jeder muß auf
seine Art und Weise trauern. Da gibt es kein Patentrezept. Ich (m) kann leider aus eigener Erfahrung berichten und aus meiner "Umgebung".
Zuerst wurde unser Sohn am Herzen operiert, nachdem die "lieben" Ärzte 15 Jahre lang nicht seine angeborene Herzfehler festgestellt hatten. Die OP (2003) verlief zwar mit Komplikationen, aber sie verlief gut. Nur nach der OP bekam er für 6 Monate immer wieder Herzschmerzen - er hatte sich das Pfeifferische Drüsenfieber eingefangen. An dieser Stelle einen aufrichtigen Gruß an die "Beste" Herzklinik der Welt - Bad Oeynhausen - das ist ehrlich gemeint.
Bei meiner Frau schlug sich der Streß - der sich über Monate hinaus zog - aufs Herz. Ganz plötzlich und unerwartet mußte sie in ein OL Krankenhaus und verstarb nach einer "Notoperation". Wir waren damals genau 22 Jahre und 28 Tage verheiratet und über 27 Jahre zusammen. Meine Frau hat unseren Sohn nie gesund erlebt.
Mit dem Tage der Beisetzung - habe ich einen psych. "Hammerschlag" bekommen - ich habe über 2 Jahre neben der "Spur" gestanden - mehr vegetiert, als gelebt. Nur meine Freunde haben immer zu mir gehalten - was sicherlich damals nicht einfach war - DANKE! Ich habe dadurch meine berufliche und finanz. Absicherung verloren - es war mir damals egal, ich konnte nicht reagieren. Nur meine liebe Familie - die machte mir Vorwürfe:" Ich hätte 4 WOCHEN trauern dürfen - dann hätte ich wieder der "Alte" sein müssen". Meine Familie kann mich heute noch am A..... lecken, die haben mir/uns nicht geholfen.
Nach 2 Jahren wurde ich so langsam wieder "klar" in der Birne und ich bin dann hin und wieder mal abends mit Freunden raus gegangen. Monate später - inzw hatte ich mehrere Affären (ich wollte nichts festes) da saß eines Tages eine blonde, junge, hübsche Frau neben mir und bließ wegen Ihrer Ehekrise "trübsal". Wir kamen ins Gespräch - und es passierte was ganz "schlimmes" - die hübsche junge Frau war einfach "superaffengeil" - ich konnte stundenlang reden mit ihr, sie verstand meinen schwaren Humor, sie verstand Ironie - ich war hin - und wech....und sie von mir natürlich
Ich besuche meine verstorbene Frau immer noch regelmäßig am Grab - sie bleibt unvergessen - sie war eine absolute Traumfrau, aber ich alter "Zossen" habe das große Glück - eine zweite supertolle Frau gefunden zu haben - inzw bin ich Verkaufsleiter Deutschland - und meine finanz. Situation ist wieder wesentlich erfreulicher, als noch vor 2 - 3 Jahren. Und wenn alles "GUT" verläuft, dann werden wir im nächsten Jahr heiraten und dann ein eigenes Häuschen bauen - klein, fein, aber mein (unser)
Früher (2003) haßte ich den Spruch: "Die Zeit heilt die Wunden." Heute kann ich sagen, die Wunden sind da, aber inzw.verheilt und wenn man an nichts "Böses"
denkt und man ganz viel Glück hat, dann schlägt das Schicksal auch wieder im Positiven zu.
Jeder trauert anders - jeder darf so trauern, wie er es für richtig hält. Ein Bekannter hatte nach nur 4 Monaten nach dem Tode seiner Frau wieder geheiratet - nach 2 Jahren war er allerdings wieder geschieden, ein anderer verfiel dem Alkohol... leider bis heute, ein anderer hat sich in die Arbeit gestürzt und ist mit seiner Arbeit "verheiratet". Es gibt kein Patentrezept - bis auf EINES: FREUNDE sollten geduldig sein und einen laaaangen Atem haben - denn Freunde zeigen sich in der NOT - echte Freunde. Dann "heilt" die Zeit auch die "Wunden"....
Eines noch - nach solch Schicksalsschlägen verändert sich der Mensch - ich nehme das Leben nicht mehr so ernst wie früher, ich "genieße" mehr als früher, ich lebe meine Fantasien aus und ich habe das große Glück gefunden .....
Und auf unserer Welt, wie auch hier im Joy - sollte nicht immer nur über Toleranz geredet werden - es wird Zeit tolerant zu leben und den Worten auch Taten folgen zu lassen (sorry)
Alles wird wieder gut....