Hausverbot??
Ich finde Sean Sirions Kommentar, dass bei Sex zwischen Männern selbst auf Swinger-Partys Hausverbot drohen kann, ziemlich erschreckend. Habe in Deutschland bisher keine derartigen Veranstaltungen besucht und kann da also nicht aus eigener Erfahrung sprechen... Wie haben die anderen das bisher erlebt?
Es fällt schon auf, dass die Option prinzipiell nicht mitgedacht zu werden scheint. Selbst bei den dann doch sehr offen erscheinenden Veranstaltern, z.B. vom Insomnia, ist das heterosexuelle Verlangen wohl die Norm; zumindest, wenn man nach ihren Party-Beschreibungen und Bildern geht. Das schade zu nennen, wäre untertrieben.
Natürlich gibt es genügend Männer, die sich als hetero identifizieren und mit anderen Männern nichts anfangen können/wollen (dazu gab es ja auch in dem Thread schon genügend Kommentare). Der springende Punkt hier: Es gibt immer auch genügend Leute des
anderen Geschlechts, die man als hetero-/bi-sexuelle Person nicht anziehend findet. Die kann man/frau ja auch "abwehren" (alles kann, nichts muss-Prinzip). Wo liegt also das Problem? Macho-Kultur, Angst vor "Verlust der Männlichkeit", Herabsetzung der Frau/der penetrierten Person... Ist doch albern.
Genauso albern, übrigens, wie "Ekel" vor z.B. zwei sich küssenden (oder auch mehr zur Sache gehenden) Männern. Jetzt mal ernsthaft, liebe überzeugte Heteromänner. Wenn ihr einen Mann und eine Frau seht, die sich küssen, und ihr findet ihn sowieso nicht und sie auch nicht attraktiv: Ekelt ihr euch dann auch? Nein? Ist für euch die Vorstellung, eine für euch absolut nicht attraktive und sexuell nicht interessante Frau zu küssen (via Projektion in den Mann) aus irgendwelchen Gründen weniger "ekelhaft" – nebenbei bemerkt eine ziemlich beleidigende Aussage, egal, gegen wen – als wenn es ein Mann ist, den ihr wohlgemerkt nur seht?
Ich möchte damit niemanden angreifen, sondern nur zum nachdenken anregen. Häufig sagen und denken wir Sachen, "weil das halt so ist", und vor allem zwischen Männern, die sich gegenseitig ihre Heterosexualität geradezu beweisen müssen (warum auch immer). Da findet man unter vier Augen schnell heraus, dass derjenige, der eben noch lautstark seinen Ekel gegenüber Männersex geäußert hat, eigentlich gar kein Problem damit hat, sondern es sich einfach nur für sich nicht vorstellen kann. Ein gewaltiger Unterschied!