Mensch, technischer Fortschritt und Liebe
Der Mensch meint, er sei ein anderes, höheres und intelligenteres Lebewesen als ein Tier, d.h. er bildet eine Art Rangfolge schon in Bezug auf seine Existenz neben den anderen Lebewesen auf dieser Erde.
Der Mensch ordnet diese Welt, seine Erfahrungen und Erlebnisse, die Menschen in seinem Lebensraum in Kategorien, Klassen und Schubladen ein.
In Bezug auf Liebe, bzw. das was die Gesellschaft darunter versteht, ist dies m.E. eine Einbahnstrasse und kein guter Weg um glücklich zu werden.
Der Mensch und jedes intelligente Lebewesen hat jedoch die Wahl bei der Partnerwahl. Dies ist den meissten nicht wirklich bewusst, weil sie sich einem System unterwerfen welches sie selbst geschaffen haben.
Die eigenen Wertvorstellungen, Ideale und Träume, Zufall, Schicksal,
irrationales Handeln, der persönliche Glaube, all dies, hat Einfluss auf die Entscheidung: "die Liebe meines Lebens".
Liebe, als eine Kraft welche die Gesellschaft offensichtlich seit vielen tausend Jahren nicht versteht - denn würde sie es, gäbe es kein Leid, keine Gewalt, keine Einsamkeit und keine Trennungen von Menschen, keine einseitigen Beziehungen - hält ewig.
Der Mensch will sich als höheres Lebewesen verstehen, er macht sich die Welt aber primitiver und einfacher, wenn er sein Handeln ständig rational erklären will, wenn er von "natürlicher Selektion" bei der Partnersuche und Fortpflanzung spricht.
Nein, für mich zählt das alles nicht. Und ich bin damit nicht allein.
Solange es echte Liebe noch gibt in der Welt, wird es auch Beziehungen geben, die rational nicht zu erklären sind.
Liebe ist, wenn sie richtig verstanden und gelebt wird, irrational.
Wer sich darüber also Gedanken macht und die Zusammenhänge wissenschaftlich analysieren will, hat m.E. ein anderes Bild von der Liebe.
So aber denkt die Mehrheit der Gesellschaft. Dies ist der Grund warum die Liebe m.E. langfristig in dieser Welt aussterben wird.
Sichtbare Auswirkungen gibt es schon heute in den Industriestaaten:
In einer rationalen, intelligenten Welt mit einem hohen technischen Fortschritt werden weniger Kinder geboren und die "Liebe" - verstanden als serielle Monogamie - existiert beim Einzelnen nur in wenigen Sekunden bis wenigen Jahren, niemals aber kann dieses temporäre Gefühl den Menschen zufrieden und glücklich machen. Vielmehr ist er mehr und mehr in seinem eigenen System gefangen und ständig auf der Suche nach etwas besserem und er konsumiert die "Liebe" in seinem eigenen riesigen Kaufhaus.
Schon wenn die Gesellschaft aber differenziert zwischen der sogn. romantischen Liebe und einer temporären Liebe "serielle Monogamie", so wird damit bereits eine Schublade aufgemacht.
Für mich gibt es nur eine wahre Liebe. Alle Menschen sind gleich viel wert. Wenn ich mich verliebe, was selten vorkommt, dann hinterfrage ich dies nicht, sondern versuche mit dieser Frau für immer zusammen zu sein.