Frankfurter Buchmesse
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Es ist mal wieder so weit. Die Frankfurter Buchmesse
öffnet ihre Tore.
So möchte ich aus einer Buchkritik zitieren, die zwar
schon einige Jahre alt ist, jedoch an Aktualität nun
gar nicht eingebüßt hat. Sie war damals für mich der
Anlass, mir dieses Meisterwerk ins Regal zu stellen.
Noch heute ziehe ich es regelmäßig heraus, um mir
den literarischen Hochgenuss vor Augen zu führen...
„Die Frankfurter Buchmesse liegt nun drei Monate zurück, aber diese Zeit war erforderlich, das Angebot zu sichten, Wesentliches vom Überflüssigen zu trennen, Bedeutendes von Unbedeutetem zu scheiden.
Lassen sie mich aus der Fülle der wichtigen Neuerscheinungen ein Werk herausgreifen. Hier werden Dinge in Eindringlichkeit und Präzision beschrieben, die bisher in der schöngeistigen Literatur nicht zu finden waren.
Der Autor zieht es vor, anonym zu bleiben. Das überrascht, denn bei aller Offenheit zeigt das Werk eine ungewöhnliche Reinheit der Sprache, und man sollte nicht zögern, es gerade der heranreifenden Jugend in die Hände zu legen, um sie mit den ganz gewöhnlichen Vorgängen des Lebens vertraut zu machen.
Keine deutsche Fernsehanstalt hat es bisher gewagt, eine Leseprobe der zu Unrecht umstrittenen Stellen zuzulassen. Aber bitte urteilen sie selbst. Ich beginne auf Seite 294:
12.36 Uhr Germersheim ab
12.42 Uhr Westheim
12.46 Uhr Lustadt
Schon diese Stelle ist ein kleines Meisterwerk. Ein nur scheinbar harmloses Zeugnis für die bestürzende Sachkenntnis des Verfassers. Und kurz darauf steigert sich das Werk zu einem seiner vielen dramatischen Höhepunkte:
12.32 Uhr Landau ab
12.47 Uhr Anweiler
13.13 Uhr Pirmasens an
Das ist fein beobachtet: Jedermann weiss, wie peinlich solche Stellen gerade bei Literaten minderer Qualität wirken können.
Mit den Worten „in Saarbrücken Hauptbahnhof kann mit Anschluss nicht gerechnet werden“ schliesst das Werk.
Es sollte in keinem Bücherregal fehlen.“
Prinz_Valium