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Krankheit in der Beziehung

Krankheit in der Beziehung
Hallo liebe Leser,

vielleicht ist es ein schwieriges Thema, aber vielleicht hilft es mir, meine Gefühle einzuordnen.

Meine Frau ist letztes Jahr an Brustkrebs erkrankt & operiert worden. Sie hat damit (verständlicherweise ? / ! ) größere Probleme als ich.

Leider kann Sie ihren Körper nicht leiden und kann nicht verstehen, dass MANN trotzdem Lust empfinden kann.

Die Folge: Sexflaute, abnehmendes körperliches Verständnis, da sie im Allgemeinen kaum Nähe zulässt.

Wie würdet ihr damit umgehen? Es ist schließlich schwierig, die Empfindungen zu unterdrücken. Thematisierung baut nur Stress auf.

Was für Möglichkeiten bleiben, wenn man die Familie nicht aufgeben will?

So, es gibt erregendere Themen, aber nun zeigt mal ein sensibles Gespür!

dankt Neal1
*******day Frau
14.275 Beiträge
Lieber Neal,

mein Krebs war damals ein völlig anderer (Schilddrüse) und ich erinnere mich, wie froh ich war, dass niemand etwas "sah", nur eine dünne Narbe am Hals. Rückblickend würde ich sagen, ich habe mich sehr stigmatisiert gefühlt, unvollständig und deshalb nicht liebenswert. Dazu kamen diverse körperliche Nebenwirkungen der Behandlung, die mit dem psychischen Drama einen fröhlichen Pingpong-Effekt eingegangen sind. Es hat, nachdem ich als "geheilt" entlassen wurde, noch volle zwei Jahre gedauert, bis ich daran glauben konnte, dass ich wirklich überlebt habe. Und Sex war damals nicht wirklich das Mittel der Wahl, wenn es ums "Wohlfühlen" ging.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Entfernen einer Brust oder von Teilen davon, diesen Mechanismus noch einmal heftiger aktiviert: Jeder "sieht" es. Und selbst wenn ein Wiederaufbau vorgenommen wurde, fühlt er sich völlig anders an. Und wenn ich mir damit "fremd" vorkomme, wie soll ich mich dann entspannt meinem Mann hingeben? Ganz abgesehen davon, dass es gerade "wichtigeres" gibt, zumindest in meiner Wahrnehmung...

So in der Art stelle ich mir das vor. Du machst aus Deiner Perspektive heraus natürlich das "richtige", indem Du ihr signalisierst, dass Du sie nimmst, wie sie jetzt ist.

Mach Dir bitte klar, dass Deine Frau nicht nur körperlich verändert ist, sondern dass ihr gesamtes Seelenleben und Selbstbild kollabiert ist. Unterstütze sie auf diesem Weg, nimm sie ernst, wenn sie an sich zweifelt. Wenn sie sich noch nicht auf den Weg gemacht hat, mach ihr Mut, sich einer Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs anzuschließen.

Sie muss sich das verloren gegangene Körpergefühl selbst zurückerobern. Du kannst es ihr leider nicht implantieren. Das ist ein langer, mühsamer Prozess. Und bis der abgeschlossen ist, wirst Du wohl auf Handbetrieb umschalten müssen.

Ich wünsche Dir viel Kraft dafür.

Liebe Grüße

Sylvie *sonne*
*******er86 Mann
199 Beiträge
@ sylvie2day
ein echt mitreisender und sehr bewegender beitrag
vielen dank dafür
würde gerne den danke button drücken aber das geht bei mir nicht.

den beitrag muss ich gleich jemanden empfehlen
Das klingt vielleicht übertrieben, aber habt ihr schon mal daran gedacht eine Selbsthilfegruppe oder einen Therapeuten miteinzubeziehen?
Gespräche mit einer Person ausserhalb würden ihr vielleicht gut tun und ihr zeigen, dass sie immernoch die gleiche ist, ob mit ihne oder ohne Brust.
Du könntest ihr hingegen ohne jetzt was sexuelles zu wollen zeigen, dass du sie so wie sie ist liebst, also dass es an ihrer Persönlichkeit liegt, dass du sie liebst und nicht am körper, denn wir müssen alle ja einsehen, dass der früher oder später nicht so sein wird, wie vor 20 Jahren.
Das einzige was ich dir ausser ner Therapie raten kann ist, dass du ihr zeit lässt.
Der Vorteil, der durch einen Besuch beim Therapeuten gegeben sein kann, ist der dass er, falls ihre Probleme nicht zu beheben sind, einen Brief an die Krankenkasse schreiben kann und diese dann den Brustaufbau zum Teil übernimmt.
Habt ihr denn schon mal einen Brustwiederaufbau in betracht gezogen?
Leider kann Sie ihren Körper nicht leiden und kann nicht verstehen, dass MANN trotzdem Lust empfinden kann.

ist es ein empfingungsproblem, oder ein verständnisproblem...

und wer hat ein problem? *gruebel*

*******ande Paar
615 Beiträge
Hallo,

mich selbst betrifft es nicht, aber es wäre eine Möglichkeit, wie sie das nun sieht.

Du schreibst, es wurde Brustkrebs diagnostiziert und bereits operiert. Deinem Text ist nicht zu entnehmen, ob bereits ein Wiederaufbau der Brust durchgeführt oder in Betracht gezogen wurde bzw in Planung ist.

An sich aber auch egal.
Ein Teil ihres Köprers wurde "abgeschnitten" aufgrund der Diagnose Krebs. Allein die Diagnose trifft einen durchaus sehr heftig, dann noch ein "sichtbarer" Krebs (die Brust).

Es hinterlässt nicht nur eine körperliche Narbe, sondern ist auch ein Einschnitt in die Seele.

Die Veränderung ihres Körpers muss von ihr aktzeptiert werden. Hilfreich dabei ist es durchaus, einen liebenden Partner zu haben, dennoch muss sie sich selbst mit sich auseinander setzen.


Das du sie liebst, wie sie ist, ist wahrlich sehr sehr schön. *top*

Was sie braucht, ist viel Beistand deinerseits. Zeig ihr durchaus, das du sie so liebst, wie sie ist; nicht nur körperlich, auch die Persönlichkeit.


. Und wenn ich mir damit "fremd" vorkomme, wie soll ich mich dann entspannt meinem Mann hingeben?

*genau*

Viel Kraft und Glück euch beiden, dass ihr diese doch durchaus schwere Zeit gemeinsam bewältigen könnt.

die Gnomin *blume*
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Ich glaube, dass niemand ihr helfen kann. Ich glaube, dass tausend Männer ihr sagen können, dass sie dennoch begehrenswert ist und sie würde es dennoch nicht glauben.

Ich stelle es mir ganz furchtbar vor bzw. ehrlich gesagt, stelle ich es mir lieber gar nicht vor.


Wahrscheinlich wären wirklich gemeinsame Therapie-Stunden oder solche Selbsthilfegruppen am allerbesten für euch.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Wahrscheinlich wären wirklich gemeinsame Therapie-Stunden oder solche Selbsthilfegruppen am allerbesten für euch.

Ich denke mal, vorerst wäre es am Klügsten die Kirche im Dorf zu lassen, und der Frau etwas Zeit zuzugestehen, erstmal mit sich selber leben zu können. Die Diagnose ist noch frisch, die OP noch frischer...das hinterlässt nicht nur körperliche Narben, sondern auch seelische.
Solch eine Diagnose ist ein Vorschlaghammer, der Dich erstmal umhaut und Dich an alles andere denken läßt, außer an prickelnde Stunden zu zweit.
Außerdem, so schätze ich das mal aus der Ferne ein, wird sie vorerst mehr Angst als Vaterlandsliebe haben, daß sich der Krebs nochmaligst durch´s Hintertürchen einschleicht. Im Vergleich zu diesen (Über-) Lebensängsten und Sorgen ist die sichtbare Narbe einzig und allein Optik mit der man sich über kurz oder lang abfindet.

Dein Wunsch nach Sexualität in allen Ehren, aber man kann (und sollte in dem Fall) mal seine eigenen Wünsche etwas zurückstecken, und seine Liebe anders zeigen.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
@****el: Ich bin wahrlich niemand, der so wild auf solche Therapien ist/wäre - aber ich glaube nicht, dass sich die Problematik von alleine regelt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Probleme mit sich selbst, mit der Zeit eher größer werden, nicht kleiner.

Klar, wahrscheinlich kommen ja auch noch diverse Nachbehandlungen dazu und leider vielleicht auch Angst, dass es wiederkehrt, aber all das gehörten ja auch zu dem Bereich, über den in solchen Gruppen gesprochen wird.

Dass sich der TE sexuell erst mal etwas zurücknimmt, setzt ich jetzt mal voraus.
Dass sich der TE sexuell erst mal etwas zurücknimmt, setzt ich jetzt mal voraus.

aber ist das, nicht genau das problem des TE...

*gruebel*

das er das nicht kann! sondern seine libido einfordert!

*******nrw Frau
192 Beiträge
Er hat ein Recht auf seine Libido.

Sie hat ein Recht auf ihren Rückug.

Thematisierung macht alles schlimmer. Ich glaube das ist so. Für beide. Im Moment.

Für ihn, weil er Wünsche hat, für sie weil sie Angst hat.

Wünsche und Angst, das passt nun gar nicht zusammen.

Ich glaube, dass es eine Lösung für beide erst dann gibt, wenn beide ihre Angst akzeptieren können. Er, dass er zu kurz kommt, sie dass sie sich nicht akzeptieren kann. Dann ist vielleicht auch eine Selbsthilfegruppe hilfreich, am besten für sie und ihn parallel. Das braucht Zeit und Einfühlungsvermögen von beiden Seiten. Keinen Rückzug, sondern ein Miteinander. Miteinander ist Nähe und die kann dann auch wieder Sex möglich machen.

LG
belana
Bin da nicht ganz einer Meinung..
Er hat ein Recht auf seine Libido.

Sie hat ein Recht auf ihren Rückug.

Thematisierung macht alles schlimmer. Ich glaube das ist so. Für beide. Im Moment.

Es kommt drauf an, wie das Gespräch verläuft, klar, wenn es nur in Vorwürfe ausartet, dann ist es falsch, aber wenn es ein geführtes Gespräch ist durch einen Therapeuten oder eine 3te vertraute Person, sollte nix schief gehen.

Ich finde, dass es für ihn als auch für sie wichtig ist, wie sich der andere fühlt.
Dadurch würde die Beziehung inniger werden und daraus könnte sich eine neue Intimität bliden.
Es kann ja sein, dass es ihn traurig macht, sie in dem Zustand (weil sie sich selbst nicht leiden kann) zu sehen und das wäre sicher gut für sie zu wissen, dass er sie versteht.
Auch kann es sein, dass es ihr leid tut und sie traurig macht, dass sie aufgrund ihrer momentenen psychischen Verfassung nicht mit ihm schlafen kann.
Das sind alles Dinge die ohne jegliche Vorwürfe ausgesprochen werden können, dadurch könnte er vielleicht auch mehr verstehen, warum sie sich so fühlt wie sie sich fühlt und sie könnte sich vielleicht auch selber ein paar fragen für sich beantworten und doch wieder mut zur selbstliebe fassen.
Allein durch warten usw besteht meiner meinung nach mehr die Gefahr, dass sie sich entfremden!
Aus der Sicht einer Frau....
Ich bin offen gestanden hin und her gerissen gewesen ob ich einen Beitrag zu deiner Frage leiste.

Wie unschwer zu erkennen ist habe ich mich dazu durch gerungen mal ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Mir selbst wurde vor 3 Jahren das komplette Drüsen und Brustgewebe subkutan entfernt (Brusthaut und Warze konnten erhalten werden), da ich über Jahre an Zysten in beiden Brüsten gelitten habe. Der Eingriff wurde vorgenommen als die Zysten anfingen sich zu verändern und das Risiko Krebs immer größer wurde. Auch wenn mir der Krebs und damit die Chemo und Bestahlung erspart geblieben sind war mein Brustgewebe erst mal weg und wurde duch Implantate aufgefüllt.

Vor mehr als einem Jahr hat mein Körper angefangen die Implantate ab zu stoßen, seit November letzten Jahres wurde durch Eigengewebe die Brüste wieder aufgebaut und erst vor ein paar Tagen habe ich die letzte OP hinter mich gebracht.

Ich denke also das ich die Gefühlslage deiner Frau durch aus nachvoll ziehen kann. Für eine Frau ist es ein einschneidendes Erlebnis wenn einem ein Teil der Weiblichkeit genommen wird. Sowas hinterlässt seelische und körperliche Narben.

Ich finde es sehr gut das du deiner Frau zur Seite stehst und sie immer noch akzeptierst und damit auch Lustmäßig kein Problem hast.

Dennoch braucht deine Frau Zeit um das alles selbst zu verarbeiten und vor allem sich zu akzeptieren. Sowas ist ein Lernprozess den man nicht übers Knie brechen kann.

Der Körper deiner Frau ist in ihren Augen nun nicht mehr perfekt und leider ist es doch in der heutigen Zeit gerade so das auf perfektion so sehr geachtet wird.

Es ist nicht leicht sich in dieser Zeit "Fallen" zu lassen und den Kopf aus zu schalten. Auch wenn du ihr sagst das du kein Problem damit hast, kann sie das möglicher weise nicht glauben weil sie ein Problem mit sich selbst hat und nicht begreifen kann das es für dich als Mann anders sein sollte.

Ich kann dir nur den Rat geben sie nicht unter Druck zu setzten und ihr deine Sichtweise schonend zu vermitteln. Sprecht darüber warum sie sich zurück zieht und wo die Ursache Ihrer "Unlust" liegt.

Findet gemeinsam einen Weg der ihr hilft das Erlebte zu verarbeiten. Dafür braucht man nicht zwangsweise eine Therapie, diese kann aber hilfreich sein.

In der Regel gibt es für Krebpatienten allerdings ohnehin eine AHB in der auch die Möglichkeit der Therapiesitzungen besteht.

Ich wünsche vor allem deiner Frau alles gute und viel Kraft. Für sie kann es übrigends hilfreich sein sich mit gleichgesinnten aus zu tauschen.

Lg
*******nrw Frau
192 Beiträge
@ Sweetie_75
Für eine Frau ist es ein einschneidendes Erlebnis wenn einem ein Teil der Weiblichkeit genommen wird. Sowas hinterlässt seelische und körperliche Narben.

Dennoch braucht deine Frau Zeit um das alles selbst zu verarbeiten und vor allem sich zu akzeptieren. Sowas ist ein Lernprozess den man nicht übers Knie brechen kann.

Du bist sehr mutig über deine Erfahrungen zu sprechen. Das sollten viel mehr Frauen, denen so etwas passiert tun.

Danke für deine Offenheit

LG
belana
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Klar hat der TE "ein Recht" auf die Erfüllung seiner Libido.

Aber ich las seinen Beitrag so, als wäre die OP seiner Frau wahrlich noch nicht lange her - und auch wenn ich jedem sein Recht auf Befriedigung zustehe, würde ich schon sagen, er möge sich etwas zurücknehmen, vielleicht zeitlich auch - wenn er denn wirklich seine Frau liebt. Ich schrieb ja nicht: "hack ihn ab und geh ins Kloster".
****rna Frau
6.195 Beiträge
Ich schrieb ja nicht: "hack ihn ab und geh ins Kloster".

Wenn man mal einen Blick auf sein Profil wirft, stellt man fest, daß das wohl nicht auf seiner "to do"-Liste steht.

Ich frag mich gerade, ob die Gattin Kenntnis ob der "offenen Beziehung" hat....
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Es liegt mir wirklich nichts ferner, als die moralische Bewertung des TE, ehrlich.

Er fragte hier nach Rat, es las sich nicht, als ob er einen Ablassbrief für eventuelle Seitensprünge haben möchte oder braucht.

Mir tun alle Beteiligten unglaublich leid, natürlich trifft es seine Frau noch viel härter.

Und ich wünsche ihnen beiden, dass sie es gemeinsam packen, ohne dass noch mehr Schmerz dabei entsteht.

Ich glaube halt immer noch, dass echt nur professionelle Hilfe von Außen das Leben für alle Beteiligten wieder in jeder Hinsicht glücklich machen kann. Und der Austausch mit ebenfalls Betroffenen.
Brustkrebs ist ein knallharter Kampf ums überleben.
Wenn dir etwas an deiner Frau liegt, würde ich dir empfehlen: Stell deine Interessen zurück.
Zeig ihr, dass du sie liebst, dass du Körperkontakt brauchst, kuschele mit ihr, aber mach ihr keinen sexuellen Druck.
Ihr habt laut Profil eine offene Beziehung. War das vor der Erkrankung auch schon?
Hoffentlich muss sie nicht auch noch Angst haben, dich zu verlieren.
Vielleicht klingt es hart, aber du musst deine sexuellen Interessen noch nicht so lange zurückstellen.
Bedürfnisse
Also ich denke, es ist halt wie immer: man muss lernen mit den unterschiedlichen Bedürfnissen klar zu kommen: dass Sie nach Brustkrebst und Operation erst mal wieder zu sich finden muss, zu einem neuen Leben vielleicht, ist ja klar. Da wird Sex erst mal auf der Prio-Liste weit nach hinten rücken - davon mal abgesehen, dass sich möglicherweise auch ihr ganzes Lustempfinden verändert haben könnte oder zumindest die Bedürfnisse momentan ganz anders sein dürften. Ich denke, Ihr werdet umfassend über Eure Beziehung nachdenken müssen, das Thema aufarbeiten, gemeinsam anpacken, was zu verändern ist - dazu gehört auch der SEx, der kann nicht unverändert bleiben - das musst Du verstehen. Aber er muss deswegen ja nicht total wegfallen - das muss sie verstehen irgendwann. Ich denke ihr werdet neu lernen müssen miteinander etwas anzufangen, sonst wird es schwierig werden. j von KJ
******e67 Mann
280 Beiträge
zeig ihr das du sie noch immer liebst
Die Brust ist das weibliche Symbol der Frau. Wenn da ein Teil fehlt kannst du nicht erwarten dass sie sofort mit klarkommt. Die Diagnose ist ein Schock,wie jede Art von Krankheit die Auswirkung auf das weitere Leben hat...Ne Menge Geduld und Verständnis sind gefragt
Noch ne Frage...
Ist die Brust deiner Frau eigentlich wieder aufgebaut oder hat sie das noch vor sich?

Es kann nämlich durchaus sein das nach der Rekonstruktion, wenn also wieder eine Brust da ist sich auch die Gefühlslage deiner Frau, auch was den sex betrifft, wieder deutlich bessert.

In der heutigen Zeit gibt es so viele Mittel und Wege wieder eine Brust her zu stellen.

Natürlich wird die Brust nie wieder so sein wie von der Natur erschaffen, da schon die ein oder andere Narbe zurück bleibt, aber die verblassen mit der Zeit und sind daher nicht wirklich störend.

Wenn die Narben nicht wären würde man bei mir nicht mal sehen oder merken das es eingentlich keine Brust ist. Durch den Eigengewebsaufbau fühlt sich die Brust ganz normal an und sieht auch normal aus.

Falls es bei deiner Frau noch ansteht, sollte sie sich für den Eigengewebsaufbau entscheiden, da die Implantatvariante mehr Probleme bereiten kann und sich auch unnatürlicher anfühlt.

Ich hatte zunächst Implantate und muss sagen das ich zwar jetzt ein paar mehr Narben am Körper habe in den Spenderregionen, aber ich dennoch mit dem Ergebniss deutlich glücklicher bin als mit den Implantaten.

Vielleicht mag deine Frau selbst mal etwas über Ihre Gedanken los werden? Es könnte ihr sicher helfen auch diesen Thema zu verfolgen (falls sie das noch nicht tut), könnte ihr auch in Bezug auf den Umgang mit dir helfen.
Wow, ich bin beeinruckt von der Teilnahme!
Hallo liebe Leser,

vielen Dank für Tips, Zuspruch und Anregungen. Das haut mich glatt um.

Das Therapieende liegt jetzt ein Jahr zurück, ein Wiederaufbau wohl noch mindestens ein Jahr voraus. Meine Frau investiert viel Kraft in Arbeit, findet dort eine Menge Bestätigung. Ihr Wille ist enorm. Seit Therapieende hat Sie massiv abgenommen (seit Kindsgeburt vor 2 Jahren über 30 Kilo, seit Therapieende 18 Kilo). Sie ist dafür zu bewundern!

Das tue ich auch & würde das ja auch gerne mit Gesten, Nähe & Zuneigung zeigen, aber selbst das wird nicht zugelassen. Ich finds (mindestens) schade.
Von daher ist die sexuelle Neigung meinerseits (auch mangels Beschreibung) etwas überschätzt worden. Ich möchte Wärme geben, nicht Sex verlangen.

Jemand schrieb über die Sorge vor Entfremdung (nicht nur sexuell bzw. zwischenmenschlich) und ich mache mir auch Sorge, dass so etwas passieren könnte, ohne dass ich es verhindern kann.
Wir haben viel gemeinsam durchgemacht in Sachen gesundheitlicher Sorge, was uns auch zusammengeschweisst hat.

Vielen Dank noch einmal für die tollen Beiträge!

@ sweetie_75: Alles Gute von Herzen. Ich fühle mit&danke für Deine Offenheit!

neal1 dankt!!! *wink*
******a58 Frau
9 Beiträge
Hatte auch Brustkrebs und möchte was dazu schreiben
Ich war im Jahr 2002 auch an Brustkrebs erkrankt. Bei der OP wurde mir auch das ganze Brust- und Drüsengewebe entfernt, nur die Haut und Brustwarze waren ok. Mir wurde sofort bei der OP ein Implantat eingesetzt, welches ich heute noch habe. Es folgte ein halbes Jahr Chemo mit fast allen Nebenwirkungen und anschließend Reha und zwei Jahre hintereinander eine Kur. Ich muss sagen, ich wäre damals froh und dankbar gewesen, hätte mein Mann nach ca. einem Jahr mehr Gefühle für mich gehabt und diese auch gezeigt. Es gab zwar noch ein paar mal Sex, aber mit der Zeit hat es immer mehr abgenommen und nun ist seit ein paar Jahren überhaupt nichts mehr. Meine operierte Brust hat er nie mehr angefasst. Wir leben sozusagen wie Bruder und Schwester nebeneinander her. Wir haben uns, wie es hier schon mal erwähnt wurde, sehr auseinander gelebt und entfremdet.

Ich für mich habe meinen Körper akzeptiert wie er ist und liebe ihn. Auch möchte ich nicht auf Sex und Zärtlichkeiten verzichten und suche mir deshalb eine sogenannte Affäre. Weil ich jetzt nicht mehr, nach so vielen Jahren, mit meinem Mann Sex haben möchte. Aber es ist offensichtlich für Männer nicht ganz einfach, mit einer Frau, die Brustkrebs hatte, umzugehen. So ist meine Erfahrung.

Ich finde es gut, dass Du soviel Verständnis für Deine Frau hast und sie nimmst, wie sie ist. Lass ihr noch etwas Zeit, sie muss erst noch lernen, mit der neuen Situation umzugehen und ihren Körper zu akzeptieren. Dann klappt alles andere bestimmt wieder.

Ich wünsche Euch Beiden jedenfalls ganz viel Kraft und Glück.

LG
Ricarda
Viel Kraft und Liebe wird benötigt
od. "In guten wie in schlechten Zeiten......."

Ich denke, nein ich weiss es, dass Liebe Brücken baut, Wege schafft die für beide lebens- und liebenswert sind.

Ich könnte hier aus dem eigenen Nähkästchen, bzw. aus dem Familienumfeld plaudern...möchte Dir/bzw. Euch aber die traurigen Geschichten ersparen.

Aber eines kristallisierte sich immer wieder dabei heraus:

Liebe
Verständnis(-voller Umgang)
Nähe
Wärme
Harmonie
Aufmerksamkeit
Verzicht (ja auch Verzicht auf sexuellem Umgang mit dem erkrankten Partner wenn er es wünscht)
Treue
Zeit, viel Zeit, noch mehr Zeit mit Harmonie und dem Erleben und Ausleben gemeinsamer Aktivitäten


.....eben, "in guten wie in schlechten Zeiten"

Viel Kraft wünscht
LP7er
******153 Mann
7 Beiträge
brustkrebsdiagnose vor 16 monaten
vor 16 monaten wurde bei meiner frau brustkrebs diagnostiziert, erst chemo dann op . drüsengewebe komplett und brustwarze entfernt, durch eigengewebe in der gleichen op wieder aufgebaut. behandlung jetzt vor 1 monat von der onkologischen seite her beendet. angleichende op der gesunden brust und aufbau der brustwarze fehlt noch.
also , wir haben alle höhen und tiefen durchlebt. auch alle probleme mit nähe und körperlichkeit/sexualität. wir fangen jetzt gerade an ein sexualleben neu aufzubauen.
ich möchte einen tip geben. ich habe in dieser zeit einen therapeuten gehabt der mich begleitet hat. gestützt hat. mich hat wachsen lassen um mit meiner frau überhaupt mithalten zu können. ja, sie hat heute noch probleme sich im spiegel anzusehen. wird auch noch ne weile so bleiben. versuche einfach auch gestärkt aus dieser zeit zu kommen. ist schwer, geht aber.
die körperlichkeit kommt. es dauert seine zeit. ich habe auch lernen müssen dass es manchmal männlicher ist einfach unmännlich zu sein.
wie haben angefangen mit umarmungen die inniger wurden. ich habe sie massiert auch in der zeit der nebenwirkungen der chemo. bin mit ihr in die krankheit reingewachsen ohne mich selbst zu vrelieren. habe ihren körper mit gepflegt und auch die op wunden mit versorgt. habe meine aufgaben in dieser zeit gehabt und diese gelebt. habe angefangen zu schreiben und habe ihr auf diesem wegen mitgeteilt was ich sagen wollte es aber direkt nicht konnte. somit sind die gespräche gewachsen. sie hat verstanden und sich damit auch auf einer sehr emotionalen ebene auch verstanden gefühlt.
die beziehung ist glücklicher und stärker denn je. aber auch ich habe mich verändern müssen. denn meine frau ist auch nicht mehr die gleiche wie vorher. nicht viel anders, aber dennoch unterschiedlich. vorallem sehr stark, was ich sehr schätze.
heute sagen wir, es war nicht die schlimmste zeit im leben, aber mit die bedeutenste. vieles haben wir beide geändert und neu ausgerichtet. vorallem das WIR ist ganz neu geboren worden. der anfang von allen dingen. auch einer nei aufkeimenden körperlichkeit/sexualität. aber ist es denn nicht immer so?
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