Asket, kuck doch mal hier ...
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez und gib HIV ein. Das sind die gesammelten Daten zur bisherigen Forschung seit Verbreitung des Internet. Diese Datenbank ist öffentlich, die Artikelzusammenfassungen auch. Du brauchst die 213864 Artikel nicht zu lesen. Ein bis zwei Reviews dürften reichen ...
Wie wärs z.B. mit
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20643738, da sind die entsprechenden Originalarbeiten verlinkt und es behandelt die heute bekannte Tatsache, das SIV (Simian Immunodeficiency virus, also die Affenvariante) sehr viel älter ist als HIV und dort die selbe Erkrankung auslöst. Inklusive der Gründe. Die Enticklung der HIV-Gene, der Proteine, der ganze Kram. Aber natürlich forschen wir die ganze Zeit am eingebildeten Objekt, logisch. Und ich konstruiere seit Jahren etwas, was es gar nicht gibt, wenn ich meine Gentherapie-Konstrukte modifiziere ...
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20609987 hier hast Du eine gute Zusammenfassung zum Thema Therapie, welche Mittel, was genau machen die, welche der Gene und Proteine beeinflussen sie, welche Probleme gibt es.
Und da
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20507048 ist eine aktuelle Zusammenfassung zum Thema HIV-Diagnose und Erstbehandlung.
Nur für den (unwahrscheinlichen Fall), daß Du Dich mit den (leider komplizierten) Fachinformationen auseinandersetzen möchtest und nicht nur mit Verschwörungstheorien. Aber da Du meinen ersten Beitrag schon nicht zur Kenntnis genommen hast, dürfte das für die Katz sein ...
Und zum Thema: jedem, was er verdient. Das ist leider im Fall von HIV nicht so einfach. In Südafrika hat der dortige Präsident Mbeki hat sich von diesen HIV-Leugnern beeinflussen lassen und öffentlich und aggressiv dafür geworben, daß es kein HIV gäbe und HIV-Medikamente nicht einzusetzen. Eine AIDS-Beratungskommission (die Erkrankung der Immunschwähe lässt sich ja nicht wegreden) für die Regierung wurde mit HIV-Leugnern besetzt, die Folgen für das Gesundheitssystem waren entsprechende ... Auch Gambias Präsident rät offen davon ab, HIV-Medikamente zu nehmen, das wäre Gift und HIV eine Lüge. In den wenigen Ländern in Afrika, in denen die Regierung Aufklärungskampagnen startete, um die Ausbreitung zu stoppen, war das mit deutlich verringerten Fallzahlen verbunden. Gut zusammengefaßt:
http://www.spiegel.de/spiege … algeschichte/d-51661390.html
Das Problem beginnt also bereits damit, daß die Leute nicht wissen, was los ist, damit können sie sich eben auch nicht schützen. Außerdem ist die Ablehnung der Kondome durch die Kirche dort ausgesprochen wirksam, da viele der Menschen stark religiös sind und die katholische Kirche nun mal Zentren zur Bildung und medizinischen Versorgung betreibt, also eher an die Leute heran kommt. Das heißt nicht, daß ich gegen die katholische Kirche bin, ich beschreibe nur die Dynamik, die die Kondomablehnung mit sich bringt.
Ferner sind viele afrikanische Männer nicht bereit, Kondome zu benutzen und häufig stehen diese auch nicht zur Verfügung. Ich habe vor 12 Jahren in Tansania mal einen (evangelischen) Pfarrer angesprochen auf dieses Problem. Dem war es - obwohl wir ein gutes Verhältnis hatten - schon massiv peinlich, daß ich als Frau das Thema anschneide. Er meinte, Kondome wären nicht so gern gesehn bei Männern und wollte nicht weiter darauf eingehen. Wenn man weiß, wie patriarchalisch diese Länder oft strukturiert sind (in Tansania z.B. dürfen die Frauen nicht mal mit den Männern essen, sondern müssen sich nach dem Kochen zurückziehen und bekommen dann den Rest, gleichberechtigte Diskussionen mit Männern sind undenkbar) kann man sich vorstellen, wie wenig Frauen in Sachen HIV-Schutz ausrichten können. Deswegen die starken Anstrengungen, Frauenkondome und Vaginalgele vorwärtszutreiben, damit sie der fehlenden Bereitschaft der Männer, Gummis zu benutzen, nicht ausgeliefert sind.
Und last but not least ... in Südafrika ist die Vergewaltigungsrate unglaublich hoch. Aus welchen Gründen auch immer ist dort Vergewaltigung ein gesellschaftliche akzeptiertes Verhalten. Ein Viertel aller Männer geben an, schon Frauen vergewaltigt zu haben, 30% aller Südafrikaner geben an, daß ihre erste sexuelle Erfahrung eine Vergewaltigung war. Nach Studien des Medical Research Council (MRC) ist jeder Fünfte der Vergewaltiger HIV positiv. Die Nichtregieungsorganistion CIET Trust hat 1200 Schüler unter 18 befragt und 40 Prozent (!) gaben an, bereits mindestens einmal vergewaltigt zu sein. Ein Fünftel davon von ihren Lehrern. Auch da ist die Aussage "jedem seins" wie ich finde ausgesprochen menschenverachtend und an der Realität vorbei.