Ich finde es schade, da wir eh schon sovielen Begrenzungen in unserem Leben ausgesetzt sind um nicht einfach auch mal Raum für unsere Wünsche zulassen zu können.
Was der eine sich selbst nicht vorzustellen vermag, versucht er oft mit missionarischem Eifer einem anderen ebenfalls abzusprechen.Dabei wird viel zu oft vergessen wie verschieden wir doch trotz aller Gleichheit sind.
Warum ist es so schwer zu akzeptieren das wir alle verschiedene Vorstellungen vom Leben und von Beziehungen haben?Warum wird von vornherein davon ausgegangen das etwas, was man selbst sich nicht vorstellen kann zum Scheitern verurteilt ist, ohne es je ausprobiert zu haben?
Wie weit sind wir denn mit der monogamen Beziehung/Ehe gekommen?
Immer mehr Paare trennen sich,manche in Hass und andere in Gleichgültigkeit.Ganz wenigen gelingt diese Gradwanderung der einzig "wahren" Beziehungsform...
Aber wer sagt das es die einzig Wirkliche ist?
Wir wachsen schon mit diesem Wissen auf, wir lernen es gar nicht erst anders kennen.Bis wir unsere eigenen Erfahrungen damit machen und manchmal merken wie sehr wir uns selbst einengen indem wir uns oftmals trennen, wenn der eine sich in einen dritten Menschen verliebt.
Wenn man auf einmal feststellt, es gibt da zwei Menschen auf dieser Welt für die ich annähernd dieselben Gefühle entwickle.Muss das wirklich immer das Aus bedeuten?
Warum sind wir nicht mehr mutig genug uns auf unbekanntes, nicht unbedingt überall anerkanntes Terrain zu begeben?Weil wir aufgehört haben auf unsere innere Stimme, auf unser Bauchgefühl zu hören, das was UNS gut tut und nicht das was schon von jeher als einzig erstrebenswert gilt.Weil wir nicht mehr bereit sind in einer Welt die schon unsicher genug ist auch da noch ein Risiko einzugehen...
Macht uns nur die Zweierkiste wirklich zufrieden und wer kann das beurteilen ausser uns selbst...wenn wir denn den Versuch wagen?
@****chi
Diese ganze Dreierkiste (egal wie sie jetzt ausgelebt wird...)ist für mich nur möglich, wenn alle am gleichen Strang ziehen, wenn unbedingte Offenheit herrscht...auch über Unangenehmes zu reden und sich damit auseinanderzusetzen gegeben ist.
Dieses Gefühl, das es einfach "passt", das auf einmal Dinge möglich sind, die man selbst nicht für umsetzbar/lebbar gehalten hat, weil da dieses hinderliche Gefühl der Angst war.
Angst vor Eifersucht, vor Besitzdenken,vor Verlust. Angst zu kurz zu kommen...
Wir erwarten im Innern das wir Glück und Zufriedenheit erlangen. Die einen in einer Zweierbeziehung, von der sie ein Leben lang überzeugt sein können und die anderen, die sich eben auch wünschen etwas Unmögliches möglich werden zu lassen.
Wen geht es wirklich etwas an, wie du lebst, wie du Beziehung(2er,3er,4er oder noch mehr) für dich persönlich definierst?
Und warum lassen wir uns so durch die Umwelt begrenzen?
Weil wir es gewöhnt sind und weil es uns ein Stück Vorabsicherheit gibt wenn Gott und die Welt etwas absegnet, was im Grunde kein Mensch absehen kann...
Wir sind in einem Korsett aus Normen und Zwängen gefangen, das aber nicht die anderen uns aufzwingen.
Wir selbst zwingen uns da hinein, weil wir Angst haben vor der eigenen Entscheidung, weil wir Angst haben das es schief gehen könnte, Angst vor der Niederlage und weil wir uns nicht hinterher Sprüche anhören wollen wie "Wir haben es ja gleich gewusst" oder "War doch klar, das so etwas nicht gut gehen kann".
Aber ist es denn nicht trotzdem den Versuch wert? Im schlimmsten Fall merkt man ziemlich schnell, das es nichts für einen ist und beendet das ganze und im besten Fall erlebt man eine Bereicherung, die man sich vielleicht niemals vorstellen konnte.
Das auch und gerade eine Beziehung mit mehr als einem weiteren Menschen sehr viel Arbeit an sich selbst bedeutet, dürfte jedem klar sein, der sich nur annähernd mit dem Thema beschäftigt...Das es Schmerz,Unsicherheit und sehr viele Fragen aufwerfen kann, ebenfalls.Aber macht uns das am Ende vielleicht nicht auch wieder wacher für uns und für unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle ?
Hier wird viel nach der praktischen Umsetzung gefragt.Aber auch die ist doch nicht für alle gleich.Diese entwickelt sich doch auch erst aus den Umständen der beteiligten Personen heraus, aus ihrem bisherigen Leben und aus dem, was machbar ist durch Kinder, Job und allen anderen Dingen, die zu beachten sind.
Nur du allein kannst für dich selbst entscheiden, egal wieviele Pro`s und Contra`s du hier zu hören bekommst.Das kann und darf niemals die Meßlatte für DEIN Leben sein, denn die anderen sind nicht da, wenn du dir irgendwann vielleicht mal sagst " Warum habe ich es eigentlich nicht einfach versucht "?
Arion
Und zum Schluss noch einen passenden Spruch
Was hinter und vor uns liegt, ist beides nichts
verglichen mit dem, was in uns liegt.
(Ralph Waldo Emerson)