Ich habe das Buch auch vor einem Jahr etwa gelesen und auch wenn es doch sehr auf dem Thema Alk rumreitet,konnte ich viele Grundmuster bei der früheren Partnerwahl erkennen (die nun nichts mit Alkohol,sondern anderen Schwächen der Partner zu tun haben,obwohl mein Vater Alkoholiker war,aber ich meide Männer,die m.E. welche sind,wie der Teufel das Weihwasser).
Die Grundmuster jedoch konnte ich sehr stark und sehr deutlich in mir entdecken.Hätte ich das Buch eher gelesen,hätte ich mir ein Jahr mühseelige Puzzlearbeit in einer Therapie abkürzen können.
Aber Gefahr erkannt,heißt noch lange nicht,Gefahr gebannt,denn
ich merke zwar : Okay, in Situation x setzt Verhaltensmuster y ein,aber das konditionierte Programm,dass sich dann abspult,ist in dem Moment nicht anhaltbar.Ein Teil von mir,der rational ist,der das wie ein stiller Beobachter eines Szenarios beobachtet,kann dann nicht mehr handeln und dem anderen Teil von mir,der irrational handelt ,Einhalt gebieten.
Erschwerend hinzu kommt, das ich eine Marnia-Liebende bin,wobei ich fast glaube,es gibt zu dem von Robin Norwood geschilderten Typus hierzu starke Überschneidungen bzw.Parallelen.
Besitzergreifende Liebe - Mania
Dieser Liebesstil stellt eine Überhöhung der romantischen Liebe dar, wobei auch hier Sexualität und Leidenschaft eine wichtige Rolle spielen. Bei diesem Liebesstil wird der/die PartnerIn zum absoluten Lebensmittelpunkt, zum Zentrum des Universums. Die geliebte Person erscheint perfekt und man kann sich nicht vorstellen, ohne sie zu leben. Die dauernde Fokussierung auf die/den PartnerIn ist oft auch mit Eifersucht oder Misstrauen verbunden.
Mania-Liebende sind eher "in die Liebe verliebt" als in ihre/n PartnerIn. Wer zu besitzergreifender Liebe neigt, ist ängstlich-ambivalent an den Partner gebunden, hat daher Angst verlassen zu werden und reagiert oft mit Klammern.
Quelle:
http://www.partnerschaftsberatung.at/liebesstile.html
Ich habe für mich begonnen,Strategien zu entwickeln,wenn ich merke,ich
gerate wieder in die altbekannte Schleife.Stelle mir z.B.ein großes rotes STOP! Schild vor,wenn ich wieder mal eine Verlustangst-Panikattacke mit sogar körperlichen Symptomen wie Hyperventilation,Übelkeit bekomme,weil
in diesem Moment ,oft aus nichtigen Anläßen heraus,die weder Hand,noch Fuß haben,das Gefühl des Verlassenwerdens ganz ganz stark in mir hochgespült wird,es ist eine Art Trigger,der dann einsetzt,resultierend aus Kindheitserlebnissen im Bezug auf meine schwierige Tochter-Vater-Beziehung,die aus meiner Sicht die Wurzel allen Übels darstellt und die Norwood sehr treffend analysiert hat.Lenke mich ab,in dem ich bei einer Panikattacke
Vertrauenspersonen kontaktiere und sie mich beruhigen können,damit ich eine Überreaktion nicht gegen die Person richte,die ich liebe,und die oberflächlich und eingebildet in dem Moment von mir,die Ursache meiner Panik ist.
Es ist nicht leicht,für einen Partner,ständig das Gefühl haben zu müssen,er bewege sich auf einem Minenfeld.Gott-sei-Dank hat mein Freund einen nahezu 6.Sinn dafür entwickelt,wann ich mich mal wieder selber durch nichtige Anläße in eine Panik reinsteigere und steuert dementsprechend gegen,indem er mich beruhigen kann und das sogar sehr schnell,besser gesagt,ich reagiere mittlerweile sehr schnell auf wenige -ich würde sie mal sogar Schlüsselworte - nennen,die mich von meinem unguten Tripp runterholen, statt mich wie früher (vor einigen Monaten) stundenlang beflauschen zu müssen, um das Verlustangstgefühl zu eleminieren.
Heute ist es so,dass ich längst nicht mehr so häufig in Situation X überreagiere,wie noch vor einem halben Jahr etwa.Da bin ich schon ein großes Stück weiter,denn ich habe a) dafür gesorgt,dass mein Selbstwertgefühl eine ganzes Masse größer geworden ist, b) meine Fokussierung auf den EINEN konnte ich
dadurch auf ein weitaus geringeres Maß als vorher runterschrauben,weil ich meine Aufmerksamkeit wieder auch auf andere Menschen richte,statt nur und ausschließlich auf ihn.
Es ist also zu händeln und wird von mal zu mal geringer,die Panik,die Verlustangst.Die Zeitabstände werden immer größer,ich löse mich aus meiner Fixierung.
Wenn man weiß,WARUM man so handelt,ist das auf jeden Fall schon mal die halbe Miete.In vielen meiner Partnerschaften wußte ich das nämlich nicht und zerstörte sie damit,nur um die nächste einzugehen.
Ich denke,dass alles resultiert bei mir aus einem starken Aufmerksamkeitsdefizit.Ich forderte Aufmerksamkeit in einem sehr großen Maße von einem Partner.was enorm anstrengend für denjenigen ist.
Man kann damit aber insofern umgehen,dass man sich diese Aufmerksamkeit eben NICHT nur von einer Person "holt" oder gar zu "erzwingen" versucht,sondern Kontakte zu anderen Menschen sucht,die einem das Manko auch füllen können,sich beschäftigt,
aktiv auch auf andere zugeht, statt
passiv darauf wartet,das jemand einem Aufmerksamkeit schenkt und dann leidet wie Hund,wenn diese nicht erfolgt,aus welchen Gründen auch immer.
Das ist für mich mein Rezept,damit besser umgehen zu können.
Aktiv werden.Rausgehen,Freunde treffen,größere soziale Kontaktkreise
schaffen,Ablenkung von der Fokussierung nur auf einen Menschen.