Es ist doch immer wieder dasselbe!
Die einen maßen sich an, zu beurteilen, was Kunst ist, die anderen, was pervers ist, und wieder andere möchten definieren, was eine Schlampe ist; dann gibt's wieder die, die uns sagen möchten, "was sich gehört", und unter denen gibt's wieder die speziellen "Freunde", die Maßstäbe erstellen wollen, was man anziehen darf, was erotisch wirkt und was "billig".
Das ist doch alles nicht ernst zu nehmen! Letztlich hat jede/r selbst zu beurteilen, wie er all diese Sachen sieht und natürlich auch, was Kunst ist. Wenn man sich immer danach richtet, was die Meinung des Mainstream ist, oder was gerade "allgemein akzeptiertes Verständnis" ist, kommt man nie weiter.
Ein Beispiel aus meiner Heimat: Der Kunstsammler Rudolf Leopold begann bereits während seiner Studienzeit (Ende 40er, Anfang 50er Jahre), Bilder des damals wenig geachteten Egon Schiele zu sammeln - zum Okkassionspreis natürlich. Schiele-Bilder wurde mit der Zeit seine große Leidenschaft, seine Sammlung wuchs und wuchs. Damals gab es sicher auch "Kunstkenner", die Schieles Werke nicht als Kunst erachteten. Nach einiger Zeit änderte sich die "allgemeine Meinung", Schiele galt plötzlich als interessant, seine Bilder erzielten Höchstpreise und aus Leopold wurde ein reicher Mann. Seine Sammlung ist heute in einem nach ihm benannten Museum in Wien ausgestellt. Soviel als zum Thema "Kunst oder nicht Kunst".
Zum Thema der erotischen Sitzmöbel fällt mir eine kürzlich veröffentlichte Dokumentation über das verschollene "erotische Kabinett" von Zarin Katharina der Großen ein. Es war in einem geheimen Trakt in ihrem Palast in "Zarskoje Selo" nahe St.Petersburg untergebracht und beinhaltete sehr aufreizend erotische, kunstvoll aus Holz geschnitzte Möbel, von denen heute nurmehr sehr seltene Fotografien zeugen. Da gab es bspw. ein Tischchen, dessen Platte von vier abspritzenen Schwänzen gehalten wird oder Sitzbänke, deren Verzierung aus gespreizten Frauenbeinen bestand, usw. Das Thema der erotischen Möbel ist also gar nicht so neu ...