Für den armen Wolf:
Triplex Via (wörtl. vom Lateinischen: Dreifacher Weg) oder Dreigliedrige Transformation, philosophisch-theologische Methode der Umwandlung eines Begriffes bei seiner Anwendung auf Gott; identisch mit der Analogielehre
Bei der Anwendung menschlicher Begriffe auf Gott stellt sich das Problem, dass sie ihm eigentlich nicht angemessen sind. Die Konsequenz daraus, einfach nichts über Gott sagen zu können (radikale negative Theologie) ist aber für eine Offenbarungsreligion nicht akzeptabel. Christliche Denker der Scholastik haben daher die triplex via entwickelt.
Diese besagt, dass solche Begriffe, die prinzipiell auf Gott anwendbar sind - das sind solche, die einen reinen, positiven Seinsgehalt aussagen - eine dreifache Transformation durchmachen müssen, um wirklich angemessen zu sein.
Die erste ist die via affirmationis, die Bejahende: Der positive Seinsgehalt wird von Gott ausgesagt, z. B. Gott weiß etwas, er ist wissend.
Das Erkennen, das uns aber im Alltag zugänglich ist, ist nach Erwerb und Umfang immer begrenzt und beschränkt. Von Gott aber ist jede Begrenzung auszuschließen, daher via negationis: die Grenze wird von Gott verneint.
Dadurch erhält man ein den alltäglichen Begriff übersteigendes Konzept (via eminentiae), das nun, wenn man den Transformationsprozess mitbedenkt, auf Gott anwendbar ist. Manchmal drückt sich das in einer Sonderbegrifflichkeit aus, wie im genannten Beispiel. Man sagt dann: Gott ist all-wissend.
Es ist aber zu beachten, dass dies für alle Begriffe gilt, die wirklich - und nicht nur metaphorisch - auf Gott angewendet werden. Wenn z. B. gesagt wird, Gott sei gerecht, dann ist diese Gerechtigkeit anders zu verstehen als übliche menschliche Vorstellungen von Gerechtigkeit dies tun, z. B. so, dass sie nicht mit der gleichfalls von Gott ausgesagten Barmherzigkeit in Konflikt gerät.
Trotz dieser dreifachen Umwandlung bleibt alle Rede von Gott analog. Für die katholische Kirche hat, als Konsequenz dieser Analogie der Rede von Gott, das 4. Konzil im Lateran (1215) festgestellt: „Zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf kann man keine so große Ähnlichkeit feststellen, dass zwischen ihnen keine noch größere Unähnlichkeit festzustellen wäre.“
@****tb: ich wußte ja gar nicht das du so religiös bist!
Bine