Viele Ängste sind unbegründet, Spinnenphobie, Höhenangst, Flugangst. Naja - meistens unbegründet ^^
Wenn ich einfach so über den Tod nachdenke, weiss ich und hab ich auch akzeptiert, dass ich irgendwann tot sein werde, nicht mehr existiere. Ist einerseits völlig klar, andererseits find ich es irgendwie unvorstellbar, irgendwann einfach nicht mehr da zu sein.
Das äußert sich manchmal auch in Träumen. Seit meine Mutter letztes Jahr gestorben ist, hab ich hin und wieder Träume vom Tod - ein Psychologe hätte sicher Freude an der Traumdeutung.
Ich träume dann, dass ich aus irgendwelchen unumstößlichen Gründen am nächsten Morgen sterben muss, obwohl ich jung bin und es mir gut geht. Ich träume, dass ich in einen Sarg gelegt werde, wo ich sterben muss, einmal wars auch ein Krematorium oder so, wo man normal eingeäschert wird. Im Sarg ist auch meine Mutter - mit Verwesungserscheinungen - , und sie sieht mich an..
Wie im normalen Leben akzeptiere ich im Traum, dass ich sterben muss, aber wenn es dann wirklich zur Sache geht, wenn ich in den Sarg steigen soll und er zugemacht wird, oder auch schon davor, überfällt mich eine echte Angstattacke. Kann ich jetzt im Wachzustand kaum nachfühlen geschweige denn beschreiben, aber es kommt eben immer der Zeitpunkt, an dem ich wirklich _verstehe_, dass mein Leben dann zu Ende ist, am nächsten Morgen, und ich fange an hysterisch zu weinen. Mir wird dann die Endgültigkeit irgendwie klar. Dass ich nur noch wenige Stunden zu leben habe und mir selbst bewusst bin, danach nicht mehr.
Ich gehe zu Leuten um mich rum, die da sind um mich zu verabschieden und frage, ob es wirklich nötig ist, dass ich sterben soll.
Dann wache ich immer auf und bin froh, dass ich nicht morgen sterbe oder ich es zumindest nicht weiss.
Ich glaub, die Angst vor dem Tod ist teilweise eher die Angst vor dem Nicht-Existieren. Ich merke immer wieder, wie ich mir den Tod doch eher als eine nicht endende Hölle des Unbewussten vorstelle - ein ewiges Dahinsiechen mit den traurigen Gedanken an das Leben, das ich nicht mehr lebe. Man stellt sich Tod mangels einer besseren Erklärung für das Nicht-Existieren - was ja kein Lebender jemals erlebt hat - immer irgendwie als eine endlose Schwärze vor, wo nichts ist. Und das erscheint mir wie eine Hölle.
Aber der Gedanke ist ja natürlich falsch, denn man stirbt und dann gibt es keine Schwärze oder sonst was, sonder man hört auf zu existieren, es gibt kein Ich mehr und alle Ängste vor der Schwärze sind unwichtig.
Meine Mutter war gläubige Christin und hatte großen Halt durch ihren Glauben - sie hatte 13 Jahre lang Krebs und musste sich mit ihrem Tod oft und lange befassen. Der christliche Glaube besagt, dass man nach dem Tod aufersteht, und meine Mutter hat das auch geglaubt. Sie sagte oft, dass sie sich eigentlich auch darauf freut, das Leiden hinter sich zu lassen und bei Jesus zu sein.
Als sie dann starb, hatte ich ihre Ansicht irgendwie sehr verinnerlicht. Irgendwie stellte ich oft fest, dass ich schon wieder dachte, dass sie zwar nicht mehr hier ist, aber dafür woanders. Es war dann für mich immer ziemlich schmerzhaft mir zu sagen, dass das IHR Glaube war und nicht meiner, und dass sie nach meinem nicht vorhandenen Glauben WIRKLICH ihre letzten Atemzüge getan hat (ich war dabei) und im jungen Alter von 53 wirklich in diese schreckliche Schwärze übergegangen ist und nicht glücklicher ist als früher, sie ist nämlich gar nichts mehr..
Lange Rede, überhaupt kein Sinn ^^ Ich denke, ich habe wohl schon ziemlich Angst vor dem Tod, irgendwie, aber zum Glück bleibt es normalerweise beim akzeptierten Hintergrundwissen, dass jeder mal stirbt, ohne sich richtig ins Bewusstsein zu drängen.