Mythos Venusfalle

Selten, aber das kam vor.


Das ist nicht nur übertrieben, sondern falsch - es war nämlich gar nicht meine Intention. Also keine Berechnung, die darauf abzielte, ihn in eine von mir gewünschte Richtung zu steuern. Zumal er nicht der Grund für meine Müdigkeit und schlechte Laune war. Ich war einfach nur zu müde und konnte mich gleichzeitig nicht entspannen.

Das, wovon du gesprochen hast, ist aber eine bewusste, vollkommen heimtückische Strategie. Jemandem Sex zu "kürzen", um ihn zu manipulieren?! - Wohl höchstens, wenn ich ihn loswerden will. Aber dann entspricht es ja auch meinen realen Bedürfnissen, wenig bis gar keinen Sex mit ihm zu haben. Wenn ich ihn behalten will, ist das aber kaum zu empfehlen.

Es wird ja dann auch weniger von diesem Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet - das heißt, man entfremdet sich körperlich und emotional voneinander.

Wo liegt bei dir die Falle in meinen Worten? Ich hatte vor Jahren eine Beziehung die als reine Sexbeziehung anfing.Erst war ich diejenige, die dann irgendwann mehr darin gesehen hat (was er übrigens erfuhr) und irgendwann ging es ihm genauso.Wir blieben einige Jahre zusammen.

Igendwann flachte es bei mir ab, was ich ihm dann auch gesagt habe.Dennoch waren seine Gefühle nicht mehr zu bremsen.Das ist bis heute so.Ich spiele mit offenen Karten und er weiß das bei mir die Luft raus ist.

Anstrengend ist es weil da dennoch diese Gefühle von Freundschaft sind und ich ihm ja nicht extra weh tun will.

Dennoch würde ich mich niemals so von vornherein beschränken, indem ich sage:Sobald ich mich in ein rein sexuelles Verhältnis verliebe, ist es aus...ich würde das ansprechen und wenn er mit diesem Wissen klar kommt gäbe es für mich keinen Grund ihn trotzdem zum Teufel zu jagen.

Dann kann ich ja gleich einen Vertragsfick eingehen...

Ich glaube das die meisten Menschen einfach zuviel Angst vor ihren Gefühlen haben und davor die Kontrolle zu verlieren und deshalb so agieren.

Genau, noch nie hat eine Frau Sex eingesetzt um ihren Willen zu bekommen...


Spaß Beisete:

• Wohl höchstens, wenn ich ihn loswerden will. Aber dann entspricht es ja auch meinen realen Bedürfnissen, wenig bis gar keinen Sex mit ihm zu haben. Wenn ich ihn behalten will, ist das aber kaum zu empfehlen.
Es wird ja dann auch weniger von diesem Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet - das heißt, man entfremdet sich körperlich und emotional voneinander.

Das man sich aufgrund von Sexmangel emotional und körperlich entfremdet, dass würde ich nicht sagen, schon gar nicht weil das Oxytocin fehlt, dann hätten viele Frauen mit Orgasmusproblemen wohl auch grundsätzlich Beziehungsprobleme.

Und auch meine Erfahrungen bestätigen eher, dass dosierter Sexentzug die Abhängigkeit vom Partner und damit auch so etwas wie die Bindung fördert. Ist nicht schön, aber die Realität.

Ich bin nun mal in einer langjährigen Partnerschaft und wenn sich dann eine Frau in mich verliebt mit der ich eine Affäre habe, dann überlege ich mir schon ob ich diese Affäre aufrecht erhalte.

So lange man befreundet ist und zusammen unverbindlichen Spaß hat, so lange ziehe ich einen Nutzen aus dieser Verbindung. Verliebe ich mich in diese Frau oder sie sich in mich, kann der Aufwand/Nutzen-Vergleich schnell zu negativen Ergebnis führen.
Wenn es wahrscheinlich wird, dass eine Fickbeziehung mehr Schwierigkeiten und Komplikationen einbringt als Spaß, dann ist bei mir schnell der Ofen aus.

Dann hast du eine sehr monotone Erfahrung.
Ich kann mich doch auch unabhängig vögeln und bin daher nichtmehr emotional von der Beziehung abhängig, was nicht heißt, dass ich diese Beziehung dann nicht aufrechterhalten will.

Liebe und Schmerz sind doch irgendwo dasselbe, nur die Perspektive ist eine andere. Kennt ihr das Bild wo man entweder eine alte Frau sieht oder ein junges Mädel? Es ist ein und dasselbe Bild, aber dennoch mehrere Sichtweisen.

Und, meiner Meinung nach, dadurch enorm viel verpassen.
Wenn ich Angst vor meinen Gefühlen gehabt hätte, wäre ich vielen Menschen nicht näher gekommen. Ich habe viele Hochgefühle erlebt und auch viele Tiefen erfahren dürfen. Aber genau diese Erlebnisse haben mich bewegt und mir immer wieder Energie gegeben.
Es gibt eine Zeit der Freude und eine der Trauer.
Wenn man sich seiner Gefühle bewusst ist und sie nicht unerdrückt haben sie es, imho, schwerer einen zu steuern, weil da werden sie immer sein, man sollte sie auch leben können.

Das ist es, was mich so wundert an der Falle. Wer sich seinem Gefühl stellt sollte doch ausbrechen können, oder?

und ich frage dich, soll es heißen "auch auf" oder nur "auf" ???
Dein Satzbau offeriert mir das Rätsel seiner Bedeutung!

Aber ist das nicht die eigentliche Berechnung von Gefühlen? Worauf reduziere ich Gefühle von z.B. Leidenschaft , wenn ich jederzeit in der Lage bin, alles zu kontrollieren?


Venusfallen wären für mich die Frauen, die genau dies so zu begrenzen in der Lage sind.

Mir würde ich von vornherein sowas nicht antun wollen, da es meinem Verständnis vom Leben, Lieben und von Leidenschaft entgegenläuft.
Und Leidenschaft gehört sogar zu einer reinen Fickbeziehung für mich dazu.

Aber ich bin immer wieder fasziniert wenn es scheinbar doch gelingt

Ich lerne eben auch immer dazu.

das Verb "achten" entspricht in dieser Bedeutung so viel wie, diese Erfahrungen (wert)schätzen und nutzen...

Und der Spruch bedeutet in etwa, dass ich nicht jede Erfahrung am eigenen Leib gemacht haben muss um daraus schlau zu werden...

@*****ool


und deswegen ist es ja auch so einfach, dass Männer mit ihren zwei geliebten Frauen unter einem Dach leben...

Sorry, aber das Leben ist kein Ponyhof,
sollte es zwar sein, ist es aber nicht.

Was hat das mit Gespaltenheit oder Unmenschlichkeit zu tun?? Ich habe vielleicht eine(für mich) realistische Einstellung, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende....muss nicht jeder teilen.
Aber bitte auch nicht unreflektiert beurteilen.
Natürlich habe ich mich schon unglücklich verliebt in eine Sexaffäre....aber ich gehe dann lieber gleich, als die im thread hinterfragte Venusfalle auszuprobieren.

Dazu gehört aber erstmal auch das Zulassen und viele Menschen lassen es erst gar nicht darauf ankommen und schützen sich schon im Vorfeld ohne zu wissen (wissen zu wollen?) was ihnen vielleicht entgeht.

Sie sehen meist nur einen Berg, der sich auftürmt, wenn sie sich ihrem Gefühl hingeben, stellen.

Ich weiß wovon ich da spreche, denn ich habe es teilweise ebenso gemacht.



Aber liegt das nicht an jedem Einzelnen seinen eigenen Ponyhof zu verwirklichen...zumindest den Versuch zu wagen?

...musst du auch nicht....und ich sehe darin keine Selbstbeschränkung.

Du hast da das mit dem "Leben der Gefühle" in die Richtung "Leben seiner Gelüste" interpretiert.
Vielleicht eine Möglichkeit, aber nicht meine.
Ich lasse meine Gefühle zu, was nicht heißen mag, dass ich sie auch mit allem damit Verbundenen ausleben kann. Das sind zwei paar Schuhe.

Du kannst jemanden "lieben", ohne dass Du jemals die Chance hättest ihm nahe zu treten.

Und es sollte, imho, auch keiner sein. Wäre zu einfach und langweilig.

Ich lebe mit meinen Gefühlen, lasse sie zu und erlebe sie. Auch angesichts der Tatsache, dass ich sie nicht immer ausleben kann, was wiederum schmerzt. Aber so ist es.

Und ja, es stimmt, dass man nicht jede Erfahrung gemacht haben muss, um daraus schlau zu werden. Aber eines kann man dann sicher nicht sagen, nämlich wie es sich anfühlt.

Ich kann mir ziemlich gut ausrechnen, wie meine Frau auf eine Fickbeziehung mit einer anderen reagieren würde...



Ich denke, wer in sein Leben keine Entscheidungen treffen kann, für den trifft meist das Leben die Entscheidungen und dann meist nie die passenden.

Bei weitem kann ich nicht alles kontrollieren, jedoch kann ich versuchen wenigstens mich unter Kontrolle zu haben.

Hau dir mit einem Hammer auf deinen Mittelfinger der linken Hand. Es ist nicht ganz das Gleiche, als wenn du dir mit einem Stein auf einen anderen Finger hauen würdest, aber es vermittelt doch einen recht gut Eindruck...

Ich fände das Leben unglaublich farblos wenn ich mich immer unter Kontrolle gehabt hätte.Dadurch wären mir eine Menge sehr schöner intensiver Erfahrungen entgangen, natürlich habe ich auch Fehlschläge erlebt.

Und ich habe oft für das gekämpft was mir wichtig war, habe versucht über meinen eigenen Schatten zu springen, umzudenken, den anderen zu verstehen.Dadurch habe ich gelernt und lerne immer noch.

Es birgt ein Risiko. Das wird niemand abstreiten...

So lebt halt jeder, was er für richtig hält.

Hast Du schon in die Richtung mit ihr gesprochen?
So manch ein Mensch ist für eine Überraschung gut.

Ja, Du kannst es versuchen.

Kopfmensch? Ja, das kenn ich.

Das Leben hat mir in einem einzigen Augenblick die Stärke von Gefühlen gezeigt. Und auch, was meine Kontrolle wert war. Das auslösende Gefühl war ein schreckliches und das Gefühl der Erkenntnis wahrlich kein gutes... Aber seitdem kenne ich meine Grenzen genauer.
Ich, für mich, habe gelernt, dass Kontrollieren nicht Unterdrücken sein muss...
Ich lebe inzwischen mit meinen Gefühlen, nicht gegen sie und sie lassen sich so einfacher von mir in die Richtung lenken, dass ich gut mit ihnen leben kann.

Fallen kann man, imho, nur entgehen, wenn man sie erkennt. Gefühlsfallen kann man nicht rational erkennen.

Inkorrektes Beispiel.
Wie fühlt sich ein Kobrabiss an?

was das mit Gespaltenheit zu tun hat, schreibst du ja selbst ein paar Zeilen weiter: Es ist dir "passiert" - und es war ungücklich und hat Schmerz gebracht

Also läßt du es jetzt nicht mehr zu und in dem Sinne spaltest du es ab - ziehst also die NOT-Bremse zur Schmerzvermeidung, falls du merkst da "passiert" mehr.

Das ist eine Möglichkeit damit umzugehen...

Die andere (meine) ist eben schau'n wie man es willentlich zulassen kann aber den Schmerz erstmal aushalten und dann in weiterer Folge "transformieren". Dann tut auch nix mehr weh - oder höchstens in etwas sehnsuchtsvoll, schöner Weise.

Mit realistisch oder unrealistisch hat das beides nichts zu tun. Unrealistisch sind immer nur (falsche) eigene Erwartungshaltungen, die dann ganz sicher ent_täuscht werden.

@*****ich


Und die Frage ist da: innerlich, oder äußerlich ? Innerlich fühlt es sich gar nicht so nach "Kontrolle" an - für mich - mehr wie (De)Mut.

Wie sagt der Wiener Volksmund:
Wer sich retten tut, hat nur zum Untergang kan Mut

...wo habe ich das denn geschrieben??

naja, wenn's unglücklich war ?!

Oder willst du sagen, dass du zwar unglücklich (verliebt) warst, aber das waren keine (seelischen) Schmerzen

Und "passiert" schrieb ich, weil es eher weniger plausibel scheint anzunehmen, dass du willentlich dich absichtlich unglücklich verliebt hast.

Aber es gibt ja nix, was es nicht gibt ...

Also klär mich auf ...

Nach 16 Jahren kenne ich meine Frau doch schon ein wenig. Wir sprechen uns nicht mehr mit "Sie" an...

Also Er_Win... Du willst jetzt wirklich wissen "Wos a unglückliche Situation is?" "A Malheur quasi?" "Patschert halt?"

Wenn man sich kontrollieren kann beendet man es prophylaktisch bevor der Schmerz kommen kann.

So Telefonate beendet und was muss ich hier feststellen?

Zankapfel "Wer kann besser leiden, lieben, ehren oder kämpfen"

und was ist nun mit Venusfalle?

Mythos aufgegehoben oder bestätigt?

und bitte mit ner anständigen Begründung, denn das verlangt Chefin auf Seite 1 und 2 ausdrücklich.

oder auch

so und nun noch mal ran an die Tasten...