„wie viel raum nimmst du dir zur kommunikation“
grüsse euch,
als es mir in der welt zu "laut" wurde, zog ich mich zurück und kommunizierte in ca. 3 jahren, ausser höflichkeiten beim einkaufen, und hin und wieder mal eine mail an famile/freunde, damit sie informiert waren, gar nicht...
dies geschah nicht bewusst, sondern es passierte einfach...
und es ist erst ein paar wochen her, da habe ich 6 wochen lange mit keiner menschenseele gesprochen ausser zu meiner eigenen (in schriftlicher form)
es gab allerdings eine einschränkung in diesen 6 wochen: ich war einem freund in einer gerichtlichen angelegenheit behilflich, und so habe ich an diesem termin für ihn gesprochen
deswegen stellt sich für mich eher die frage nach der generellen kommunikation…
ich denke, dies kann man auf sehr unterschiedliche arten ausleben…
chaten ist ja heute auch eine form der kommunikation, obgleich man nur schreibt (wie früher briefe)… ohne zu sprechen…
oder ging es dir hier kamuel tatsächlich um das ausgesprochene wort zu einer anderen person?
ich rede (in schriftlicher form) viel mit mir selber…
ich kann auch mit mir selber schriftliche dialoge führen, stellte ich fest… in dem ich einfach in die unterschiedlichen rollen „schlüpfe“, dies passierte mir einfach so… aus dem bedürfnis heraus tatsächlich mit einem mir geliebten menschen zu reden, der aber mit mir nicht reden möchte…
früher habe ich viel mit menschen gesprochen…
zwischenzeitlich stellte ich fest, dass ich es gar nicht brauche…
denn alles was ich brauche befindet sich in mir…
ich muss nur in der lage sein, es hervorzuholen, wenn ich das möchte…
ich schrieb mal folgendes zu dem thema:
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alles ist individuell
und
alles ist teil eines ganzen
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also trägt alles alles in sich
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und wenn
alles nichts ist
und
nichts alles ist
dann
kannst du
nun getrost die augen schliessen,
denn hier steht nichts,
was für dein seelchen neu wäre
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falls du doch weiter liest,
dann hoffe ich,
DU
wirst obiges selber erkennen,
du brauchst dafür nur dein herz zu öffnen
und deine augen wieder zu schliessen *lächel
(essays by my self)
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oder eine andere formulierung für obiges:
Wenn ich mich und/oder andere mal fragen sollte:
"Wie bestimmt man die Stunde, in der die Nacht endet und der Tag beginnt?"
Manch antwort könnte lauten:
"Vielleicht ist es der Moment, in dem man einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?"
oder
"Oder vielleicht dann, wenn man von weitem einen Dattel von eine Feigenbaum unterscheiden kann?"
Meine antwort würde lauten:
"Es ist dann, wenn wir unsere Herzen öffnen,
und nicht nur auf,
sondern auch
IN
etwas/jemanden
anderes/anderen
uns selber
hineinsehen
und dort
UNSERES GLEICHEN
erkennen.
Bis dahin ist die Nacht noch bei uns."
(zugegeben, von mir etwas abgeändert, die freiheit nehm´ ich mir*lächel)
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und ich glaube so ist es auch mit gesagten worten…
dient die kommunikation nicht eher dazu, eigene unsicherheiten, defizite, et cetera auszugleichen, zu kompensieren…
möchte man sich vielleicht durch kommunikation auch bestätigung eines gegenübers „einholen“…
auch das befragen von menschen über ihre und anderer befindlichkeiten ist so eine sache…
ich mache öfters mal ein spiel…
ein spiel weil ich feststellte, das meist gesagte von menschen ist nur einfach um zu reden… zu sagen haben nicht viele menschen etwas, glaube ich…
nicht weil sie vielleicht ein wirkliches interesse an ihrem gegenüber hätten… vielemehr dient oft ein fragen anderer über ihre befindlichkeit dazu, entweder in kontakt zu treten, weil man mit sich nicht alleine sein möchte… man fühlt sich einsam… oder eben auch um kontakt zu knüpfen… abzutasten, in wie weit das gegenüber „interessant“ sein könnte für eigene „zwecke“ …
und ja, mir ist bewusst, dass ich mir mit solchen aussagen, keine freunde mache… denn wenn man sich noch nie wirklich mit dem thema auseinandergesetzt hat, dann klingen meine worte sehr hart… um nicht zu sagen fast ungerecht…
ich erläutere hier gerne wie ich es feststellte… durch mein spiel (ich gebe zu, es war kein bewusstes spiel zu anfang, es passierte einfach)…:
wenn ich gefragt werde: „wie geht es dir?“
dann antworte ich inzwischen meist: „danke der nachfrage und wie steht es mit deiner befindlichkeit?“
und zu 99% aller fälle kommt zurück: „danke auch gut“
dabei hatte ich zu meinem befinden keinerlei aussage damit getroffen, aber das gegenüber fühlt sich bereits in einem gespräch…
damit will ich sagen, dass die meisten menschen so mit sich selber beschäftigt sind, dass es kaum raum/platz für einen gegenüber gibt…
und wenn ich nun deine frage oben umformulieren würde für mich, würde sie lauten:
„wie viel raum nimmst du dir zur kommunikation“
damit ist es auch keine suggestivfrage…
und ich würde dir antwort:
im moment noch sehr viel raum täglich, um es in stunden zu fassen, müsste ich wohl sagen, ca. 24 std.…
24 std. deswegen, da ich denke und träume (daher konnte ich an deiner umfrage nicht teilnehmen, weil dies antwort nicht ankreuzbar ist)
und gedanken und träume sind für mich auch kommunikation…
kommunikation mit mir selber oder auch durch dialoge (innerlich) mit anderen und auch mit meinen eigenen diversen inneren anteilen…
vielleicht würde ich mir wünschen, dass ich weniger/bis gar nicht irgendwann kommuniziere, denn dann wüsste ich, glaube ich, ich bin „ganz angekommen“
angekommen bei mir… in meinem „sein“… ohne all diese gedanken…
ohne kommunikation…
aber ich weiss es nicht, weiss heute nicht, ob ich mir das wirklich wünsche…
und ich glaube eines:
ich glaube das wort, und auch die vielen neuen wörte, die ja auch immer mal wieder kreiert werden… dienen eher dazu menschen „unselbstständig“ zu machen…
sie immer weiter von sich selber zu entfernen…
so sind sie auch viel leichter beeinflussbar… berechenbar…etc…
und haben wir doch alle schon oft die erfahrung gemacht:
wir sprachen etwas – bestimmte worte -, weil wir uns mitteilen wollten…
unser gegenüber begriff aber etwas ganz anderes, etwas ganz anderes, als wir meinten…
r.m.rilke formulierte es mal für mich so treffend:
Ich fürchte mich so sehr vor Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dies heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, Ihr Spiel und ihr Spott,
sie wissen alles was wird und was war;
Kein Berg mehr ist ihnen wunderbar;
Ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren:
Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich doch so gern.
Ihr rührt sie an:
Sie sind star und stumm.
Ihr bringt mir alle Dinge um.
herzlichst only I