@***nB
wenn ich jedoch sage das was du tust ist schlecht, so spreche ich damit ein urteil.
Was ich gelegentlich sage ist:
Das was du tust, finde ICH schlecht WEIL ...
Wenn jemand fremd geht, finde ich das schlecht, weil dieser Mensch in den meisten Fällen nicht berücksichtigt, wie sehr der Partner oder die Partnerin darunter leiden wird. Dieser Mensch opfert die Beziehung und riskiert bewusst, den Partner/die Partnerin massivst zu verletzen, je nach Situation sogar so sehr, dass Suizid die Folge sein kann. Er handelt also in den meisten Fällen egoistisch.
Nenn es "Urteil" wenn du das möchtest, für mich ist das eine reine Meinungsäusserung. Ein Urteil wäre es für mich erst, wenn daraus irgendeine Strafe resultiert, wie zum Beispiel, dass ich daraufhin jeglichen Kontakt abbrechen und diesen Menschen überall schlecht machen würde oder sowas.
Zum Thema Religion: Religion hat mit Moral relativ wenig zu tun. Religion bezieht sich eigentlich nur auf den Glauben an Dinge, die mit dem zwischenmenschlichen Leben nichts zu tun haben. Dennoch sind fast alle Religionen mit moralischen und ethischen Regeln verknüpft, die das Zusammenleben eben doch regeln sollen. Dabei müssen wir ein wenig aufpassen, denn diese Regeln sind im Allgemeinen so alt wie eben die jeweilige Religion. "Auge um Auge, Zahn um Zahn" war zu ihrer Zeit eine neue Regel, die beträchtlich dazu beigetragen hat, das Leid vieler Menschen zu reduzieren. Es wurden eben nicht mehr ganze Familien ausgelöscht, sondern nur noch tatsächliche Täter. Damals ein unglaublicher Fortschritt, heute veraltet und nicht mehr akzeptabel. Es gibt aber einige Regeln, die aus Religionen stammen, die bis heute Gültigkeit haben. Diejenige Regel, welche besagt, dass jeder Mensch das Recht hat, geachtet, respektiert und NICHT verletzt zu werden, ist eine von den Regeln, die ich für immens wichtig halte - und zeitlos. Dabei spielt es für mich keine Rolle, dass sie von vielen Religionen gefordert wird und eben in fast allen eine Rolle spielt. Das ist einfach eine Regel, die für mich nicht nur schlicht sinnvoll ist, sondern immens wertvoll. Würde sich JEDER daran halten, wäre unser Zusammenleben wesentlich angenehmer - weltweit..
Ich lebe nach dieser Regel so gut ich eben kann und finde, dass mir das recht gut gelingt. Ich habe dadurch noch nie einen gravierenden Nachteil erlebt. Nichtmal dann, wenn ich auf irgendwas verzichten musste. Wie hier schon so schön geschrieben wurde: Wenn ich eine Partnerin hatte, die keinen Oralsex wollte, bin ich daran nicht gestorben, hatte keine Alpträume deshalb, es resultierte auch keinerlei psychische Erkrankung daraus. Im Gegenteil, indem ich diese Abneigung akzeptierte und bewusst darauf verzichtete, wuchs die Beziehung im Normalfall enger zusammen. Es entgeht auch der Partnerin nicht, dass man auf etwas Rücksicht nimmt, was im Normalfall sehr positiv augenommen wird, denn es zeigt, dass man(n) sie und ihre Bedürfnisse ernst nimmt. Umgekehrt genauso. Wenn eine Partnerin etwas von mir wollte, was ich nicht geben könnte, habe ich es auch stets sehr positiv aufgenommen, wenn sie bereit war, mich in diesem Punkt ernst zu nehmen! Respekt gegenüber dem Menschen den man liebt, ist nichts was die Beziehung gefährdet sondern sie im Gegenteil vertieft.