Für mich
ist eine intime Freundschaft (friends with benefits) oder eine Beziehung ganz gleich ob offen oder fest IMMER mit Gefühlen verbunden,allerdings differenzieren sie sich schon.
Affairen habe ich nicht.Denn für mich definiere ich das Wort Affaire
als seriellen ONS mit ein und dem gleichen Mann ohne Gefühle außer
reiner Triebhaftigkeit,die man miteinander auslebt.Und das ist mir nicht genug,für mich gehört dazu auch ausserhalb der Bettkante mal was zu unternehmen,der Mann,oder die Männer,mit denen ich intime Freundschaften eingehe, sind mir emotional mehr wert,als ihn/sie nur mal kurz zu ficken und dann Tschüß bis zum nächsten Fickdate.Wer seine Emotionen mit mir nicht offen teilen kann,seine Zuneigung zu mir nicht ebenso verspüren kann und diese auch bekundet,wie ich zu ihm,ist nicht der Richtige für meine Art zu leben.
Ich habe eine Liebesbeziehung zu dem Mann meines Herzens (der vorher ein intimer Freund von mir war) und umgekehrt er zu mir.Denn irgendwann wurde aus Zuneigung,Sympathie,sexueller Anziehung zunächst Verliebtsein ineinander,dann irgendwann konnten wir einander mit Fug und Recht sagen,wie lieben uns.Dennoch ist unsere Konstellation eine besondere,denn er ist gebunden,ich bin es nicht.Und daran wird sich auch nichts ändern.
Der Unterschied besteht für mich also auf der Gefühlsebene(die entweder minder oder mehr intensiv verläuft) was meine Betrachtungsweise angeht.Allerdings gehören dazu ja immer zwei und ich habe schließlich keine Beziehung, wenn nur ich so empfinde und der andere noch gefühlsmäßig bei nur Zuneigung,Sympathie und sexueller Anziehung statusmäßig befindlich ist.
Es muß also schon eine Gleichgewichtung sein,bei beiden, um entweder nur von intimer Freundschaft oder Beziehung zu reden.
Für mich bedeutet Beziehung heute nicht mehr, ich oder er bin der einzige Mensch in unserem Leben,der geliebt oder liebgehabt werden darf.
So habe ich früher Beziehung definiert,heute nicht mehr.
Also keine rein monogame Sache auf der gefühlsmäßigen Ebene,auf der rein körperlichen schon mal dreimal nicht,denn da will ich mir keinerlei Beschränkungen mehr auferlegen lassen müssen.Ob das schon dem Begriff polyamor oder nur polygam entspricht,kann ich nicht beurteilen,da ich mich nicht mehr in Schubladen pressen lasse, was mein ureigenstes
Lebensmodell angeht, sondern nach dem Motto lebe:
"Ich muss gar nix,außer schlafen,trinken,atmen und ficken und nach
meinen selbstgeschriebenen Regeln ticken."
Unkonventionelle Lebensweise, aber für mich in meiner jetzigen Lebensphase genau das Richtige.Was nicht heißen soll,dass ich das nicht mal irgendwann auch wieder anders sehen kann/könnte,das Leben ist ein stetiger Wandel und wenn das Leben mich eines gelehrt hat,dann das man für niemanden auf die Zukunft hin alles vorplanen oder die Hand für ins Feuer legen kann,nicht einmal für sich selber.
Hier wird oft das Wort Verbindlichkeit im Zusammenhang mit dem Begriff Beziehung genannt.Was aber beeinhaltet diese sogenannte Verbindlichkeit?
Ist sie nur dann eine,wenn man von Zusammenziehen,oder heiraten oder Zukunftsplanung an sich redet und denkt?
Wenn man seine Lebensweise auf den anderen so einrichtet,dass man von
"Bis das der Tod uns scheidet" ausgeht?
Für mich ist Verbindlichkeit in einer Beziehung eher mit Verläßlichkeit gleichzusetzen.Eine Art innere Sicherheit, das der andere mit mir diese
Beziehung weiter führen möchte.Das er sich vorstellen kann,das wir noch lange einander viel zu geben haben.Dazu bedarf es für mich nicht des Zusammenziehens,der Planung auf Jahre im Voraus,der Bekundung durch Trauschein oder ähnlichem,mir reicht es völlig aus,zu wissen,dieser Mensch ist glücklich mit mir,verbringt soviel Zeit wie es ihm möglich ist,mit mir,äußere Umstände berücksichtigt dabei.
Das Gefühl von Geborgenheit,innerem Band,Liebe zu spüren.Das ist für mich das Essentielle einer Beziehung.Und das kann ich in der Tiefe nicht bei einer intimen Freundschaft verspüren,die mir dennoch sehr viel gibt,geben kann.Nämlich tiefe Freundschaft,die selbst dann noch Bestand hat,wenn das Sexuelle mal nicht mehr miteinander geteilt wird,weil einer von beiden sich eher in Richtung Beziehung zu einem anderen Menschen bewegt.
Und eine Affaire,so wie ich sie weiter oben für mich persönlich definiere,
kann mir weder das eine,noch das andere geben und daher lasse ich mich nicht darauf ein.Um einen momentanen Anfall von Triebhaftigkeit zu befriedigen,gibt es für mich andere Wege und Mittel.