruhe und tut so, als würdet ihr sie nicht kennen. Viele Promis sind Swinger und ich habe schon einige getroffen. Die Legende geht, das eine Talkshowmoderatorin deren Sendung früher auf RTL zu den ersten dieses Formates gehörte, einen Club in ihrer schweizer Heimat fluchtartig verließ, weil sie auf der Matte um Autogramme gebeten wurde.
• Angeber
Im Club sind alle gleich. Von der Putzfrau bis zum Generaldirektor fallen nicht nur alle Standesdünkel, sondern auch alle Statussymbole. Wer mit seinem reichtum protzt, der wird es schwer haben. Natürlich unterhält man sich auch über den Beruf des anderen. Man sollte Protzereien aber von vorne herein vermeiden. Auf der Matte sind alle gleich. Da spielt das Jahreseinkommen weniger eine Rolle...!
• Auf der Matte
Verzieht sich ein Paar auf die Matte und bittet niemanden mitzukommen, dann sollte man, wenn überhaupt, in einem angemessenen Abstand folgen. Paare die keinen Kontakt wünschen gehen in abschließbare oder „geschützte“ Räume, oder legen sich so zur Wand, das man beim hinsehen bereits erkennen kann: Die wollen alleine bleiben. Denn auch das ist gutes Recht eines jeden Swingers. Man kann durchaus mit seiner Partnerin / seinem Partner schlafen, ohne jemanden als Zuseher oder Mitspieler zu dulden.
Liegt ein Paar auf einer Matte, so kann man sich „herantasten“ und abwarten, ob eine Einladung kommt. Dies funktionierte früher folgendermaßen:
Paar A liegt auf der Matte und spielt mit dem eigenen Partner. Paar B liegt daneben. (Oder Mann B als Einzelperson. Egal) Mann B legt Frau A die Hand auf die Schulter.
Wohlgemerkt: AUF DIE SCHULTER! Nicht auf die Brüste, nicht zwischen die Beine. Schiebt Frau A die Hand fort, dann ist die Hand wegzunehmen und das Feld ist zu räumen. Eine Frau / ein Paar das mit Euch keinen Kontakt wünscht wird seine Meinung nicht ändern. Versucht ihr es ungefragt doch, dann riskiert ihr Hausverbot (und Prügel von Mann A – eventuell)
Lässte die Frau jedoch die Hand auf ihrer Schulter zu, so kann das durchaus als Einladung verstanden werden. Die Hand kann nun wandern. Allerdings ist diese Einladung überhaupt kein Freibrief. Die Frau ist im Club stets Chef und kann natürlich jederzeit den Mann (oder natürlich auch die Frau) in die Schranken weisen.
Nicht jedes Paar macht den Partnertausch auch mit Verkehr. Auch darauf sollte Rücksicht genommen werden. Einfühlungsvermögen ist also gefragt!
• Kondome
Sollten Pflicht sein. Die niedrigsten Aidsraten gibt es unter Swingern. Mit gutem Grund. Analverkehr wird in den meisten Clubs nicht gerne gesehen, in einigen wird er sogar mit Hausverbot bestraft. Männer die sich die Kondome im letzten Moment abstreifen gibt es leider immer wieder. Hier sollte das Hirn über die Geilheit siegen und der Mann des Hauses verwiesen werden. Selbstmörder haben im Club nichts verloren.
Fallen euch noch weitere Regeln ein? Kann ja sein, das ich was vergessen habe.
Ich denke, wer sich an diese Regeln hält wird viel Spaß in Clubs oder bei privaten Treffen haben. Sex ist Spaß und soll Spaß machen. Allen beteiligten.