Wirklich schwer
Fakt ist, dass man mit etwas zu einem Fremden geht, statt zu seinem Partner. Man geht im wahrsten Sinne des Wortes fremd.
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Ich gebe zu, das ist eine heikle Sache, zu der es wahrscheinlich keine breite Meinung gibt. Aber ich bin nach wie vor der Meinung, an der Sache ist was dran...
Hmmm, tja...
Wobei möglicherweise auch noch "in Rechnung zu stellen" wäre, dass Gespräche über Sorgen/Probleme, die einen plagen, etwas sind, mit dem man gemeinhin zu vielen verschiedenen Menschen geht. Sexuelle Kontakte besitzen diese Qualität der Austauschbarkeit in geringerem Maße...
Ich z.B. sprach, bevor ich mit meiner Freundin zusammenkam, ja auch mit anderen Menschen über Sorgen, und zwar gab es zumeist verschiedene Menschen, mit denen ich das tun konnte. Sex hatte ich nur mit mir selber...
Sex ist gemeinhin immer noch etwas sehr intimes, und es ist bedeutsam, wenn ich - zumal ohne zu "fragen" oder den Partner in Kenntnis zu setzen - den Kreis der Personen, mit denen ich Sex habe, über die Beziehung hinaus ausweite oder den Partner gar ersetze!
(Ernsthafte) Gespräche mit vielen verschiedenen Personen hingegen sind etwas normales, das ich auch meiner Partnerin zugestehe - von "Austausch" oder "Ersatz" kann also nur bedingt die Rede sein, wenn ich den Kreis der Leute, denen ich mich auf diese Art anvertraue, erweitere.
Plötzlich eher mehr mit anderen Personen zu reden, als mit dem Partner, spielt für mich aus diesen Gründen immer noch in einer anderen Liga, als mit anderen Leuten sexuellen Kontakt zu haben.
Im ersten Fall wird für mich aus diesen Gründen die leider schwer auszumachende Schwelle zum "Fremdgehen" noch nicht überschritten, im zweiten Fall sehr wohl.
Nun ja...also so:
dass Fremdgehen nicht zwangsweise sexuell sein muss, sondern es auch Fremdgehen bedeutet, wenn man mit seinen Problemen und Gedanken nicht mehr zum Partner, sondern zu jemandem anderen geht.
--> "Fremdgehen" KANN in bestimmten Fällen eine zutreffende Bezeichnung sein, ist es aber sicher NICHT GRUNDSÄTZLICH.
T.