Ich denke,sehr viele Menschen hier,liebe TE können sich in dich und deine unendliche Trauer reinfühlen,so auch ich,weil sie geliebte Menschen,den Partner auf die eine oder andere Weise verloren haben.Je tragischer und dramatischer oder plötzlicher die Umstände des Todes sind,umso schwerer trägt man an dem "Warum?" als Hinterbliebene/r.
Ich gebe dir bedingt recht,das du dankbar zumindestens dafür bist,dass sich alle Menschen,die ihn geliebt haben,noch die Chance hatten,sich zu verabschieden.
Wie man hier an einigen Beispielen gesehen hat,war dies nicht jedem vergönnt,da ist der Schock nochmal aus meiner Sicht,ein wenig größer.
Auf der anderen Seite kann ich heute für mich sagen,mir wäre es im Nachhinein für die beiden Menschen,die ich geliebt und verloren habe,lieber gewesen,wenn sie schnell gegangen wären.Ich habe ihren Sterben,ihrem langsamen,mehr als qualvollem Dahinschwinden,bis der Tod nur noch eine Erlösung war,jeweils ein Jahr zusehen müssen.Ich hätte mir für sie gewünscht,dass sie nicht solange hätten leiden,um nicht zu sagen,dahinvegetieren müssen,wie Spielluder schon schrieb,der Preis des Überlebens ist hoch,wenn man eigentlich nur noch durch Geräte hier im Diesseits gehalten wird.
Ich kann dir nur einen Tipp geben,um deine Trauer zu bewältigen,bzw. sie auf ein Mindestmaß zu reduzieren,das ertragbar ist,denn aufhören wird sie nie zur Gänze:
Rede dir alles von der Seele-wann immer -mit wem auch immer- sich dir die Gelegenheit dazu bietet.Sonst erstickst du an deinem Kummer,wenn du ihn in dir verschließt.Dazu ist j e d e s Mittel recht,sei es hier in Form eines Postes/Threads,oder im persönlichen Gespräch mit einem mitfühlenden Menschen,der dir zuhört und sei es die Rentnerin an der Bushaltestelle,der auffällt,wie traurig du bist.
Auch kann ich dir aus eigener Erfahrung empfehlen,wenn du etwas gefestigter als momentan bist,wo du noch unter schwerem Schock stehst,eine Selbsthilfegruppe für Menschen,die ihren geliebten Partner /das eigene Kind / einen geliebten Angehörigen verloren haben,aufzusuchen,der Spruch "Gemeinsames Leid ist geteiltes Leid" findet hier mehr als Anwendung.
Die Zeit der Trauer wird dauern,da machen wir uns nichts vor,auch wird es Menschen geben,die irgendwann denken"Mein Gott,so langsam müßte sie ja mal drüber weg sein",dies tritt meist nach etwa einem Jahr auf,da bist du dann ebenfalls in einer Selbsthilfegruppe gut aufgehoben,denn nein,man ist nach einem Jahr noch nicht darüber hinweg.
Nachempfinden kann nicht jeder deine Trauer,entweder weil diese Menschen selber noch niemals einen geliebten Menschen und das auch noch auf so tragische Weise, verloren haben,oder aber ihre Art der Trauer leider in Zynismus umgeschlagen ist,statt in Mitgefühl.
Eigentlich möchte man diesen entgegen schreien " Ich wünsche Euch,das Euch das auch passiert,wenn ihr so kalt und herzlos reagiert",aber nein,das tue ich nicht,denn das zu erleben,was du erleben mußtest und jetzt noch erleidest,das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht.
Wie du auch einigen der Beispiele,die hier geschildert wurden,entnommen haben wirst,von Frauen,die ihren Partner ebenfalls verloren haben,siehst du das es überlebbar ist,die Trauer,der Kummer,wenn auch schwer,da man die erste Zeit einfach nur "funktioniert",weil das eigene Leben weitergehen muss,weil man für andere vielleicht die Verantwortung trägt.
Wir sind ohnmächtig,wir sind machtlos gegenüber Schicksalsschlägen,wir werden nie begreifen,warum gerade uns das treffen mußte.
Das einzige was uns bleibt,ist die Erinnerung,der geliebte Mensch lebt in uns weiter,geht nie ganz.
Fühle dich umarmt.
Acivasha