Es gibt höchsten die Flucht vor dem Erkennen warum ich in einer Beziehung aushalte die mir vermeintlich oder tatsächlich nicht mehr das gibt was mir wichtig ist.
Oder die Erkenntnis warum ich immer wieder neue Partner brauche, suche die mir zwar diese herrlichen Schmetterlinge im Bauch verursachen aber darüber hinaus nichts emotional stabiles geben können.
Sich selber zu hinterfragen,seine Gefühle,seine Verhaltensmuster,die oftmals ja auch aus Kindheitserfahrungen resultieren und sich wie ein roter Faden das gesamte Leben in den Beziehungen durchziehen,ob man das glauben mag oder nicht,haben mir persönlich zumindestens so einige,wenn auch sehr schmerzhafte Erkenntnisse über mich selber geliefert.Sich den inneren Dämonen zu stellen bedarf Mut,sich seiner eigenen Unzulänglichkeiten bewußt zu werden,sich selber den Spiegel vorzuhalten ist eine verdammt harte Angelegenheit.
Aber dennoch denke ich,dass sich das alle mal lohnt.Für einen selbst in allererster Linie,aber auch für künftige Partnerschaften.
Diese Community hier,die Forenbeiträge,die kontroversen Meinungen haben auch mir sehr viel geholfen,mich selber zu reflektieren,mich Wahrheiten zu stellen,vor denen ich früher mehr als gerne geflüchtet bin.
Scheiße,so manches Mal habe ich schon hier vor dem PC gesessen und einfach nur geheult,weil ich wieder mal ein Puzzleteil zu meinem Ich durch den einen oder anderen Beitrag gefunden habe,der in das Gesamtbild reinpasste und ich andere Puzzleteile,die meiner illusorischen Vorstellung von mir entsprachen,beiseite legen mußte.
Selbsterkenntnis ist schmerzhaft,fast immer.Dennoch reift man daran,zumindestens habe ich irgendwie das Gefühl,dass tut es und erfüllt einen Zweck,auch wenn ich den großen Masterplan ICH vermutlich nie in seiner ganzen Komplexität erkennen werde.
Ist es nun ein Fehler,sich so mit sich selber zu beschäftigen?Seine Baustellen aufzuarbeiten?Macht es einen nicht dadurch sogar noch mehr zum Egomanen?
Ich weiß es nicht,wirklich nicht.
War ich früher glücklicher,als ich abgelenkt war durch Familie,Job,dem täglichen Einerlei eine langjährigen Beziehung,den gesellschaftlichen Normen,denen ich mich wie ein Lemming untergeordnet habe,dem ich meine individuellen (und vor allen auch sexuellen) Wünsche und Träume und Fatasien geopfert habe,mich gar nicht so viel mit mir selber beschäftigen konnte,oder war das alles dadurch nur gedeckelt,übertüncht,ne Flucht sich nicht mit sich selber beschäftigen zu müssen?Oder mit den Problemen,die in der Beziehung bestanden,eben WEIL o.g. Wünsche/Träume/Fantasien mit eben jenem Partner nicht umgesetzt werden konnten,da keine Kompabilität,trotz REDEN REDEN REDEN,was nicht immer das Allheilmittel ist,wenn es den anderen niemals erreicht,weil er/sie wie ne Wand blockt?
Mein Freund sagt oft zu mir: "Du grübelst zuviel,über Dich.Lenke Dich ab,womit auch immer".
Aber wäre das nicht wieder ne Art von Flucht,vor mir selber?
Die meisten Beziehungen,langjährige vor allem,scheitern aus meiner Sicht daran,dass einer der Partner sich verändert,weiterentwickelt,während der andere stagniert,mit den Veränderungen des anderen nicht klar kommt,sich nicht verändern kann oder will.Keine neuen Impulse für die gemeinsame Sache zuläßt.