Kann mich vielen Vorscheibern anschließen. Ich liebe meine Kinder, sehr, aber mit Sicherheit nicht bedingungslos, wobei mir dieses Wort nicht sonderlich gefällt. Bedingungslose Liebe impliziert für mich, dass der, der da geliebt wird, sozusagen Narrenfreiheit hat und dann auch noch für womöglich falsches Verhalten kein Feedback erhält. Wobei Feedback geben, erziehen und lieben sicherlich zweierlei Paar Schuhe sind. Ich kann mein Kind dennoch lieben, auch wenn ich ihm mal was sage, was nicht sonderlich angenehm ist.
Ich erlebe es im Job und in meinem sozialen Umfeld immer wieder, dass Eltern (auch Väter!) ihren Kindern alles abnehmen, sie in Watte packen, sich in der Schule bei Vergehen (und zwar auch bei solchen, die nicht wegdiskutiert werden können) dafür einsetzen, irgendwelche Erziehungsmaßnahmen (ja, die heißen leider so
) für null und nichtig zu erklären. Da wird dann sogar mit nem Anwalt gedroht, wenn der Verweis nicht zurück genommen wird oder die Note nicht geändert wird. Ich persönlich halte das für den falschen Weg. Klar ist das doof, für Eltern und auch für das Kind, wenn irgendwas falsch gelaufen ist und man die "Quittung" bekommt. Negativ, klar, aber das gehört dazu. Den Kindern aufzeigen, wie es läuft, was geht, was nicht, was sozialverträglich ist (auch wenns blöd klingt), auch lernen, dass es für falsches Verhalten Konsequenzen geben kann und dass im Miteinander von Menschen gewisse Regeln gelten, deren Nichtbeachtung zu Problemen führen kann. Das hab ja ich auch lernen müssen, muss jeder.
Ich steh da oft als "Rabenmutter" da, weil ich der Meinung bin, dass Kinder durchaus erfahren sollen, welche Folgen und Konsequenzen dieses oder jenes Verhalten haben kann und wird. Grenzen setzen, wie hier schon gesagt wurde. Irgendwie muss man sich als Eltern auch ein bisschen selber erziehen, das ist wohl die Schwierigkeit. Loslassen können, den Kindern was zutrauen, sie selbstständig werden lassen. Und ich glaube, genau das können manche Mütter, Väter, Eltern eben nicht. Dann wird behütet, was das Zeug hält. Halte ich auch nicht für richtig.
@**l: das mit der Sozialisation überwiegend durch Frauen hab ich auch festgestellt. Bis die Männerquote bei Lehrern wieder "normal" wird, dauert es mindestens bis nach der Grundschulzeit. Auch ich hab festgestellt, dass männliche Erzieher den Jungs durchaus gut tun. Wobei ich den Damen in Kindergärten und Grundschule nicht ihre Kompetenz absprechen möchte, die machen (auch da gibt es weiße und schwarze Schafe) einen sehr guten Job. Aber es ist ja nicht verwunderlich, wenn man mal guckt, was Erzieherinnen und Grundschullehrer verdienen. Lächerlich. Hab ich noch nie verstanden und werd ich nie verstehen, warum Lehrer in unterschiedlichen Schularten unterschiedlich besoldet werden, aber nunja, ist nun mal so...
Hm, und was die Erziehungsmethoden angeht.... mir gehts jedenfalls so, dass ich schon überlege, was ich wie anpacke. Ich wills ja auch richtig machen, jedenfalls bemühe ich mich sehr drum. Ob das, was ich mache, allerdings richtig ist, weiß ich ja nicht gleich... grad in der Erziehung sieht man die Früchte ja erst Monate oder gar Jahre später...