@ andy
Sowohl im therapeutischen Bereich, als auch im nahen familiären Umfeld kenne ich das nur zu gut. Mit "Mutterliebe" oder gar "bedingungsloser Liebe" hat das nach meiner Einschätzung überhaupt nichts zu tun.
dem stimme ich dir bedingungslos zu.
Von den Eltern aus gesehen finde ich das schon ganz schön raffiniert (es stellt sich die Frage ob es überhaupt so beabsichtigt ist?), denn sie können sich sicher sein, dass ihre Kinder immer für sie da sein werden und sie z.B. niemals in ein Pflegeheim müssen. Aber um welchen Preis frage ich mich? Was hier noch aus Sicht der Eltern ganz angenehm sein mag, das ist für mich als Therapeut schon sehr grenzwertig und ich bezeichne das auch als "psychischen Mißbrauch", der bis hin zur Unfähigkeit geht eine eigene funktionierende Partnerschaft aufzubauen. ....
Glaubst du wirklich, das wir Menschen geboren werden mit der Absicht, dies unseren Kiddis anzutun?
Oder könnte es eher unser eigener Lebensweg sein, den wir so und nicht anders von unseren Ellis übernommen haben, nicht anderes kennen lernten, da wir als Kleinkind eh auf unsere Ellis fixiert waren. Und nur aus der Distanz mal über unseren bescheidenen Tellerrand blickten, hinüber zu Nachbars Kind. Was dieser alles darf, oder nicht darf.
Es ist nicht beabsichtig. Sie wußten es nicht anders.
Und konnten sich mit Beginn ihres eigenen Lebens auch nicht vorstellen, das es anders geht. Oder haben sich bedeckt, bzw. abgeblockt, anderes an sich heran zu lassen.
Gerade die Frau erzieht ihre Kinder genauso nach diesem Muster und zwischen ihr und ihrem Mann kracht es andauernd, da er ja sieht, dass es den Kindern nicht gut geht und die Partnerin sich total darin aufreibt eine gute Mutter und nach wie vor eine brave und fürsorgliche Tochter zu sein. In diesem Wahn alles perfekt machen zu wollen bleiben Freundschaften und die eigene Beziehung auf der Strecke.
Das ist in einer real exzistierenden Beziehung der Alltag.
Auch wenn jetzt einige (auch hier) aufschreien werden: "Nö, bei mir/uns niiieeee".
Leider sind es dann genau diese Beziehungen, wo es ganz extrem gelebt wird.
Deshalb bezeichne ich eine solche Erziehung, die Kindern die Selbständigkeit nimmt inzwischen als psychischen Mißbrauch und Erziehung zur Liebes- und Lebensunfähigkeit.
LG - Andy
Naaa, dann gebe mal ein emotional und sachlich verständliches Anleitungsbüchlein heraus. Und ich garantiere dir, das du dir ne Einladung aus Stockholm sicher sein kannst. - Nobelpreis
Aaach nee vergess es.
Ich vergaß unser verlogenes, pervers wirkende, Moral predigendes, versautes Gesellschaftssystem.
Das, wo es nur um Kohle und Lug und Trug, um Macht, um Neid, um besser sein als andere, wo es im Grunde um die Mehrung der Profite vereinzelter Wirtschaftsbosse geht. Wo Mord und Totschlag durch unsere Politiker salonfähig gemacht wird.
Wo ist da noch Platz für unsere Sehnsüchte?