Urbane Legende
Also, dass die Ernährung einen Einfluss auf den Geschmack haben soll, gehört in den Bereich der urbanen Legenden. Geschmacksmoleküle könnten nur in die verschiedenen Flüssigkeiten des Spermas über die Blutbahn gelangen, schliesslich gibt es ja keine direkte Verbindung zwischen Magen-Darm-Trakt und Hoden. Doch die umfangreichen und zahlreichen chemischen Prozesse im Magen-Darm-Trakt zerlegen die Nahrung und die darin enthalten "Geschmacksmoleküle" im Wesentlichen zu wenigen Substanzen, die über die Blutbahn die Zellen versorgen.
Fette werden zu Glycerin (i.W. Triglycerid), Kohlenhydrate werden durch Enzyme wie Lactase, Saccharase und Maltase zu Glucose und Fructose, die aufgenommenen Proteine werden zu Peptiden und Aminosäuren zerlegt, Vitamine bleiben relativ unverändert und Mineralstoffe werden wenig verändert in die Blutbahn aufgenommen. Komplexe Geruchs- und Geschmacksmoleküle haben keine Chance.
Eventuell können im Speichel vorhandene Reste von Geschmacksmolekülen durch die Alkalität der Spermaflüssigkeit aktiviert werden und so die ensprechenden Rezeptoren auf der Zunge anregen.