Es ist tatsächlich so, dass Alkohol enthemmt. Das heißt im Klartext, dass wir unter Alkoholeinfluss unser Handeln nicht mehr kritisch bewerten. Wer im Internet von sich selbst schon mal Fotos fand, wie er in Unterhosen auf einer Kneipentheke stand, wird wissen was ich meine.
Ethanol ist eines der effektivsten Nervengifte überhaupt. Dass Mann dadurch länger oder intensiver kann, ist ein Märchen, eher das Gegenteil ist der Fall. Allerdings wirkt Alkohol in geringen Mengen sehr wohl anregend, aber die Grenze bevor die Kurve steil nach unten rauscht ist verdammt schnell überschritten, ich rede von wirklich keinen Mengen.
Das Verhalten andere Menschen gegenüber einem Abstinenzler ist ein vielschichtiges Thema. Ich dachte auch mal, dass ich mein Nichttrinken irgendwie wortreich und plausibel erklären müsste. Muss ich aber nicht. Im Restaurant stellt sich die Frage sowieso nicht, wenn ich am Ende keinen Amaretto haben will, dann nimmt der Kellner das Ding wieder mit. Da gibt es keinen Kommentar und auch kein Getuschel in der Küche, so etwas ist nämlich normal, das vergessen viele inzwischen. Es ist völlig normal keinen Alkohol zu trinken, wir blenden das nur aus, weil wir ständig von Leuten mit Bierflasche in der Hand umgeben sind.
Auf einer Party ist das schon schwieriger, besonders dann, wenn es sich um Kollegen oder Verwandte handelt. Die möchten nämlich gern die Zusammengehörigkeit manifestieren und da stört es ein bisschen, wenn einer nicht mittrinken will. Das ist etwa so, als wenn die Klasse geschlossen eine Schulstunde schwänzt und nur der Streber nicht mitmachen will.
Wenn mich bei solchen Feten einer fragt, warum ich nichts trinke, ist meine Antwort für gewöhnlich:"Weil ich nicht muss."
Gut, das kann man nicht immer bringen, aber wenn man Bock auf eine angeregte Diskussion hat, funktioniert das prima.
Und nun zum Thema ob Frauen es suspekt finden, wenn man ihnen nüchtern entgegentritt. Kommt drauf an, wo man sich befindet. In einer Dorfdisco sind die Typen natürlich am coolsten, wenn sie mit Wodka-Fahne und brennender Kippe vom Kotzen kommen und dann im Buswartehäuschen rumknutschen.
Eine erwachsene Dame hingegen macht es in aller Regel nicht unbedingt an, wenn man sie mit Bierdunst im Atem anspricht. Viele mögen es tolerieren, aber richtig toll finden sie es nicht. Brief und Siegel darauf. Der Grund ist einfach: Keiner mag das. Wenn beide einen im Tee haben, spielt es keine große Rolle, aber wenn nur einer was getrunken hat, empfindet es der andere als unangenehm, das ist nun mal so.
Haucht mal ein Kind an. Dann wird es die ungeliebte Wahrheit aussprechen: "Ihhh, du stinkst!"
So sieht's aus, Freunde.